Uruguay: Das Land der Ungläubigen

Uruguay: Das Land der Ungläubigen

Uruguay geht konsequent seinen eigenen Weg. Als laizistisches Land hat es die Religion aus dem Staat entfernt. Dies hat Folgen, die tief in Politik und Gesellschaft spürbar sind – und Uruguay so in vielerlei Hinsicht zu einem Sonderfall machen.
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vor 1 Monat
Uruguay geht konsequent seinen eigenen Weg. Als laizistisches Land
hat es die Religion aus dem Staat entfernt. Dies hat Folgen, die
tief in Politik und Gesellschaft spürbar sind – und Uruguay so in
vielerlei Hinsicht zu einem Sonderfall machen. Lateinamerika ist
grossmehrheitlich katholisch geprägt. Manchenorts haben
evangelikale christliche Bewegungen einen grossen Zulauf. Das Wort
des Pfarrers hat bei vielen ein grosses Gewicht. Der Einfluss der
Kirche auf die Politik ist dementsprechend gross. In Uruguay ist
der Laizismus dagegen seit über hundert Jahren per Verfassung
festgeschrieben. Das Land liess sich dabei von Frankreich
inspirieren. Als Folge davon ist Uruguay das am wenigsten religiöse
Land auf dem gesamten amerikanischen Kontinent. Die Folgen sind
überall spürbar. Weihnachten gibt es offiziell nicht. Der Feiertag
heisst hier «Fest der Familie». Kirchenräume werden vom Staat für
soziale Einrichtungen genutzt. Und in gesellschaftspolitischen
Fragen ist das Land progressiver als die Nachbarn. Der Sonderfall
äussert sich aber auch in den politischen Debatten: Diese gehen
hierzulande gesitteter zu und her. Die politische Landschaft ist
weniger gespalten als im Rest Lateinamerikas. Und auch der
Nationalismus ist weniger ausgeprägt, wenngleich die Uruguayer und
Uruguayerinnen stolz sind auf ihr Land.

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