Schwarz hören: Petra Schwarz im Gespräch mit Katja Hoyer über Leben und Tod
32 Minuten
Beschreibung
vor 2 Monaten
Sie kommt aus dem Osten Deutschland und ist 1985 geboren. Also hat
sie gerade einmal ihre ersten knapp 5 Lebensjahre in der DDR
verbracht. Und doch veröffentlichte sie 2023 das Buch „Diesseits
der Mauer – Eine neue Geschichte der DDR“ (Hoffmann und Campe
Verlag, Hamburg) und hat damit Furore gemacht. Katja Hoyer ist
einerseits „Spiegel“- und andere Bestsellerin und hat andererseits
vielfältige Kritik dafür einstecken müssen. Gut, dass sie – so
betont sie auch in dieser Episode des Podcasts – im Ausland lebt
und das Werk ursprünglich in Englisch verfasst hat. Mittlerweile
wurde es übrigens in 16 Sprachen übersetzt. „Die Geschichte der DDR
wird oft als ‚Fußnote‘ zur BRD erzählt.“ und das stört die
Historikerin Katja Hoyer, die als Tochter eines Offiziers der
Nationalen Volksarmee der DDR (NVA) und einer Geschichtslehrerin im
Bundesland Brandenburg aufwuchs. Nach ihrem Studium der Geschichte
an der Universität Jena wollte sie „raus“, weil – wie sie betont –
die besonders „pädagogische“ Art, in Deutschland Geschichte zu
betreiben, nicht ihr Ding ist. So landete sie am „Kings College
London“, wo sie forscht und aber – wie das in Deutschland auch war
– am Rande der Großstadt, außerhalb von London, lebt. „Ich bin
einfach kein Stadtmensch.“ sagt Hoyer. Sie findet es einfacher, von
außerhalb Deutschlands ü b e r Deutschland zu arbeiten; weil dort
die Emotionen nicht so hoch schlagen und es ja den sprichwörtlichen
englischen (Galgen-)Humor gibt. Eben: „Weniger Wut und mehr Humor.“
Ich habe Katja Hoyer im Mai 2024 im Humboldt-Forum Berlin bei der
Eröffnung der Ausstellung „Hin und weg – Der Palast der Republik
ist Gegenwart“, wo ich eine der Zeitzeuginnen bin, kennengelernt
und jetzt – im Oktober 2024 – in einem Hotel am Ostberliner
Alexanderplatz dieses Podcast-Gespräch aufgezeichnet. Anlässlich
der „Rede meines Lebens“ haben wir trotz ihrer jungen Jahre auch
über den Tod gesprochen und Katja Hoyer kann sich durchaus damit
anfreunden, die eigene „Lebensrede“ zu schreiben. Als ihr Vater im
vergangenen Jahr nach einem Schlaganfall mit 63 jäh aus dem Leben
gerissen wurde, hat sie den Tod erstmals – so nah – erlebt und sich
dadurch auch mit der eigenen Endlichkeit beschäftigt. Und Katja
Hoyer weiß jetzt schon, dass – obwohl sie kein Musik-Mensch ist –
wahrscheinlich ein Song von Bruce Springsteen bei ihrer
Abschiedsfeier erklingen wird. Ihn hat sie gerade live im
Wembley-Stadion erlebt und insofern Anknüpfungspunkte, da der
nunmehr 75-jährige Weltstar ja eine Verbindung zu ihrer
DDR-Forschung hat …
sie gerade einmal ihre ersten knapp 5 Lebensjahre in der DDR
verbracht. Und doch veröffentlichte sie 2023 das Buch „Diesseits
der Mauer – Eine neue Geschichte der DDR“ (Hoffmann und Campe
Verlag, Hamburg) und hat damit Furore gemacht. Katja Hoyer ist
einerseits „Spiegel“- und andere Bestsellerin und hat andererseits
vielfältige Kritik dafür einstecken müssen. Gut, dass sie – so
betont sie auch in dieser Episode des Podcasts – im Ausland lebt
und das Werk ursprünglich in Englisch verfasst hat. Mittlerweile
wurde es übrigens in 16 Sprachen übersetzt. „Die Geschichte der DDR
wird oft als ‚Fußnote‘ zur BRD erzählt.“ und das stört die
Historikerin Katja Hoyer, die als Tochter eines Offiziers der
Nationalen Volksarmee der DDR (NVA) und einer Geschichtslehrerin im
Bundesland Brandenburg aufwuchs. Nach ihrem Studium der Geschichte
an der Universität Jena wollte sie „raus“, weil – wie sie betont –
die besonders „pädagogische“ Art, in Deutschland Geschichte zu
betreiben, nicht ihr Ding ist. So landete sie am „Kings College
London“, wo sie forscht und aber – wie das in Deutschland auch war
– am Rande der Großstadt, außerhalb von London, lebt. „Ich bin
einfach kein Stadtmensch.“ sagt Hoyer. Sie findet es einfacher, von
außerhalb Deutschlands ü b e r Deutschland zu arbeiten; weil dort
die Emotionen nicht so hoch schlagen und es ja den sprichwörtlichen
englischen (Galgen-)Humor gibt. Eben: „Weniger Wut und mehr Humor.“
Ich habe Katja Hoyer im Mai 2024 im Humboldt-Forum Berlin bei der
Eröffnung der Ausstellung „Hin und weg – Der Palast der Republik
ist Gegenwart“, wo ich eine der Zeitzeuginnen bin, kennengelernt
und jetzt – im Oktober 2024 – in einem Hotel am Ostberliner
Alexanderplatz dieses Podcast-Gespräch aufgezeichnet. Anlässlich
der „Rede meines Lebens“ haben wir trotz ihrer jungen Jahre auch
über den Tod gesprochen und Katja Hoyer kann sich durchaus damit
anfreunden, die eigene „Lebensrede“ zu schreiben. Als ihr Vater im
vergangenen Jahr nach einem Schlaganfall mit 63 jäh aus dem Leben
gerissen wurde, hat sie den Tod erstmals – so nah – erlebt und sich
dadurch auch mit der eigenen Endlichkeit beschäftigt. Und Katja
Hoyer weiß jetzt schon, dass – obwohl sie kein Musik-Mensch ist –
wahrscheinlich ein Song von Bruce Springsteen bei ihrer
Abschiedsfeier erklingen wird. Ihn hat sie gerade live im
Wembley-Stadion erlebt und insofern Anknüpfungspunkte, da der
nunmehr 75-jährige Weltstar ja eine Verbindung zu ihrer
DDR-Forschung hat …
Weitere Episoden
30 Minuten
vor 1 Tag
26 Minuten
vor 2 Wochen
18 Minuten
vor 1 Monat
32 Minuten
vor 1 Monat
21 Minuten
vor 2 Monaten
In Podcasts werben
Kommentare (0)