Born in the USA, Teil 1: Demokratie in Gefahr
Wer ist Amerikaner? Seit der Zeit von John F. Kennedy und Richard
Nixon tobt ein Kulturkampf um die Identität der USA – und die
Zukunft der Demokratie.
52 Minuten
Podcast
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Beschreibung
vor 3 Wochen
1984 setzt Bruce Springsteen einem fiktiven Vietnamveteranen ein
musikalisches Denkmal und veröffentlicht ein Lied, das wie kaum ein
zweites auf den Punkt bringt, was es bedeutet, Amerikaner zu sein:
"Born in the U.S.A." Der Song ist ambivalent, denn bei aller
Kritik, die Springsteen an der amerikanischen Politik äußert,
schwingt der Stolz auf dieses besondere Land mit – der Stolz
darauf, Amerikaner zu sein. Doch der Amerikanismus, den
Springsteen hier noch einmal beschwört, der Konsens, in einem
großartigen Land zu leben, zeigte schon seit den Sechzigerjahren
Risse. Damals begann der liberale Konsens zu bröckeln, die
politischen Ränder gewannen an Einfluss und es gelang immer
weniger, einen Ausgleich zu schaffen – oder überhaupt nur ins
Gespräch zu kommen. Ihren bisherigen Höhepunkt fand diese
Entwicklung in der Präsidentschaft Donald Trumps, in der Lüge von
der gestohlenen Wahl 2020 und im Sturm auf das Kapitol am 6. Januar
2021. In dieser Folge von „Wie war das noch mal?“ fragen wir nach
den tief liegenden Ursachen dieser Polarisierung und des Angriffs
auf die amerikanische Demokratie. Wir gehen vier großen Konflikt-
und Spaltungsthemen auf den Grund, über die sich die amerikanische
Gesellschaft entzweit hat: dem gesellschaftliche Umbruch vor allem
durch die Bürgerrechtsbewegung und dem Vietnamkrieg in den
Sechzigerjahren, die Folgen der Globalisierung seit den
Achtzigerjahren, die Einwanderungspolitik und die Kulturkämpfe der
neueren Zeit. Über diese vier Themen sprechen wir auch mit
dem Historiker und USA-Kenner Manfred Berg, dem Autor des Buches
„Das gespaltene Haus. Eine Geschichte der USA von 1950 bis
heute“. Eine Erkenntnis seiner langjährigen
Auseinandersetzung mit der amerikanischen Geschichte lautet, dass
kulturelle Themen das politische Handeln der Menschen in den USA
oft viel mehr bestimmen als ökonomische. Für Europäer ist nur
schwer verständlich, dass viele Amerikaner immer noch an den
„American Dream“ glauben, daran, dass es wirklich jeder schaffen
kann, wenn die Politik ihn nur machen lassen würde. Mehr über die
Krise der amerikanischen Demokratie finden Sie in der aktuellen
Ausgabe des Magazins ZEIT Geschichte. Hier können Sie eine
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musikalisches Denkmal und veröffentlicht ein Lied, das wie kaum ein
zweites auf den Punkt bringt, was es bedeutet, Amerikaner zu sein:
"Born in the U.S.A." Der Song ist ambivalent, denn bei aller
Kritik, die Springsteen an der amerikanischen Politik äußert,
schwingt der Stolz auf dieses besondere Land mit – der Stolz
darauf, Amerikaner zu sein. Doch der Amerikanismus, den
Springsteen hier noch einmal beschwört, der Konsens, in einem
großartigen Land zu leben, zeigte schon seit den Sechzigerjahren
Risse. Damals begann der liberale Konsens zu bröckeln, die
politischen Ränder gewannen an Einfluss und es gelang immer
weniger, einen Ausgleich zu schaffen – oder überhaupt nur ins
Gespräch zu kommen. Ihren bisherigen Höhepunkt fand diese
Entwicklung in der Präsidentschaft Donald Trumps, in der Lüge von
der gestohlenen Wahl 2020 und im Sturm auf das Kapitol am 6. Januar
2021. In dieser Folge von „Wie war das noch mal?“ fragen wir nach
den tief liegenden Ursachen dieser Polarisierung und des Angriffs
auf die amerikanische Demokratie. Wir gehen vier großen Konflikt-
und Spaltungsthemen auf den Grund, über die sich die amerikanische
Gesellschaft entzweit hat: dem gesellschaftliche Umbruch vor allem
durch die Bürgerrechtsbewegung und dem Vietnamkrieg in den
Sechzigerjahren, die Folgen der Globalisierung seit den
Achtzigerjahren, die Einwanderungspolitik und die Kulturkämpfe der
neueren Zeit. Über diese vier Themen sprechen wir auch mit
dem Historiker und USA-Kenner Manfred Berg, dem Autor des Buches
„Das gespaltene Haus. Eine Geschichte der USA von 1950 bis
heute“. Eine Erkenntnis seiner langjährigen
Auseinandersetzung mit der amerikanischen Geschichte lautet, dass
kulturelle Themen das politische Handeln der Menschen in den USA
oft viel mehr bestimmen als ökonomische. Für Europäer ist nur
schwer verständlich, dass viele Amerikaner immer noch an den
„American Dream“ glauben, daran, dass es wirklich jeder schaffen
kann, wenn die Politik ihn nur machen lassen würde. Mehr über die
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