„Kampf dem Klimawandel“

„Kampf dem Klimawandel“

Beschreibung

vor 6 Jahren
Wieder einmal fand eine UN-Klimakonferenz statt, diesmal in Bonn.
Wieder wurde die „Klimakatastrophe“ beschworen. Wieder wurde
gefeiert: Fast alle Staaten stellen sich seit Paris ihrer
Verantwortung für dieses „Menschheitsproblem“! Und wieder wurde
gleichzeitig bekanntgemacht: Ungeachtet aller Katastrophenszenarien
steigt die CO2-Emmission weltweit. Gerade die „großen
Industrienationen“ blasen munter weiter „Treibhausgase“ in die
Luft. Insbesondere auch der Gastgeber Deutschland wird seine
Emissionsziele verfehlen. Ein schreiender Widerspruch, dass sich
„ausgerechnet das Land, das die Energiewende erfunden hat“, in der
„internationalen Schmuddelecke“ (Hamburger Abendblatt, 18.11.17)
befindet? Ein eklatantes Versagen aller Staatenlenker, die ihre
„Verantwortung für den blauen Planeten“ den „Lobby-Interessen“ der
Wirtschaft „opfern“ (Greenpeace), also die Rettung der Menschheit
an die Profitinteressen der Industrie verraten? Nein. Die
Staatenlenker lassen keinen Zweifel, dass sie nicht die Sorgen der
Menschheit verraten, wie diese Kritiker ihnen vorwerfen. Sie
definieren das Menschheitsproblem anders, wenn sie mit der
Erderwärmung und ihren Folgen kalkulieren: Da nehmen die einen
Politiker Störungen ins Visier, die entwurzelte und fliehende
Menschen ihnen, ihren geordneten Verhältnissen antun könnten;
andere rechnen mit der Chance des profitförderlichen Umbaus der
Energieerzeugung für die nationale Wirtschaft und damit, der
„Menschheit“ neue Technik zu verkaufen. Deutschland exemplarisch:
„Dies alles geschieht in der Überzeugung, dass die Transformation
hin zu einer emissionsarmen Wirtschaftsweise – richtig angelegt –
große Wachstumschancen bietet. Erneuerbare Energien, ressourcen-
und kostensparende Effizienztechnologien, klimaschonende Neuerungen
im Gebäudebereich und im Verkehr – das und anderes mehr wird auf
den Märkten weltweit an Bedeutung gewinnen.“ (Merkel) Ist das
„Menschheitsproblem Klima“ am Ende gar nicht das – ewig verratene –
Ziel, sondern ein ebenso wohlklingender wie passend ausgreifender
Zuständigkeitsanspruch für eine deutsche Standortoffensive beim
Geldverdienen weltweit? Ist der Kampf um die internationale
Verankerung von Klimazielen und für eine emissionsarme
Wirtschaftsweise ein Mittel für nationale Wachstumsoffensiven, und
ist der Dauer-Streit um diese Klimaziele und ihre Umsetzung die
Konkurrenz der Nationen darum? Dafür spricht viel. Und mancher
„schreiende Widerspruch“ ist dann gar keiner. Deutschland z.B.
besteht nicht nur auf seiner internationalen Vorreiterrolle in der
Klimafrage und darauf, dass es für die anderen Staaten „kein
Zurück“ geben darf hinter das Pariser Klimaabkommen; Deutschland
besteht auch darauf, dass weiter rund 40% des Stroms aus der
Braunkohle, dem „Klimakiller Nummer 1″ (Hamburger Abendblatt)
gewonnen wird: „Es geht es auf der anderen Seite aber auch um
soziale Fragen und Arbeitsplätze zum Beispiel im Zusammenhang mit
der Frage der Reduktion der Kohle. Dabei geht es auch um
Wirtschaftlichkeit; das heißt, um die Bezahlbarkeit von Energie.
Auch in einem reichen Land, wie wir es sind, sind natürlich
erhebliche Konflikte in der Gesellschaft vorhanden, die wir
vernünftig und verlässlich lösen müssen.“ (Merkel) Ein
interessantes Dilemma, das die Kanzlerin allen Insassen ihres
Landes da vorbuchstabiert: Lohn oder Schutz vor den Klimafolgen.
Und sie sagt ja gleich dazu, wofür das einzig sprechen darf: für
ihre Politik des deutschen Wachstums…

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