#18 Spice, Gewalt und Happy End

Spice kann ein harmloses Gewürz sein. Ist es aber nicht, wenn von
Romance-Romanen die Rede ist. Dann geht es um Sex. Mal mehr, mal
weniger spicy, Hauptsache lustvoll für die Heldin. Und für die
begeisterten Leserinnen. Liebesgeschichten sind der absolute Hype.
Und das ganz altmodisch als gedrucktes Buch. Die Zielgruppe: jung,
weiblich, romantisch. Als ich Mitte des Monats auf der Frankfurter
Buchmesse war, konnte ich es kaum fassen: Tausende junge Frauen
stürmten an den Publikumstagen die Hallen. Überall, wo Verlage ihre
Romance-Romane ausgestellt hatten, sammelten sich riesige Gruppen
lachender, schwatzender, strahlender Mädchen und Frauen, um die
Autorinnen zu erleben und ihre Bücher signieren zu lassen. Ich war
absolut fasziniert. Mit diesen begeisterten Leserinnen musste ich
reden. Und was sie erzählten war so spannend, dass ich ihre
Leidenschaft zum Thema in dieser Folge von Mikas Matrix mache. Ob
Romance, Romantasy oder Dark Romance – junge Frauen lesen, sammeln
und verehren die Autorinnen wie Popstars. Für die Verlage ist das
Genre eine unerwartete Cashcow. Die haben sich gar nicht träumen
lassen, dass die Gen Z mal zum Buch greift. Was ist da los? Mischen
Frauen als Leserinnen und Autorinnen die Buchbranche auf? Verhilft
ihnen die Fiktion zu einer starken Position im wirklichen Leben?
Oder geht es um Flucht aus der Realität? Selbstermächtigung oder
Eskapismus? Und warum sind vor allem in Dark Romance Romanen
toxische Beziehungen ein übliches Muster? Ebenso wie Gewalt und
weibliche Unterwerfung? Ist das antifeministisch? Ist das
Literatur? Und warum gibt es eigentlich immer ein Happy End?
Darüber rede ich mit Leonie Gubela. Sie ist Redakteurin bei der taz
in Berlin und beschäftigt sich am liebsten mit Popkultur. Wie viele
andere junge Frauen kann sie sich für Romance Literatur begeistern.
Was daran feministisch ist und worauf sie als Frau eher wütend
reagiert, erzählt sie in der 18. Folge von Mikas Matrix. Außer
diesem spannenden Gespräch gibt es in diesem Podcast aber noch mehr
zu hören. Eine Geschichte über Frauen im Ausland, einen
Mansplainer, der sich in meine Gespräche einmischt, die gute
Nachricht und Silke Burmesters Kolumne „Sexistische Kackscheiße“.
Kommt her, hört zu, seid dabei! Zur Sprachnachricht aus dem
Ausland: Das digitale Magazin „Deine Korrespondentin“ hat es sich
zur Aufgabe gemacht, Frauen auf der ganzen Welt sichtbar zu machen,
weil in deutschen Medien vier Mal mehr über Männer berichtet wird
als über Frauen. Unter www.deine-korrespondentin.de könnt ihr mehr
als 450 Artikel über starke Frauen oder interessante
Fraueninitiativen kostenfrei lesen oder euch für den Newsletter
anmelden. In der 18. Folge von Mikas Matrix meldet sich Mareike
Graepel aus Dublin und klärt uns darüber auf, warum der Klimawandel
ein männergemachtes Problem ist. info@mareikegraepel.com. Zur
Kolumne „Sexistische Kackscheiße“ Die Journalistin und Kolumnistin
Silke Burmester ist Gründern von Palais-F*luxx, dem Onlinemagazin
für Rausch, Revolte, Wechseljahre. Palais Fluxx kämpft für ein
zeitgemäßes Altersbild von Frauen in der Gesellschaft, unter
anderem auch in Film und Fernsehen mit dem Slogan „Let's Change the
Picture!“