#46 Hochbegabt

#46 Hochbegabt

Nicht für Intelligenzquotienten unter 130 geeignet
1 Stunde 19 Minuten
Podcast
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Beschreibung

vor 4 Wochen
„Guten Morgen, liebe Klasse! Ich hoffe, ihr hattet alle ein schönes
Wochenende und seid bereit für eine spannende Woche. Heute begrüßen
wir jemanden ganz Besonderen bei uns: Das ist Phil. Phil ist etwas
jünger als ihr, weil er die zweite Klasse übersprungen hat – das
nennt man hochbegabt. Mit einem IQ von 130 fällt es ihm besonders
leicht, Dinge schnell zu verstehen und zu lernen, vor allem in
Mathematik und Naturwissenschaften. Phil freut sich darauf, hier
bei uns zu sein und hat sich ein bisschen vorbereitet, um euch mehr
über sich zu erzählen. Also, seid neugierig und hört gut zu – ich
glaube, das wird interessant!“ Phil ergreift das Wort: „Sehr
geehrte Anwesende, auch als Klassenkameraden bezeichnet, gestatten
Sie mir die Einführung meiner Person in diese kooperative
Lernstruktur. Mein Name lautet Philipp, doch Ihr dürft mich – da
die sprachliche Verkürzung möglicherweise zu einer
Effizienzsteigerung führt – gerne als Phil ansprechen. Mein
Eintritt in diese Stufe stellt die Konsequenz eines intellektuellen
Assessments dar, welches, durch eine strikte Quantifizierung in
Form eines IQ von 130, die redundante Absolvierung der zweiten
Jahrgangsstufe als unnötig evaluierte. Da die meisten meiner
bisherigen Erkenntnisse sich im Bereich der
mathematisch-naturwissenschaftlichen Domänen befinden, möchte ich
ein grundlegendes Verständnis meiner Interessen durch einige
einfache Konzepte illustrieren. Eine fundamentale Formel, welche
mich intellektuell stimuliert, ist die Eulersche Identität,
eiπ+1=0e^{i\pi} + 1 = 0eiπ+1=0, eine Formulierung, die nicht nur
mehrere grundlegende Konstanten vereint, sondern eine
unergründliche Eleganz ausstrahlt, welche der mathematischen
Schönheit der allgemeinen Sozialinteraktion, wie ich sie bisher
kennengelernt habe, weit überlegen erscheint. Des Weiteren ziehe
ich die logische Konsistenz der Differentialrechnung jeder Form von
trivialen Interaktionen vor; ich beschäftige mich, um es in
verständlichen Worten auszudrücken, mit den wesentlichen Prinzipien
der Analyse, in denen ich eine tiefere Rationalität als in der
gewöhnlichen Kommunikation erkenne. Der Begriff ‚Freizeit‘ ist für
mich, als einer, der sich vorzugsweise mit Primzahlen, Logarithmen
und Primfaktorzerlegungen beschäftigt, kaum relevant. Die
traditionellen sozialen Normen, wie sie hier vermutlich gelebt
werden, erfordern jedoch, dass ich eine rudimentäre
Gesprächsbereitschaft signalisiere, selbst wenn der intellektuelle
Ertrag solcher Interaktionen oft marginal bleibt. Dennoch bedanke
ich mich für Ihre Bereitschaft, mich in diese Formation
aufzunehmen, und hoffe auf eine, zumindest intellektuell,
gewinnbringende Zusammenarbeit. Sollte die Koordination zwischen
den akademischen und sozialen Zielsetzungen einmal zu diskrepant
erscheinen, stehe ich selbstverständlich für eine analytische
Vermittlung bereit.“

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