Warum man Experten misstrauen sollte | Von Anke Behrend
18 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Woche
Warum man Experten misstrauen sollte
Ein Standpunkt von Anke Behrend.
Spätestens seit 2020 allerlei teils dubiose Maßnahmen gegen ein
Atemwegsvirus verhängt worden waren, beispielsweise, dass man
einen See nur im Uhrzeigersinn umrunden durfte (1), drängt sich
ein Begriff vehement in den Sprachgebrauch: Die Evidenz. Doch was
ist das eigentlich?
Unter Evidenz versteht man die Triftigkeit und Gültigkeit der
Nachweise für eine These. Also das, was vor Gericht als Beweis
gelten würde und eine Behauptung oder Vermutung unterscheidet von
gesichertem Wissen beziehungsweise einer Theorie. Zu beachten ist
hier, dass die Theorie im wissenschaftlichen Kontext – anders als
im umgangssprachlichen Gebrauch – das am besten abgesicherte aber
nicht unumstößliche Wissen darstellt. Die Evidenz beschreibt also
die Qualität einer Aussage bezüglich ihrer Gültigkeit in der
Realität. Für die Beurteilung von Evidenzen gibt es eine stark
vereinfachte Einteilung in mehreren Stufen, die sich
pyramidenförmig darstellen lassen (2). Diese Stufen stellen eine
erste grobe Orientierung dar, um die Belastbarkeit einer Aussage,
Studie oder Behauptung einzuordnen. Ganz unten in der
Evidenz-Pyramide, auf einer Stufe mit Gutachten und
wissenschaftlichen Artikeln stehen – und das wird sicher so
manchen überraschen – die allseits geschätzten …
Expertenmeinungen.
Trotz dieser niedrigen Position in der Evidenz-Pyramide erfreuen
sich Experten größter Beliebtheit. Manche erreichen beinahe den
unantastbaren Status eines Gurus und dürfen in den entsprechenden
Kreisen nicht hinterfragt werden.
Selbstverständlich kann eine Expertenmeinung den aktuellen Stand
des Wissens widerspiegeln, sofern der Experte sich auf den
Goldstandard bezieht, zu finden auf den oberen Treppchen der
Pyramide. Allerdings, und auch das ist eine wichtige Lehre aus
den vergangenen Jahren, findet sich für nahezu jede These und sei
sie noch so abwegig, ein Experte, der sie mit Verve und heiligem
Ernst verkündet nebst einer Gemeinde, die den Offenbarungen
andächtig lauscht.
Kaum einer der sich oft fundamental widersprechenden Experten
würde einräumen, bewusst und mit Vorsatz zu lügen. Auch wenn
seine jeweiligen Gegenspieler das gern annehmen und unterstellen.
Im Unterschied zu methodisch erhobenen Daten sind die Sicht und
Meinungen von Experten subjektiv. Sie kommen nicht ausschließlich
durch bloße Fachkompetenz zustande, sondern sind geprägt von
Wahrnehmungsverzerrungen, Glaubenssätzen, Weltanschauungen,
Erwartungen oder anderweitigen, nicht selten monetären
Interessen. Überdies ist das Wissen eines Forschungsfeldes
mittlerweile so umfangreich und mit angrenzenden Disziplinen
vernetzt, dass kein Experte einen ausreichend fundierten
Überblick haben kann, um allein mit seiner Einzelmeinung eine
generell hohe Evidenz zu erreichen...
... hier weiterlesen:
https://apolut.net/die-stufenpyramide-von-anke-behrend
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