050 – Eva Rubin: Trotzdem
Eva Rubin ist eine Kämpferin mit Haltung und Vision. Als Pionierin
in vielen Bereichen ist sie der Überzeugung, dass gute Gestaltung
unser Leben verbessern kann. Auch wenn machen Wege steinig waren,
so gibt es TROTZDEM immer die passende Lösung.
1 Stunde 31 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Monat
Wir sind wieder zu Besuch in Göltschach, einer kleinen Ortschaft in
der Gemeinde Maria Rain in Kärnten und zu Gast bei Architektin Eva
Rubin. Begeistert von ihrem selbst geplanten und auch gebauten
Lehmhaus mit direkten Bezügen zur umliegenden Natur, mit
Vogelgezwitscher im Hintergrund und vielen Ecken mit spannenden
Geschichten durften wir sie intensiv und für unseren Podcast auch
das erste Mal in Überlänge interviewen. Zu spannend und begeistert
sind wir von ihrem bewegenden Leben und ihren Geschichten. Der
Einstieg in die Folge beginnt mit dem Besprechen von Vorbildern.
Eva Rubin meint, dass man sich Vorbilder selbst aussucht und in dem
Sinn waren ihre Eltern zwar keine Vorbilder aber dennoch sehr
prägende Menschen in ihrem Leben. Die Art wie ihre Mutter gelebt
hat, ihr Charakter, haben Eva sehr beeindruckt. Ihr Vater Roland
Rainer, ein sehr renommierter österreichischer Architekt, hat
Konflikte gebraucht um sich selbst zu spüren und war eine sehr
dominante Person. Beide haben Spuren und Prägungen bei ihr
hinterlassen. Eva berichtet uns von der Reise ihrer Eltern nach dem
Krieg, die sie zuerst nach Berlin und dann unter einer LKW Plane
über die österreichische Grenze nach Ysper in Niederösterreich
geführt hat. Dort hat sie einen wichtigen Teil ihrer Kindheit
verbracht. Diese Zeit war von einer starken sensorischen
Wahrnehmung und Freiheit geprägt. „Ich war als Kind immer draußen,
bei jedem Wetter“, reflektiert sie. Diese Erlebnisse führten zu
einer tiefen Sensibilität für atmosphärische Eindrücke, die sie bis
heute prägen. Mit ihrem Wechsel nach Wien hat sich viel verändert.
Sie lebten in einem Bungalow in der Wiener Werkbundsiedlung, dort
gingen bekannte Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur und Architektur
ein und aus. Die Gespräche die dort geführt wurden, hat sie als
Kind oft unter dem Küchentisch belauscht. Sie hat die „Architektur
mit der Muttermilch mitbekommen“, beschreibt sie ihren Zugang und
Grund warum sie sich für dieses Studium entschied. Ihr Vater war
nicht gerade begeistert davon, weil er sie eher in der Modebranche
sehen wollte. Trotzdem entschied sie sich für die Architektur und
wollte nicht bei ihrem Vater studieren, der damals an der Akademie
unterrichtete, sondern wählte ihren eigenen Weg. Nach dem Studium
arbeitete sie aber doch für ihn und erlebte die damaligen
Studentenproteste, die schließlich sogar zu einer Zerrüttung der
Beziehung zu ihrem Vater führten. „Mein Vater dachte, ich würde mit
den Revolutionären konspirieren“, was sie tief verletzte. Dies
führte zu einem Bruch zwischen den beiden der acht Jahre mit
Stillschweigen andauerte. In dieser Zeit lernte sie aber auch ihren
Mann, Egon Rubin kennen. Mit ihm zog sie schließlich nach Kärnten
und vollzog einen totalen Kultur-Wechsel. Von einem kulturell
geprägten Leben mit akademischen Diskussionen und Opernball in ein
bäuerliches Milieu in dem mit Frauen oft nicht einmal direkt
kommuniziert wurde. Gemeinsam mit ihrem Mann haben sie zuerst eine
Keusche umgebaut um dort in sehr einfachen Verhältnissen zu leben.
Durch das Renovieren sind die beiden noch mehr zusammengewachsen.
Es wurde auch selbst Gemüse angebaut. Mit den Kindern wurde viel
gelesen, gespielt und in der Natur bewegt. Sie haben sich die Welt
in der sie leben wollten selber geschaffen und gestaltet. Sie
selbst schöpft aus jeder Situation heraus ihre Kreativität. Deshalb
ist es auch nicht verwunderlich, dass Eva Rubin eine Verfechterin
des „Umbauens“ ist. Sie ist überzeugt, dass man „alles zum Besseren
umbauen“ kann und dass die Qualität eines Umbaus auch viel direkter
erlebt werden kann. Abschließend betont sie, dass „Frauen stark
sein müssen“. Zudem verrät sie uns, dass sie immer noch gerne zum
Donauwalzer tanzt und sie gibt ein ganz klares „TROTZDEM“ auf die
Frage nach ihrem Lebensmotto. Besser hätten wir diese Folge auch
nicht auf den Punkt bringen können. Liebe Eva, danke für deine
Kraft mit der du die Baukultur prägst und uns beeindruckst.
der Gemeinde Maria Rain in Kärnten und zu Gast bei Architektin Eva
Rubin. Begeistert von ihrem selbst geplanten und auch gebauten
Lehmhaus mit direkten Bezügen zur umliegenden Natur, mit
Vogelgezwitscher im Hintergrund und vielen Ecken mit spannenden
Geschichten durften wir sie intensiv und für unseren Podcast auch
das erste Mal in Überlänge interviewen. Zu spannend und begeistert
sind wir von ihrem bewegenden Leben und ihren Geschichten. Der
Einstieg in die Folge beginnt mit dem Besprechen von Vorbildern.
Eva Rubin meint, dass man sich Vorbilder selbst aussucht und in dem
Sinn waren ihre Eltern zwar keine Vorbilder aber dennoch sehr
prägende Menschen in ihrem Leben. Die Art wie ihre Mutter gelebt
hat, ihr Charakter, haben Eva sehr beeindruckt. Ihr Vater Roland
Rainer, ein sehr renommierter österreichischer Architekt, hat
Konflikte gebraucht um sich selbst zu spüren und war eine sehr
dominante Person. Beide haben Spuren und Prägungen bei ihr
hinterlassen. Eva berichtet uns von der Reise ihrer Eltern nach dem
Krieg, die sie zuerst nach Berlin und dann unter einer LKW Plane
über die österreichische Grenze nach Ysper in Niederösterreich
geführt hat. Dort hat sie einen wichtigen Teil ihrer Kindheit
verbracht. Diese Zeit war von einer starken sensorischen
Wahrnehmung und Freiheit geprägt. „Ich war als Kind immer draußen,
bei jedem Wetter“, reflektiert sie. Diese Erlebnisse führten zu
einer tiefen Sensibilität für atmosphärische Eindrücke, die sie bis
heute prägen. Mit ihrem Wechsel nach Wien hat sich viel verändert.
Sie lebten in einem Bungalow in der Wiener Werkbundsiedlung, dort
gingen bekannte Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur und Architektur
ein und aus. Die Gespräche die dort geführt wurden, hat sie als
Kind oft unter dem Küchentisch belauscht. Sie hat die „Architektur
mit der Muttermilch mitbekommen“, beschreibt sie ihren Zugang und
Grund warum sie sich für dieses Studium entschied. Ihr Vater war
nicht gerade begeistert davon, weil er sie eher in der Modebranche
sehen wollte. Trotzdem entschied sie sich für die Architektur und
wollte nicht bei ihrem Vater studieren, der damals an der Akademie
unterrichtete, sondern wählte ihren eigenen Weg. Nach dem Studium
arbeitete sie aber doch für ihn und erlebte die damaligen
Studentenproteste, die schließlich sogar zu einer Zerrüttung der
Beziehung zu ihrem Vater führten. „Mein Vater dachte, ich würde mit
den Revolutionären konspirieren“, was sie tief verletzte. Dies
führte zu einem Bruch zwischen den beiden der acht Jahre mit
Stillschweigen andauerte. In dieser Zeit lernte sie aber auch ihren
Mann, Egon Rubin kennen. Mit ihm zog sie schließlich nach Kärnten
und vollzog einen totalen Kultur-Wechsel. Von einem kulturell
geprägten Leben mit akademischen Diskussionen und Opernball in ein
bäuerliches Milieu in dem mit Frauen oft nicht einmal direkt
kommuniziert wurde. Gemeinsam mit ihrem Mann haben sie zuerst eine
Keusche umgebaut um dort in sehr einfachen Verhältnissen zu leben.
Durch das Renovieren sind die beiden noch mehr zusammengewachsen.
Es wurde auch selbst Gemüse angebaut. Mit den Kindern wurde viel
gelesen, gespielt und in der Natur bewegt. Sie haben sich die Welt
in der sie leben wollten selber geschaffen und gestaltet. Sie
selbst schöpft aus jeder Situation heraus ihre Kreativität. Deshalb
ist es auch nicht verwunderlich, dass Eva Rubin eine Verfechterin
des „Umbauens“ ist. Sie ist überzeugt, dass man „alles zum Besseren
umbauen“ kann und dass die Qualität eines Umbaus auch viel direkter
erlebt werden kann. Abschließend betont sie, dass „Frauen stark
sein müssen“. Zudem verrät sie uns, dass sie immer noch gerne zum
Donauwalzer tanzt und sie gibt ein ganz klares „TROTZDEM“ auf die
Frage nach ihrem Lebensmotto. Besser hätten wir diese Folge auch
nicht auf den Punkt bringen können. Liebe Eva, danke für deine
Kraft mit der du die Baukultur prägst und uns beeindruckst.
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