Niederlande: Cannabisanbau rückläufig

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Immer mehr Länder weltweit liberalisieren den Umgang mit Cannabis,
und diese Entwicklung hat auch Auswirkungen auf den illegalen
Cannabisanbau in den Niederlanden. Ein neuer Bericht der
niederländischen Polizei zeigt, dass die Zahl illegaler
Cannabisplantagen in den letzten Jahren stark zurückgegangen ist.
Im Jahr 2023 wurden nur noch etwa 1.230 Grow-Anlagen entdeckt,
während es 2019 noch dreimal so viele waren. Dieser Rückgang ist
teilweise auf den Personalmangel und die Verlagerung von Ressourcen
auf andere Prioritäten zurückzuführen, aber auch auf die sinkende
Bedeutung des niederländischen Schwarzmarktes für Cannabis.
Interessanterweise stammen viele der beschlagnahmten Cannabismengen
heute aus dem Ausland, was darauf hindeutet, dass importiertes
Cannabis in den niederländischen Markt eingespeist wird.
Gleichzeitig haben die legalen Cannabisprodukte, die über einige
Coffeeshops verkauft werden, nur einen geringen Einfluss auf die
Gesamtentwicklung. Die niederländische Polizei beschreibt in ihrem
Bericht, dass der Cannabisanbau im Land an Bedeutung verloren hat,
während die Niederlande jedoch weiterhin ein wichtiger Standort für
den internationalen Drogenhandel bleiben. Besonders der
Kokainhandel über die niederländischen Häfen ist besorgniserregend,
und die Zahl der ausgehobenen Labore, die synthetische Drogen
produzieren, nimmt ebenfalls zu. Diese Labore sind oft
multifunktional und produzieren eine Vielzahl von Drogen, darunter
Ketamin, Metaphedron und sogar verschreibungspflichtige
Medikamente, die illegal gehandelt werden. Die Flexibilität dieser
Labore ermöglicht es kriminellen Organisationen, schnell auf die
Nachfrage nach verschiedenen Substanzen zu reagieren und den
Schwarzmarkt mit einer breiten Palette an Drogen zu versorgen.
Trotz des Rückgangs im Cannabisanbau bleibt die Drogenkriminalität
in den Niederlanden weiterhin eine Herausforderung für die
Behörden, die sich zunehmend auf andere Drogen konzentrieren
müssen.