Fritz Waßmer - Burgundische Eleganz aus dem Herzen Badens

Fritz Waßmer - Burgundische Eleganz aus dem Herzen Badens

Mit Leidenschaft und Präzision - wie Fritz Waßmer zu einem Meister des Spätburgunders wurde
1 Stunde 19 Minuten
Podcast
Podcaster
Interviews mit Winzern und Menschen aus der Wein- & Food-Szene

Beschreibung

vor 2 Wochen
Für eine weitere Episode meines Podcasts "Genuss im Bus" bin ich
ein weiteres mal ganz im Süden der Republik unterwegs und besuche
im Markgräflerland in der kleinen Ortschaft Schlatt das Weingut
Fritz Waßmer. Noch bevor ich die Schwelle des Verkostungsraums
überschreite, kommen mir Lisa und Fritz Waßmer entgegen und
entführen mich zum Lunch in ein nahegelegenes Restaurant. Ein
lebhaftes Gespräch entspinnt sich entlang der aktuellen
Jahrgangsherausforderungen und weshalb die Toplagen des Betriebs -
trotz allem - immer noch recht gut mit den Wetterkapriolen zurecht
kommen. Spätestens als dann die Sprache aufs Burgund kommt, gerät
Fritz ins Schwärmen. Es ist unverkennbar, wie sehr er diese
französische Region, die Menschen dort und ihre Art des Weinmachens
liebt. Ich spüre, welche Hochachtung er von der Wertschätzung
seiner burgundischen Kollegen hat, nicht zuletzt, weil sie sich dem
Terroir, also der Herkunft der Weine auf so besondere Weise
verpflichtet fühlen. Und so entpuppt sich bereits der
Restaurantbesuch en passant zu einer Lehrstunde rund um die
Historie und die Ideale des Weinguts Fritz Waßmer. Fritz Waßmer
beginnt seine Karriere als Weinmacher zwar erst 1998, aber von
Anfang an hat er sehr genaue Vorstellungen, wie die Weine, die er
einmal produzieren wird, schmecken sollen. Seine Liebe gilt vor
allem den Gewächsen der Domaine de la Romenée-Conti. Dort hat er
eine Weile gearbeitet und sich dabei sehr genau angeschaut, auf was
am meisten Wert gelegt wird. Der Kontakt dorthin ist seither nicht
wieder abgerissen und bildet auch heute noch die Blaupause für sein
persönliches stilistisches Ideal beim Spätburgunder. Wonach er
strebt sind geschmeidige und aromatische Weine mit großer Eleganz
und einer fein austarrierten Balance zwischen Körper und Frucht,
zwischen Zartheit und Langlebigkeit. „Mehr als im Falle jeder
anderen Rebsorte, sagt er, braucht es beim Pinot Feingefühl, Geduld
und Frustrationstoleranz. Der geht seinen eigenen Weg, den kannst
du nicht zwingen. Das Ideal wäre, überhaupt nichts zu tun – aber
das ist unmöglich.“ Im Podcast sind neben Fritz auch seine Tochter
Lisa, eine studierte Betriebswirtin und ihr Mann, der
Geisenheim-Absolvent und langjährige Kellermeister im Weingut,
Armin Ritter dabei. Wir sprechen darüber, wie es ihnen peu a peu
gelungen ist, nicht nur die Eigenheiten der Sorten zu lesen,
sondern auch die Besonderheiten der einzelnen Terroirs. Denn erst
das kongeniale Zusammenspiel, so formuliert es Armin, das
kongeniale Zusammenspiel von Lage, Rebe und Weinbergsmanagement,
ist das, was große Weine möglich macht. Bereits der Spätburgunder
Gutswein des Hauses Fritz Waßmer kann sich sehen lassen. Eine
bessere Visitenkarte ist kaum denkbar. Charmant und unkompliziert
im Antrunk, zeigt er doch schon eine bemerkenswerte Fruchttiefe,
geschmeidige Textur und ordendlich viel Druck im Finale. Die
Krönung sind die Lagenabfüllungen, allen voran die charmante
Bombacher Sommerhalde, der feurige Kenziger Roter Berg und der
stattliche und finessenreiche Herbolzheimer Kaiserberg. Am besten,
man macht sich selbst vor Ort ein Bild. Die wunderschöne Vinothek
lädt geradezu dazu ein. Kurzentschlossene haben bereits einen Tag
nach Erscheinen dieser Podcast-Episode, also am ersten
Novemberwochenende die Gelegenheit, die Präsentation des neuen
Jahrgangs mitzuerleben. Also, nichts wie hin!

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