Graham Dry: "1st Steps Teil 2 - Jugendstil – A Star was born in Munich"
53 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Monat
Graham Dry: 1st Steps Teil 2- Jugendstil – A Star
was born in Munich"
Ingvild Richardsen und
Uwe Kullnick sprechen mit Graham Dry,
dem weltweit führenden Experten für Jugendstil
Ingvild Richardsen, Ukullnick, 10/24
(Hördauer 53 Minuten)
Graham Dry, geboren 1944 in England, ist ein
renommierter Kunsthistoriker, Sachverständiger und Bibliophiler,
der seit 1971 in München lebt und wirkt. Nach seinem Studium in
Oxford und München war er zuletzt bis 2010 zusammen mit seiner
Frau Beate Dry-von Zezschwitz als Mitinhaber des Auktionshauses
"Von Zezschwitz Kunst und Design" tätig. Dry hat sich als Berater
für bedeutende Museen weltweit einen Namen gemacht und ist ein
produktiver Autor im Bereich Kunstgeschichte.
Seine Expertise erstreckt sich über ein breites Spektrum des
Kunstgewerbes des 19. und 20. Jahrhunderts, mit besonderem Fokus
auf München um 1900. Dry hat zahlreiche Beiträge für renommierte
Kunstzeitschriften verfasst und war als Experte in
Fernsehsendungen tätig. Bemerkenswert sind seine
Forschungsergebnisse, wie die Entdeckung der Quelle für Peter
Behrens' berühmten Farbholzschnitt "Kuß".
Dry ist auch für seine umfangreiche Sammlung von
Jugendstil-Bucheinbänden bekannt, die 2018 von der
Staatsbibliothek zu Berlin erworben wurde. Zuletzt machte er 2022
mit der Lösung eines langjährigen Rätsels um das Fassadenrelief
des "Hof-Atelier Elvira" in München auf sich aufmerksam, indem er
dessen wahre Bedeutung und künstlerische Vorlagen enthüllte.
Zur Entstehung des Jugendstil in München
Die neue Kunstrichtung und -produktion vor, um und nach 1900,
welche die künstlerische Moderne einleitet, die in England "Arts
and Crafts" und in Frankreich "L’Art Nouveau" heisst, erhält in
Deutschland den Namen Jugendstil. Und zwar um 1897 im
Zusammenhang mit der legendären Zeitschrift "Jugend", die 1896 in
München vonGeorg Hirth, dem Herausgeber der "Münchner Neuesten
Nachrichten", gegründet wird. Die Zeitschrift "Jugend", die sich
als gegenwärtig und modern versteht, wird zur Namensgeberin
der neuen Stilrichtung. Hirth, der eine immense Rolle in der
modernen Erneuerungsbewegung und für den Münchner Jugendstil
spielt, lehnte sich bei dem Titel „Jugend“ für seine Zeitschrift
auch an das Theaterstück „Jugend“ von Max Halbe an, mit dem
Hirth eng befreundet ist. Er versuchte auch die erstarrten
Traditionen europäischer Malerei mit der Herausgabe eines
„Formenschatzes“ aufzubrechen, Vorlagenbücher zur Bildung eines
neuen Geschmackes und Entwicklung einer neuen Kunstrichtung.
Tatsächlich ist es Georg Hirth mitzuverdanken, dass München
um 1900 allgemein als die Stadt des Jugendstils und Japonismus
angesehen wurde.
Nicht nur wegen der Namensgebung entwickelt sich München um 1896
zur Geburtsstadt des deutschen „Jugendstils“, sondern dies ist
insbesondere zwei Münchner Künstlern zu verdanken: Hermann
Obrist und August Endell, die Anfang der 1890er nach München
zugezogen sind.Seit 1896 treten sie, die auch an vorderster Front
der Münchner Frauenbewegung aktiv sind, mit wegweisenden,
ikonischen Werken in die Öffentlichkeit:"Alpenveilchen" heißt der
Wandbehang, die revolutionäre Stickerei von Hermann Obrist, die
seit Ende März 1896 alle modern gesinnten Menschen in München,
Berlin und London begeistert und die bis heute als der "Der
Peitschenhieb" bekannt ist.Revolutionär ist auch Endells
programmatische Schrift "Um die Schönheit". In ihr rechnet er mit
der Vergangenheit ab und weist einen Weg in die
Moderne.
Text und Inhalt: Ingvild Richardsen, Uwe Kullnick:
Gestaltung und Realisation
Text- und Dataming ist untersagt.
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