Außer Spesen nichts gewesen? - Die Weltsynode der katholischen Kirche hinterlässt mehr Fragen als Antworten. Von Ulrich Pick
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SWR1 Sonntagmorgen – rund um Religion, Gesellschaft und Lebensfragen die Highlights unserer Sendung: Informationen, exklusive Gespräche und Hintergründe.
Beschreibung
vor 1 Monat
Die katholische Kirche ist eine Weltkirche. Sie zählt 1,4
Milliarden Gläubige – und zwar über den ganzen Globus verteilt. Und
da die Welt bekanntlich aus mitteleuropäischer Sicht anders
aussieht, als wenn man sie von Lateinamerika, Zentralasien oder
Südafrika aus betrachtet, ist es entsprechend schwierig einen
Konsens hinzubekommen. So gesehen war die Weltsynode ein mutiger
innerkirchlicher Schritt, dem Respekt gebührt. Ebenso wichtig wie
dieser Respekt ist die Frage, was die Veranstaltung, die sich samt
allen Vorbereitungen über mehrere Jahre hingezogen hat, unterm
Strich gebracht hat. Und hier wird es problematisch. Denn die Suche
nach konkreten Antworten dürfte ergebnislos verlaufen. Das liegt
nicht zuletzt daran, dass Papst Franziskus die Weltsynode quasi als
Ideenbörse verstanden hat und erst einmal alles sondieren will,
bevor er den Kurs der Kirche möglicherweise ändert. Wie qualvoll
die ganze Angelegenheit letztlich war, zeigte sich an der
Frauenfrage. So ließ der Präfekt des Glaubensdikasteriums, Kardinal
Victor Fernandez, am Montag eine Erklärung vorlesen, in der es
hieß, der Papst halte die Frage des Frauendiakonats zum jetzigen
Zeitpunkt – Zitat – „noch nicht für reif“. Als daraufhin zahlreiche
Frauen auf der Synode - unterstützt von einigen Bischöfen –
protestierten, ruderte der zweitwichtigste Mann des Vatikans
zurück. Er traf sich am Donnerstag mit 80 Teilnehmern zum Austausch
und erklärte dann am Freitagmorgen, der Papst habe die Tür für das
Frauendiakonat nicht geschlossen. Da habe es wohl ein
Missverständnis gegeben. Wer so vorgeht, darf sich nicht wundern,
wenn das eigene Image immer stärkere Kratzer bekommt. Denn eine
solche Vorgehensweisen ist nicht nur unprofessionell, sie vergrault
auch die eigenen Leute. Zumal wenn man weiß, dass die Rolle der
Frau – zumindest in Mitteleuropa – wohl das wichtigste Kriterium
für die Zukunft der katholischen Kirche ist.
Milliarden Gläubige – und zwar über den ganzen Globus verteilt. Und
da die Welt bekanntlich aus mitteleuropäischer Sicht anders
aussieht, als wenn man sie von Lateinamerika, Zentralasien oder
Südafrika aus betrachtet, ist es entsprechend schwierig einen
Konsens hinzubekommen. So gesehen war die Weltsynode ein mutiger
innerkirchlicher Schritt, dem Respekt gebührt. Ebenso wichtig wie
dieser Respekt ist die Frage, was die Veranstaltung, die sich samt
allen Vorbereitungen über mehrere Jahre hingezogen hat, unterm
Strich gebracht hat. Und hier wird es problematisch. Denn die Suche
nach konkreten Antworten dürfte ergebnislos verlaufen. Das liegt
nicht zuletzt daran, dass Papst Franziskus die Weltsynode quasi als
Ideenbörse verstanden hat und erst einmal alles sondieren will,
bevor er den Kurs der Kirche möglicherweise ändert. Wie qualvoll
die ganze Angelegenheit letztlich war, zeigte sich an der
Frauenfrage. So ließ der Präfekt des Glaubensdikasteriums, Kardinal
Victor Fernandez, am Montag eine Erklärung vorlesen, in der es
hieß, der Papst halte die Frage des Frauendiakonats zum jetzigen
Zeitpunkt – Zitat – „noch nicht für reif“. Als daraufhin zahlreiche
Frauen auf der Synode - unterstützt von einigen Bischöfen –
protestierten, ruderte der zweitwichtigste Mann des Vatikans
zurück. Er traf sich am Donnerstag mit 80 Teilnehmern zum Austausch
und erklärte dann am Freitagmorgen, der Papst habe die Tür für das
Frauendiakonat nicht geschlossen. Da habe es wohl ein
Missverständnis gegeben. Wer so vorgeht, darf sich nicht wundern,
wenn das eigene Image immer stärkere Kratzer bekommt. Denn eine
solche Vorgehensweisen ist nicht nur unprofessionell, sie vergrault
auch die eigenen Leute. Zumal wenn man weiß, dass die Rolle der
Frau – zumindest in Mitteleuropa – wohl das wichtigste Kriterium
für die Zukunft der katholischen Kirche ist.
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