Wählen ist verkehrt!
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 7 Jahren
Fürs Wählen gibt es viele Gründe, offenbar mindestens so viele wie
Parteien, die gewählt werden wollen: „Noch nie stand Deutschland so
gut da wie heute. Dank Angela Merkel!“ sagt die CDU. Dafür soll man
sie wählen. Weil sie die nationalen Reichtumsbilanzen produziert
hat, an die man dabei denken soll? Oder weil die Kanzlerin ja schon
so lange erfolgreich an der Macht ist? Oder weil es einfach nur
schön ist, vom Erfolg einer Nation abhängig zu sein, die auch
wirklich – nämlich gegen ihre Konkurrenten in Europa und weltweit –
Erfolg hat? „In Deutschland bekommen viele hart arbeitende Menschen
nicht das, was ihnen zusteht!“ sagt die SPD. Dafür soll man sie
wählen. Weil sie das jetzt ganz neu herausgefunden hat? Oder weil
auch sie seit eh und je dafür verantwortlich ist? Oder weil die SPD
wenigstens weiß, was wem – zumindest eigentlich – von dem Reichtum
zustünde, von dem den meisten in der sozialen Marktwirtschaft der
BRD noch nie etwas anderes zugekommen ist als ein Arbeitsleben im
Dienst an diesem Reichtum? „Die SPD braucht Druck von links!“ sagt
die Linkspartei. Dafür soll man sie wählen. Weil dann die SPD aus
Angst vor dem Druck mit ihr koaliert und diese Koalition dann alle
ökonomischen Rechnungen außer Kraft setzt, die Arme arm und Reiche
reich machen? Oder weil dann wenigstens diejenigen mitregieren
können, die wirklich wissen, was wem zumindest eigentlich ...? „Nur
mit den Grünen gelingt die grüne Mobilitätswende!“ sagen die
Grünen. Dafür soll man sie wählen. Weil es so herrlich und
vernünftig ist, dass ökologisch ist, was Automobilarbeitsplätze
schafft? Oder weil die Grünen bei der politischen Sorge um die
Gewinnbilanzen des Wirtschaftsstandorts Deutschland so glaubwürdig
die zerstörerischen Umweltfolgen mitzubedenken und mitzuregeln
versprechen – und das gleich im Namen der ganzen Menschheit? „Die
etablierten Parteien vertreten das Volk nicht und kümmern sich
lieber um Flüchtlinge!“ sagt die AfD. Dafür – na klar – soll man
sie wählen. Weil ein guter Deutscher mit seinen alltäglichen Sorgen
von seiner Führung vor allem erwarten kann, dass sie ihn vor denen
bewahrt, die nicht zu dieser großartigen Nation gehören und kein
Recht auf Zugehörigkeit zu ihrem großartigen Volk haben? Jede
andere Partei aber verspricht, dass sie – jede jeweils besser als
alle anderen – „den Rechtspopulismus bekämpft“, indem sie der AfD
mit viel Verständnis für einen ‚recht verstandenen Patriotismus‘
ihr rechtes Wählerpotential abspenstig macht. Und zwar schlicht
dadurch, dass sie ganz konsequent alles das macht, was sie sowieso
im Programm hat. Dabei sind sich alle konkurrierenden Angebote von
rechts bis links in einem entscheidenden Punkt einig: Was das gute
Volk will und worauf es ein Anrecht hat, ist eine Herrschaft über
sich, von der es sich einbilden darf, sie wäre für die guten
Deutschen da, nur weil denen erlaubt wird, sich in größeren
Abständen per Wahl in herrschaftliche Personalfragen einzumischen.
Fürs Wählen gibt es also viele Gründe; nur keinen einzigen guten.
Und den konkurrierenden Bemühungen um die Stimme der Bürger ist
durchaus zu entnehmen, bei wem – wenn schon nicht beim Wähler – der
wirkliche Nutzen der aller paar Jahre neu angesetzten Veranstaltung
liegt.
Parteien, die gewählt werden wollen: „Noch nie stand Deutschland so
gut da wie heute. Dank Angela Merkel!“ sagt die CDU. Dafür soll man
sie wählen. Weil sie die nationalen Reichtumsbilanzen produziert
hat, an die man dabei denken soll? Oder weil die Kanzlerin ja schon
so lange erfolgreich an der Macht ist? Oder weil es einfach nur
schön ist, vom Erfolg einer Nation abhängig zu sein, die auch
wirklich – nämlich gegen ihre Konkurrenten in Europa und weltweit –
Erfolg hat? „In Deutschland bekommen viele hart arbeitende Menschen
nicht das, was ihnen zusteht!“ sagt die SPD. Dafür soll man sie
wählen. Weil sie das jetzt ganz neu herausgefunden hat? Oder weil
auch sie seit eh und je dafür verantwortlich ist? Oder weil die SPD
wenigstens weiß, was wem – zumindest eigentlich – von dem Reichtum
zustünde, von dem den meisten in der sozialen Marktwirtschaft der
BRD noch nie etwas anderes zugekommen ist als ein Arbeitsleben im
Dienst an diesem Reichtum? „Die SPD braucht Druck von links!“ sagt
die Linkspartei. Dafür soll man sie wählen. Weil dann die SPD aus
Angst vor dem Druck mit ihr koaliert und diese Koalition dann alle
ökonomischen Rechnungen außer Kraft setzt, die Arme arm und Reiche
reich machen? Oder weil dann wenigstens diejenigen mitregieren
können, die wirklich wissen, was wem zumindest eigentlich ...? „Nur
mit den Grünen gelingt die grüne Mobilitätswende!“ sagen die
Grünen. Dafür soll man sie wählen. Weil es so herrlich und
vernünftig ist, dass ökologisch ist, was Automobilarbeitsplätze
schafft? Oder weil die Grünen bei der politischen Sorge um die
Gewinnbilanzen des Wirtschaftsstandorts Deutschland so glaubwürdig
die zerstörerischen Umweltfolgen mitzubedenken und mitzuregeln
versprechen – und das gleich im Namen der ganzen Menschheit? „Die
etablierten Parteien vertreten das Volk nicht und kümmern sich
lieber um Flüchtlinge!“ sagt die AfD. Dafür – na klar – soll man
sie wählen. Weil ein guter Deutscher mit seinen alltäglichen Sorgen
von seiner Führung vor allem erwarten kann, dass sie ihn vor denen
bewahrt, die nicht zu dieser großartigen Nation gehören und kein
Recht auf Zugehörigkeit zu ihrem großartigen Volk haben? Jede
andere Partei aber verspricht, dass sie – jede jeweils besser als
alle anderen – „den Rechtspopulismus bekämpft“, indem sie der AfD
mit viel Verständnis für einen ‚recht verstandenen Patriotismus‘
ihr rechtes Wählerpotential abspenstig macht. Und zwar schlicht
dadurch, dass sie ganz konsequent alles das macht, was sie sowieso
im Programm hat. Dabei sind sich alle konkurrierenden Angebote von
rechts bis links in einem entscheidenden Punkt einig: Was das gute
Volk will und worauf es ein Anrecht hat, ist eine Herrschaft über
sich, von der es sich einbilden darf, sie wäre für die guten
Deutschen da, nur weil denen erlaubt wird, sich in größeren
Abständen per Wahl in herrschaftliche Personalfragen einzumischen.
Fürs Wählen gibt es also viele Gründe; nur keinen einzigen guten.
Und den konkurrierenden Bemühungen um die Stimme der Bürger ist
durchaus zu entnehmen, bei wem – wenn schon nicht beim Wähler – der
wirkliche Nutzen der aller paar Jahre neu angesetzten Veranstaltung
liegt.
Weitere Episoden
vor 10 Monaten
vor 1 Jahr
vor 2 Jahren
In Podcasts werben
Kommentare (0)