Das Finanzkapital

Das Finanzkapital

Beschreibung

vor 8 Jahren
Was ist los, wenn Mario Draghi die Geldmärkte flutet und dabei in
Billionen rechnet? Das Geld, um das sich in dieser Gesellschaft
alles dreht, das alle Leute verdienen müssen und nie geschenkt
bekommen, kann die EZB offenbar nach Bedarf schöpfen. Worin besteht
dieser Bedarf – und was sagt es über dieses Geld, wenn ein
politisches Machtwort es erschaffen kann? Was ist in die
Zentralbanker gefahren, dass sie die Inflation, die sonst
unerwünschte bis gefährliche Geldentwertung auf einmal zum kaum
erreichbaren Wunschziel ihrer Geldpolitik erklären? 2% Inflation
soll unsere Welt wieder in Ordnung bringen! 0,2% Deflation, ein
nicht nur stabiles, sondern gegen die Waren aufwertendes Geld soll
ein Gift sein, das die Wirtschaft zerstört. Was ist die Lage und
was die Absicht, wenn die EZB eine „Nullzins-Politik“ betreibt,
d.h. von den Banken keine Zinsen mehr verlangt, wenn sie ihnen Geld
zur Verfügung stellt. Und wenn die Banken daraufhin selbst für
Einlagen bei ihnen und Kredite an sie keine Zinsen mehr zahlen?
Dann lohnt sich das Geld nicht mehr! Es „wirft keine Jungen“,
wächst nicht von selbst wie ein lebendiger Organismus. Das ist in
diesem System keine Rückkehr zu Vernunft und Normalität, sondern
eine Katastrophe. Nichts ist in Ordnung, wenn das natürlichste
Grundgesetz des Kapitalismus, dass der Besitz von Geld den
Eigentümer immer reicher macht, nicht mehr funktioniert. Was nun?
Die Banken werden durch Anreize und Strafzinsen geradezu gezwungen,
mehr Kredite zu vergeben. Ihre Kunden, vor allem die Staaten, aber
auch andere Banken, sollen aber nicht noch mehr Schulden machen;
die waren ja der Grund der Finanzkrise. Schulden sind schlecht und
müssen zurückgeführt werden, Kredite hingegen kann es nicht genug
geben. Was ist der Unterschied? Und wenn es schon keinen gibt:
Warum ist er dann so wichtig? Solche und andere Fragen werden
behandelt. Unser Vortrag bietet weder Anlageberatung noch Einblicke
in die geheime Macht und Machenschaften von Hedge-Fonds. Sondern:
eine Einführung in die politische Ökonomie des verliehenen Geldes.

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