(60) Ortung, Navigation, Datenfusion – rund um die Arktis
44 Minuten
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Sicherheits- und außenpolitische Analysen, Strategien und diplomatische Optionen
Beschreibung
vor 1 Tag
„Wenn man von oben auf den Globus schaut, dann werden alle
Nachbarn“, sagt Professor Wolfgang Koch, „und damit sind auch die
Konfliktherde eng benachbart“. Die nördlichen Meere rund um die
Arktis sind kalt und mitunter zugefroren, aber zugleich auch
ökologisch, ökonomisch und geopolitisch heiß umworben – denn das
Eis wird durch die Erderwärmung weniger, die bereits jetzt
bedeutsamen polaren Seerouten noch bedeutsamer. China spricht
bereits von einer „polaren Seidenstraße“. Der Engpass zwischen
Norwegischer See und dem Atlantik hat eine hohe strategische
Bedeutung. Umso wichtiger ist deshalb das Wissen über diese Region.
In dieser Folge des Atlantic Talk Podcasts geht es um moderne
Technologien der Ortung und Navigation, der Kommunikation und der
KI-gestützten Datenfusion – unter Wasser, auf dem Wasser und über
dem Wasser. Zu Gast ist Professor Dr. Wolfgang Koch, Leiter der
Abteilung „Sensordaten- und Informationsfusion“ am
Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und
Ergonomie (FKIE) und Vorsitzender und Mitgründer des
Fachausschusses »Unterwasserortung, ‑navigation und ‑kommunikation«
der „Deutschen Gesellschaft für Ortung und Navigation“ (DGON). Eine
besondere Rolle spielt bei der maritimen Ortung und Navigation nach
wie vor der Schall. Auf Grundlage der Sonar-Technik (Sound
navigation and ranging, Schall-Navigation und
‑Entfernungsbestimmung) sammeln multiple Systeme Daten: Schiffe,
sensorbestückte U‑Boote, unbemannte Systeme an der Wasseroberfläche
und Unterwasser-Drohnen. Über dem Wasser sind fliegende
Aufklärungsdrohnen unterwegs, aus dem All beobachten Satelliten die
Region. Im Gespräch mit Moderator Oliver Weilandt erläutert Koch,
welche Rolle dabei moderne Technologien spielen, um in der Fülle
von Daten und „im Schall-Salat die Stecknadel im Heuhaufen zu
finden“: multistatisches Sonar, Quanten-Sensoren und der
Multisensor-Ansatz der SARah-Satelliten. Ähnlich wie bei der
Entwicklung des zukünftigen Luftkampfsystems „Future Combat Air
System“ (FCAS) geht es auch bei den künftigen maritimen Systemen
zur Aufklärung, Navigation und Kommunikation um das Zusammenfügen
und die Auswertung aller relevanten Daten. Koch spricht von einer
„kognitiven Maschine“, die das menschliche Wahrnehmen unterstützt,
Lagebilder erzeugt und mithilfe von künstlicher Intelligenz den
menschlichen Entscheiderinnen und Entscheidern Handlungsoptionen
unterbreitet. Dazu muss das KI-basierte System eine Reihe von
besonderen Fähigkeiten haben: Grenzen und Lücken des Lagebildes
kennen, Fehlinformationen, Störungen und Täuschungen erkennen und
wissen, welche Handlungsoptionen mit dem Völkerrecht und dem
moralischen Anspruch der NATO vereinbar sind. Noch sind die Systeme
in der Entwicklung und Deutschland sei bei einigen dieser
Technologien „weit vorne mit dabei“. Damit das so bleibt, betont
Professor Wolfgang Koch die Wichtigkeit der Kooperation von
Wissenschaft, Militär, Wirtschaft und Politik und plädiert für eine
Zeitenwende in der Forschung zu diesen Technologien, die im Grunde
alle Dual-Use-Charakter haben.
Nachbarn“, sagt Professor Wolfgang Koch, „und damit sind auch die
Konfliktherde eng benachbart“. Die nördlichen Meere rund um die
Arktis sind kalt und mitunter zugefroren, aber zugleich auch
ökologisch, ökonomisch und geopolitisch heiß umworben – denn das
Eis wird durch die Erderwärmung weniger, die bereits jetzt
bedeutsamen polaren Seerouten noch bedeutsamer. China spricht
bereits von einer „polaren Seidenstraße“. Der Engpass zwischen
Norwegischer See und dem Atlantik hat eine hohe strategische
Bedeutung. Umso wichtiger ist deshalb das Wissen über diese Region.
In dieser Folge des Atlantic Talk Podcasts geht es um moderne
Technologien der Ortung und Navigation, der Kommunikation und der
KI-gestützten Datenfusion – unter Wasser, auf dem Wasser und über
dem Wasser. Zu Gast ist Professor Dr. Wolfgang Koch, Leiter der
Abteilung „Sensordaten- und Informationsfusion“ am
Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und
Ergonomie (FKIE) und Vorsitzender und Mitgründer des
Fachausschusses »Unterwasserortung, ‑navigation und ‑kommunikation«
der „Deutschen Gesellschaft für Ortung und Navigation“ (DGON). Eine
besondere Rolle spielt bei der maritimen Ortung und Navigation nach
wie vor der Schall. Auf Grundlage der Sonar-Technik (Sound
navigation and ranging, Schall-Navigation und
‑Entfernungsbestimmung) sammeln multiple Systeme Daten: Schiffe,
sensorbestückte U‑Boote, unbemannte Systeme an der Wasseroberfläche
und Unterwasser-Drohnen. Über dem Wasser sind fliegende
Aufklärungsdrohnen unterwegs, aus dem All beobachten Satelliten die
Region. Im Gespräch mit Moderator Oliver Weilandt erläutert Koch,
welche Rolle dabei moderne Technologien spielen, um in der Fülle
von Daten und „im Schall-Salat die Stecknadel im Heuhaufen zu
finden“: multistatisches Sonar, Quanten-Sensoren und der
Multisensor-Ansatz der SARah-Satelliten. Ähnlich wie bei der
Entwicklung des zukünftigen Luftkampfsystems „Future Combat Air
System“ (FCAS) geht es auch bei den künftigen maritimen Systemen
zur Aufklärung, Navigation und Kommunikation um das Zusammenfügen
und die Auswertung aller relevanten Daten. Koch spricht von einer
„kognitiven Maschine“, die das menschliche Wahrnehmen unterstützt,
Lagebilder erzeugt und mithilfe von künstlicher Intelligenz den
menschlichen Entscheiderinnen und Entscheidern Handlungsoptionen
unterbreitet. Dazu muss das KI-basierte System eine Reihe von
besonderen Fähigkeiten haben: Grenzen und Lücken des Lagebildes
kennen, Fehlinformationen, Störungen und Täuschungen erkennen und
wissen, welche Handlungsoptionen mit dem Völkerrecht und dem
moralischen Anspruch der NATO vereinbar sind. Noch sind die Systeme
in der Entwicklung und Deutschland sei bei einigen dieser
Technologien „weit vorne mit dabei“. Damit das so bleibt, betont
Professor Wolfgang Koch die Wichtigkeit der Kooperation von
Wissenschaft, Militär, Wirtschaft und Politik und plädiert für eine
Zeitenwende in der Forschung zu diesen Technologien, die im Grunde
alle Dual-Use-Charakter haben.
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