#41 mit rocomoco – Angenehm, aber keine leichte Kost

#41 mit rocomoco – Angenehm, aber keine leichte Kost

BEAT Producer Podcast
1 Stunde 15 Minuten
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Beschreibung

vor 1 Monat

Im Behind the Beat-Podcast bittet Tobias Fischer Kreative zum
Tiefen-Gespräch. Diese Folge widmet sich dem Duo rocomoco, das
auf ihrem neuen Album „Electric Paradise” zu den Klängen
himlischer Hip-Hop-Instrumentals das Verhältnis von Mensch und
Maschine erkundet.


“Lofi Hop Hop” nennt sich das Genre, in dem rocomoco operieren –
und in dem sie innerhalb der letzten Jahre bereits still und
heimelig viele Millionen genussvolle Streams zusammengetragen
haben. Selten erscheint eine Genrebezeichnung unpassender als
hier. Denn die Musik von Ingo Kreutzer und Thorsten Klages klingt
vielmehr schwerelos-schwebend, deep und dreamy und genügt dabei
stets höchsten klanglichen Ansprüchen. Auf ihrem neuen Album
„Electric Paradise” kommt dann auch noch eine programmatische
Tiefe hinzu. Angenehme Kost ist das jederzeit; leichte aber
keineswegs.


Für das Konzept hinter den neuen Stücken haben sich rocomoco mit
dem britischen Multimedia-Künstler Dan McRae alias The Hidden
zusammengetan. In intensiven Sessions wurde nicht nur viel Musik
gemacht, sondern auch über die Implikationen und potentiellen
Auswirkungen künstlicher Intelligenz diskutiert. Aus diesen
Gesprächen entstand neben einem Soundtrack auch eine Reihe von
Bildern und Videosequenzen, deren betont künstliche Ästhetik und
surreale Sinnlichkeit eine seltsame Stimmung zwischen Traum und
Albtraum heraufbeschwören.


Die Musik bildet dazu eine Art betörenden Gegenpol. Während
aktuell viele KollegInnen AI zur Verfremdung und Verzerrung
nutzen, klingen rocomoco auf „Electric Paradise” ganz im
Gegenteil wohliger und vertrauter denn je. Lockere
Gitarren-Licks, warme Jazz-Vibes, entschleunigte
Schlagzeug-Schleifen – und im Hintergrund zwitschern die Vögel.
Es ist, als bauten Ingo und Thorsten sich eine Welt des Rückzugs,
eine Oase inmitten der lärmenden technologischen Debatten.
Weltfremd ist das aber nie – eher von einer Sehnsucht nach einer
besseren Welt beseelt.


Freilich – es ist eine Welt aus Samples und Loops und in gewisser
Weise ebenfalls eine Verfremdung. Das soll sich aber ändern. Denn
für die nächsten Projekte, wie sie uns im Gespräch in Berlin
verraten, wollen die beiden mit menschlichen Musikern ins Studio
gehen.

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