Graham Dry: "1st Steps Teil 1 - Jugendstil – A Star was born in Munich"

Graham Dry: "1st Steps Teil 1 - Jugendstil – A Star was born in Munich"

47 Minuten

Beschreibung

vor 1 Monat

Graham Dry: 1st Steps - Jugendstil – A Star was born in
Munich"





Ingvild Richardsen und
Uwe Kullnick sprechen mit Graham Dry,
dem weltweit führenden Experten für Jugendstil


Ingvild Richardsen, Ukullnick, 10/24


(Hördauer 44 Minuten)





Graham Dry, geboren 1944 in England, ist ein
renommierter Kunsthistoriker, Sachverständiger und Bibliophiler,
der seit 1971 in München lebt und wirkt. Nach seinem Studium in
Oxford und München war er zuletzt bis 2010 zusammen mit seiner
Frau Beate Dry-von Zezschwitz als Mitinhaber des Auktionshauses
"Von Zezschwitz Kunst und Design" tätig. Dry hat sich als Berater
für bedeutende Museen weltweit einen Namen gemacht und ist ein
produktiver Autor im Bereich Kunstgeschichte.





Seine Expertise erstreckt sich über ein breites Spektrum des
Kunstgewerbes des 19. und 20. Jahrhunderts, mit besonderem Fokus
auf München um 1900. Dry hat zahlreiche Beiträge für renommierte
Kunstzeitschriften verfasst und war als Experte in
Fernsehsendungen tätig. Bemerkenswert sind seine
Forschungsergebnisse, wie die Entdeckung der Quelle für Peter
Behrens' berühmten Farbholzschnitt "Kuß".





Dry ist auch für seine umfangreiche Sammlung von
Jugendstil-Bucheinbänden bekannt, die 2018 von der
Staatsbibliothek zu Berlin erworben wurde. Zuletzt machte er 2022
mit der Lösung eines langjährigen Rätsels um das Fassadenrelief
des "Hof-Atelier Elvira" in München auf sich aufmerksam, indem er
dessen wahre Bedeutung und künstlerische Vorlagen enthüllte.





Zur Entstehung des Jugendstil in München 





Die neue Kunstrichtung und -produktion vor, um und nach 1900,
welche die künstlerische Moderne einleitet, die in England "Arts
and Crafts" und in Frankreich "L’Art Nouveau" heisst, erhält in
Deutschland den Namen Jugendstil. Und zwar um 1897 im
Zusammenhang mit der legendären Zeitschrift "Jugend", die 1896 in
München vonGeorg Hirth, dem Herausgeber der "Münchner Neuesten
Nachrichten", gegründet wird. Die Zeitschrift "Jugend", die sich
als gegenwärtig und modern versteht,  wird zur Namensgeberin
der neuen Stilrichtung. Hirth, der eine immense Rolle in der
modernen Erneuerungsbewegung und für den Münchner Jugendstil
spielt, lehnte sich bei dem Titel „Jugend“ für seine Zeitschrift
auch an das Theaterstück „Jugend“ von Max Halbe an, mit dem
Hirth eng befreundet ist.  Er versuchte auch die erstarrten
Traditionen europäischer Malerei mit der Herausgabe eines
„Formenschatzes“ aufzubrechen, Vorlagenbücher zur Bildung eines
neuen Geschmackes und Entwicklung einer neuen Kunstrichtung.
Tatsächlich ist es Georg Hirth  mitzuverdanken, dass München
um 1900 allgemein als die Stadt des Jugendstils und Japonismus
angesehen wurde. sensNicht nur wegen der Namensgebung
entwickelt sich München um 1896 zur Geburtsstadt des deutschen
„Jugendstils“, sondern dies ist insbesondere zwei Münchner
Künstlern  zu verdanken: Hermann Obrist und August Endell,
die Anfang der 1890er nach München zugezogen sind.Seit 1896
treten sie, die auch an vorderster Front der Münchner
Frauenbewegung aktiv sind, mit wegweisenden, ikonischen Werken in
die Öffentlichkeit:"Alpenveilchen" heißt der Wandbehang, die
revolutionäre Stickerei von Hermann Obrist, die seit Ende März
1896 alle modern gesinnten Menschen in München, Berlin und London
begeistert und die bis heute als der "Der Peitschenhieb" bekannt
ist.Revolutionär ist auch Endells programmatische Schrift "Um die
Schönheit". In ihr rechnet er mit der Vergangenheit ab und weist
einen Weg in die Moderne. 





Text und Inhalt: Ingvild Richardsen, Uwe Kullnick:
Gestaltung und Realisation





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