David Reger (Neura Robotics): "In zehn Jahren hat jeder einen Roboter"

David Reger (Neura Robotics): "In zehn Jahren hat jeder einen Roboter"

31 Minuten

Beschreibung

vor 1 Monat

David Reger prognostiziert nicht weniger als eine Revolution im
Alltag. "Ich bin überzeugt davon, dass in zehn Jahren jeder einen
Roboter haben wird", sagt der Gründer und CEO von Neura Robotics.
Die ersten Haushaltsroboter, die das Unternehmen auf den Markt
bringen will, werden auf Rollen unterwegs sein. Reger erklärt:
"Es gibt natürlich noch ein paar Herausforderungen beim
Humanoiden, auch sicherheitstechnisch."


Der Roboter soll "wie ein Designerstück" aussehen, mit zwei Armen
ausgestattet sein und vielfältige Aufgaben im Haushalt übernehmen
können. "Er kann die Spülmaschine ausräumen, unser Frühstück
vorbereiten, Tische abwischen, Blumen gießen, wenn wir nicht da
sind", zählt Reger auf. Dabei liegt der Fokus zunächst auf
Aufgaben innerhalb des Hauses, um Komplexitäten zu vermeiden, die
im Außenbereich auftreten könnten. Der Preis für diese
Alltagshelfer soll im Bereich eines "teuren E-Bikes" liegen,
zwischen 5000 und 10.000 Euro, je nach Ausstattung.


Reger betont, dass diese Art Roboter aber mehr als nur
Haushaltshilfen sein sollen. "Unser Gerät kann zum Beispiel den
Puls sehen. Es erkennt, wenn jemand fällt. Das heißt, man hat
mehr Sicherheit zu Hause." Besonders für ältere Menschen sieht
Reger großes Potenzial. "Wir wollen nicht im medizinischen
Bereich einsteigen. Wir haben uns auf den Bereich fokussiert,
bevor Menschen in Pflege gehen." Die Roboter könnten dazu
beitragen, dass Menschen länger selbstständig in ihren eigenen
vier Wänden leben.


Reger räumt ein, dass die Integration von Robotern in den Alltag
auch Anpassungen erfordert. "Wir haben Straßen gebaut, damit
Autos fahren können. Wir haben nicht auf fliegende Autos
gewartet", argumentiert der Roboter-Spezialist. Mit Blick auf die
Zukunft ist Reger optimistisch. Er sieht in der aktuell
angespannten wirtschaftlichen Situation sogar einen Vorteil für
Innovationen. "Wir haben Druck, Innovationen zu akzeptieren.
Unsere Wirtschaft braucht den neuen Zweig und deswegen wird es
deutlich schneller kommen."


Reger hat keine Angst vor Elon Musk, der mit dem humanoiden
Roboter Optimus viel vorhat. "Ich respektiere ihn sehr", sagt
Reger, stellt aber gleichzeitig klar, dass er und sein Team
durchaus die Chance sehen, mit Musk mitzuhalten oder sogar
schneller zu sein. "Er hat vorher Autos gebaut und wir bauen
schon immer Roboter." Dieser Erfahrungsvorsprung gibt Reger
Zuversicht. Er warnt davor, sich von beeindruckenden
Präsentationen blenden zu lassen. "Das sind Amerikaner, die
denken einfach innovativ und die verkaufen sich natürlich sehr
gut."


Trotz der Konkurrenz durch große Namen wie Musk bleibt Reger
optimistisch für die deutsche Robotik-Industrie: "Wir haben das
Potenzial, wir sollten uns nicht einschüchtern lassen."


Was ihn als ältester von elf Geschwistern antrieb, warum er
zwischendurch als Sozialarbeiter in San Francisco arbeitete und
wieso er Neura Robotics in Metzingen gründete, erzählt David
Reger in der neuen Folge von "So techt Deutschland". 


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