Beschreibung

vor 1 Monat
Kinnert berichtet über ihre Erfahrungen in einer Kunst- und
Kulturpreisjury, wo ihr auffällt, dass nach einer Ära der „großen“
Themen wie Black Lives Matter oder Me Too sich viele Einreichungen
nunmehr mit konkreten Interventionen vor Ort beschäftigten und auf
lokale Problemlagen antworten. Das führt zu der Frage, inwieweit
staatliche Kulturförderung solche Tendenzen unterstützen könnte und
überdies zu einer Hervorhebung der Rolle, die Kultur für die
Demokratie spielt. Es sieht stark danach aus, als würden den
Sparzwängen in den öffentlich rechtlichen Sendern vor allem
Kulturprogramme und mit 3Sat womöglich ein ganzer kulturgeprägter
Sender zum Opfer fallen. Kinnert und Welzer diskutieren über den
Auftrag des Öffentlich-Rechtlichen-Rundfunks und heben seine
Bedeutung für eine lebendige Demokratie hervor. Vor allem scheint
wenig einleuchtend, dass für Sportübertragungen einerseits und
austauschbare Krimi-Dutzendware andererseits viel Geld ausgegeben
wird, während gerade das, was private Anbieter nicht vorhalten
können und wollen, das Geld gekürzt wird. Die Ratio dahinter
scheint schwer identfizierbar, gerade in Zeiten des
informationellen Overkills und der unsortierten Erregungsangebote
der Direktmedien.

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