Erik Leuthäuser über Rausch und Rebellion

Erik Leuthäuser über Rausch und Rebellion

THE OTHER YOU – Der Podcast über Pop, Persönlichkeit und Stimme
1 Stunde 20 Minuten

Beschreibung

vor 2 Wochen
Mein heutiger Gast ist einer, dessen Werdegang ich schon ziemlich
lange verfolge: Erik Leuthäuser, den der Mannheimer Morgen als
»glänzenden jungen Sänger« bezeichnet »der als die kommende Stimme
im deutschen Jazz gilt.« Das ist nur eine von unzähligen
Lobeshymnen aus der Presse, denn Erik – gerade mal 28 Jahre alt –
kann bereits auf eine beeindruckende Karriere zurückschauen.
Während meiner Recherche ist bei mir wirklich der Eindruck
entstanden, dass sich Eriks Leben eigentlich nur in Superlativen
ausdrücken lässt. Schon während seines Jazzgesangsstudiums und bis
zum heutigen Tage gewann er national und international zahlreiche
Wettbewerbe - zu viele um sie hier alle aufzuzählen. Ähnlich
verhält es sich mit der Liste der Musiker*innen, mit denen er
bereits zusammengearbeitet hat, unter anderem z.B. als
Backroundsänger für Quincy Jones, George Benson, Dee Dee
Bridgewater und Jacob Collier. Im April diesen Jahres ist sein
sechstes Album erschienen und im Grunde ist Erik als Musiker und
Pädagoge permanent unterwegs: In über 30 Ländern hat er bereits
Konzerte gespielt. Was mich allerdings am meisten fasziniert, ist,
wie viele unterschiedliche, vermeintlich kontrastierende Welten
Erik scheinbar mühelos in sich vereint. Sein Weg führte ihn von
seinem musikalischen Elternhaus in der Provinz Freital, über das
Landesgymnasium für Musik in Dresden und zwei Musikhochschulen nach
Berlin. Hier ist er als Grenzgänger zwischen Jazz und
experimenteller Popmusik unterwegs, seine Musik funktioniert Solo
mit Loops und Electronics aber auch im Bandkontext. Er schreibt
Songs auf deutsch, die inspiriert sind von seinen Erfahrungen als
junger schwuler Mann in der Großstadt. Bei allem was er macht ist
Erik vor allem eines: authentisch, bisweilen schonungslos ehrlich
und vor allem sehr offen. Auf Instagram macht er nicht nur auf
seine Musik, sondern auch auf den Onlyfans-Kanal aufmerksam. Im
April ist sein Konzeptalbum »Sucht« erschienen, dass sich mit dem
Thema Drogenabhängigkeit aus queerer Perspektive auseinandersetzt.
Auf seinem Weg von Dresden nach Berlin hat Erik mich in Leipzig
besucht und wir sprachen dabei über seine Geschichte, seine Musik
und wie sein Drogenkonsum während der Pandemie plötzlich zum
Problem wurde. Noch ein Disclaimer vorab: In dieser Folge sprechen
wir über Methaphetamin (umgangssprachlich auch »Chrystal Meth«
genannt), Kokain und den gebrauch von Substanzen vor allem im
sexuellen Setting, genannt »Chemsex«. Wir haben dabei keinen
aufklärerischen Auftrag, noch vermitteln wir medizinisches oder
therapeutisches Fachwissen. Erik berichtet einfach von seinen
persönlichen Erfahrungen. Sollte euch dieses Thema in besonderer
Weise betreffen, dann passt bei dieser Folge bitte auf euch auf. In
den Shownotes findet ihr Anlaufstellen für Menschen, die mit einer
Suchtproblemtik akut Hilfe suchen.

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