Entscheidungsfindung im Supply Chain Management mit dem Newsvendor-Modell (Zeitungsjungen-Modell)

Entscheidungsfindung im Supply Chain Management mit dem Newsvendor-Modell (Zeitungsjungen-Modell)

11 Minuten

Beschreibung

vor 3 Wochen

Das Newsvendor-Modell – Ein Einblick in die Basics der
Bestandsplanung Eine grundlegende Methode der Bestandsplanung,
auch bekannt als Zeitungsjungen-Modell. Das Newsvendor-Modell ist
ein altes und gleichzeitig fundamentalen Modell der
Bestandsplanung. Es zielt darauf ab, die optimale Bestellmenge
für Produkte zu ermitteln, insbesondere wenn diese eine sehr
begrenzte Haltbarkeitsdauer haben. Ursprünglich inspiriert wurde
das Modell durch die Zeitungsjungen, die zu entscheiden hatten,
wie viele Zeitungen sie für den folgenden Tag bestellen sollen.
Eine Überbestellung führte zu nicht verkauften, unbrauchbaren
Zeitungen, während eine Unterbestellung verpasste Verkaufschancen
bedeutete. Die Grundlagen und Anwendung des Modells Das Modell
findet Anwendung, wenn schnelle, kurzfristige Entscheidungen
getroffen werden müssen. Dies ist häufig der Fall bei Produkten
mit einem sehr begrenzten Verkaufsfenster, wie beispielsweise: •
Zeitungen und Magazine • Verderbliche Lebensmittel wie
Milchprodukte • Eventtickets oder Eintrittskarten für
Sportveranstaltungen • Modeartikel, die nach einer Saison nicht
mehr gefragt sind Die Grundannahmen des Modells basieren auf der
Normalverteilung, was es ermöglicht, eine Balance zwischen Über-
und Unterversorgung zu finden. Das Ziel ist es, die Verluste
durch nicht verkaufte Ware sowie durch verpasste Verkaufschancen
zu minimieren. Berechnung des kritischen Verhältnisses Eines der
Schlüsselelemente des Modells ist die Berechnung des sogenannten
„Critical Ratio“ oder kritischen Verhältnisses. Die Formel dafür
lautet: CR = Verlust bei Überversorgung / (Verlust bei
Unterversorgung +Verlust bei Unterversorgung) Dieses Verhältnis
hilft uns dabei, den optimalen Bestellpunkt bzw. -menge zu
bestimmen, um die Balance zwischen Überproduktion (und somit
Abfall) und Unterproduktion (und somit entgangenen Gewinnen) zu
finden. Ein praktisches Beispiel Angenommen, ein Zeitungsjunge
verkauft eine Zeitung für 2 Euro, hat aber 1 Euro Produktkosten,
wodurch der Verlust bei Unterversorgung ebenfalls 1 Euro beträgt.
Bei Überproduktion könnte er die nicht verkauften Zeitungen für
50 Cent pro Stück an einen Altpapierhändler verkaufen. Dies
ergibt ein kritisches Verhältnis von 0,67, was wiederum in den
Tabellen der Standard-Normalverteilung nachgeschlagen werden
kann, um die optimale Bestellmenge zu bestimmen. Grenzen des
Modells Obwohl das Newsvendor-Modell für einfache Szenarios sehr
nützlich ist, weist Martin auch auf dessen Grenzen hin. In großen
Netzwerken mit tausenden von Produkten und komplexen
Lagerungsmöglichkeiten eignet sich dieses einfache Modell
weniger. Hier kommen umfassendere Methoden wie der Total Cost of
Ownership-Ansatz oder Multi-Echelon-Analysen zum Einsatz. Fazit
Das Newsvendor-Modell bietet eine großartige Ausgangsbasis, um
die Grundlagen der Bestandsplanung zu verstehen. Es eignet sich
besonders für einfache, kurzfristige Entscheidungen, kann aber
als Basis für komplexere Modelle dienen. NEU: DEINE LIEFERKETTE
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