Nochmals zehn Jahre Netflix – oder ist jetzt gut?
Ein Rückblick auf zehn Jahre Netflix: Wie das Streamingzeitalter in
der Schweiz angefangen hat, was Veränderungen bei unseren
Sehgewohnheiten wie Komaglotzen bedeuten – und warum viele
Netflix-Müde heute wieder mehr normales Fernsehen schauen.
40 Minuten
Podcast
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Winterthur
Beschreibung
vor 1 Monat
2014 befanden sich die Schweizer Film- und Serienfans in gespannter
Erwartung, und beim Fernsehen und den Telekom-Anbietern machte sich
Nervosität breit. Netflix hatte sich angekündigt: Dieses
Medienunternehmen hatte ab 1997 die Videotheken in Bedrängnis
gebracht, weil es Milliarden von DVDs bequem und schnell durch die
Lande schickte. Ab 2007 schaffte es die nächste Disruption: Es
brachte Videos via Internet auf den heimischen Fernseher – wie
Youtube, nur mit «richtigem» Content. Seitdem hat Youtube das
klassische Fernsehen nicht überflüssig gemacht. Es ist aber nicht
zu leugnen, dass sich unsere Gewohnheiten stark verändert haben:
Statt wild zu zappen und uns auch mal mit einem Bud-Spencer-Film
von 1960 oder einer trashigen Reality-TV-Serie zu amüsieren,
erwarten wir vom Algorithmus, dass er genau die passende Serie im
richtigen Moment vorschlägt. Mit Netflix haben wir das
Binge-Watching gelernt und Serien gesehen, die bei SRF mutmasslich
niemals programmiert worden wären. Doch keine Angst, das ist noch
nicht das Ende der Geschichte. In einem wilden Plottwist kommt es
so weit, dass Netflix heute «nicht mehr chill ist», wie «Wired»
kürzlich schrieb: Ständig steigen die Preise, werden unprofitable
Serien eingestampft und Nutzerinnen und Nutzer gejagt, die sich ein
Abo teilen. Und da nun auch der Live-Sport und die Fernsehwerbung
bei den Streaminganbietern Einzug halten, fragen wir uns: Ist das
die Wiedergeburt der klassischen TV-Unterhaltung – oder wollen die
Anbieter das Fernsehen, wie wir es kennen, nun endgültig aus dem
Weg prügeln?
Erwartung, und beim Fernsehen und den Telekom-Anbietern machte sich
Nervosität breit. Netflix hatte sich angekündigt: Dieses
Medienunternehmen hatte ab 1997 die Videotheken in Bedrängnis
gebracht, weil es Milliarden von DVDs bequem und schnell durch die
Lande schickte. Ab 2007 schaffte es die nächste Disruption: Es
brachte Videos via Internet auf den heimischen Fernseher – wie
Youtube, nur mit «richtigem» Content. Seitdem hat Youtube das
klassische Fernsehen nicht überflüssig gemacht. Es ist aber nicht
zu leugnen, dass sich unsere Gewohnheiten stark verändert haben:
Statt wild zu zappen und uns auch mal mit einem Bud-Spencer-Film
von 1960 oder einer trashigen Reality-TV-Serie zu amüsieren,
erwarten wir vom Algorithmus, dass er genau die passende Serie im
richtigen Moment vorschlägt. Mit Netflix haben wir das
Binge-Watching gelernt und Serien gesehen, die bei SRF mutmasslich
niemals programmiert worden wären. Doch keine Angst, das ist noch
nicht das Ende der Geschichte. In einem wilden Plottwist kommt es
so weit, dass Netflix heute «nicht mehr chill ist», wie «Wired»
kürzlich schrieb: Ständig steigen die Preise, werden unprofitable
Serien eingestampft und Nutzerinnen und Nutzer gejagt, die sich ein
Abo teilen. Und da nun auch der Live-Sport und die Fernsehwerbung
bei den Streaminganbietern Einzug halten, fragen wir uns: Ist das
die Wiedergeburt der klassischen TV-Unterhaltung – oder wollen die
Anbieter das Fernsehen, wie wir es kennen, nun endgültig aus dem
Weg prügeln?
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