Großbritannien will Überwachung mit Sensoren am Körper einführen | Von Norbert Häring
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vor 3 Wochen
Ein Kommentar von Norbert Häring.
Großbritannien macht einen großen Schritt in Richtung
Erweiterung der Möglichkeiten des Staates, seine Bürger zu
steuern und zu überwachen. Das Justizministerium prüft die
massive Ausweitung des technisch überwachten Hausarrests für
Straftäter. Gleichzeitig plant der staatliche Nationale
Gesundheitsdienst NHS, Millionen Smartwatches und Smart-Ringe an
die Versicherten zu verteilen. Damit sollen deren Körperdaten
laufend überwacht, gemeldet und analysiert werden.
Als Teil einer 10-Jahres-Initiative zur Modernisierung des
Gesundheitswesens im Vereinigten Königreich plant der
NHS die Fernüberwachung von Millionen Patienten mit am
Körper zu tragenden Geräten zu ermöglichen. Die Traggeräte (engl.
Wearables) sollen die Fernüberwachung des Blutdrucks, des
Blutzuckerspiegels und der Vitalfunktionen von Krebspatienten
unterstützen. Dadurch sollen Arztbesuche eingespart und die
Früherkennung von Gesundheitsproblemen verbessert werden. Noch
sind die Geräte, Experten zufolge, nicht so ausgereift, dass sie
diese Aufgaben zuverlässig erfüllen könnten. Aber es handelt sich
um einen Zehnjahresplan und die technische Entwicklung geht sehr
schnell voran. Die Daten sollen in aufbereiteter Form
für die Patienten auf der NHS App einsehbar sein.
Es gehört wenig Fantasie dazu, sich auszumalen, was möglich
und wohl auch wahrscheinlich wird, wenn es einmal zur Norm
geworden ist, dass Versicherte mit Traggeräten ihre
Körperfunktionen und den Zustand ihres Körpers überwachen lassen.
Aus den Blutwerten eines Diabetes-Patienten lässt sich ablesen,
ob er Ernährungsempfehlungen einhält. Tut er es nicht, werden
irgendwann Strafen winken, bis hin zum Verlust des
Versicherungsschutzes. Begründet wird das dann damit, dass man
den anderen Versicherten nicht zumuten kann, für derart
unsolidarisches Verhalten zu bezahlen.
Nimmt ein Patient seine Medikamente wie vom Arzt verordnet
ein oder vertraut er vielleicht stattdessen eher auf
Naturheilverfahren? Letzteres könnte dann sehr teuer für ihn
werden, wenn der Gesundheitsminister das für Hokuspokus hält.
Irgendwann sind dann die Gesunden mit dran, die ja schließlich
gesund bleiben sollen. Halten sie sich an die behördlich
empfohlenen Ernährungsregeln? Treiben sie genug Sport? Wenn
nicht, werden sie bestraft. Bei der Einführung erst einmal nur
dadurch, dass sie eine ausgelobte Gesundheitsprämie nicht
bekommen. Wenn das eingeübt ist, kann man zur direkten Bestrafung
„ungesunden“ Lebenswandels übergehen...
... hier weiterlesen:
https://apolut.net/grossbritannien-will-ueberwachung-mit-sensoren-am-koerper-einfuehren-von-norbert-haering
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Dieser Beitrag erschien zuerst am 30. Oktober 2024 bei
norberthaering.de
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Bildquelle: Stivog / shutterstock
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