Warum lieben wir die Ironie so sehr?
50 Minuten
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Die großen Fragen bei einem Becher Tee besprechen. Warum? Diese Frage stellen sich unsere beiden Hosts ständig in ihren eigentlichen Berufen, Denise M‘ Baye als Schauspielerin bei ihrer Arbeit an neuen Rollen, Sebastian Friedrich als Journalist bei der...
Beschreibung
vor 3 Wochen
Ob am Familientisch, auf Social Media oder im Kino: Ironie ist
allgegenwärtig und prägt unsere heutige Kommunikation. Sie kann ein
scharfes Mittel sein, um gesellschaftliche Verhältnisse zu
kritisieren und bietet eine Möglichkeit zur Distanz - eine Distanz,
die erlaubt, eigenes und fremdes Verhalten infrage zu stellen, ohne
es direkt anzuklagen. Doch ihr inflationärer Gebrauch birgt
Risiken: Ironie kann Klarheit und verbindliche Positionen umgehen
und damit eine Kultur der Verantwortungslosigkeit fördern. Das
Nachdenken über Ironie führt uns außerdem zu einem philosophischen
Kernbegriff: der Wahrheit. Ausgehend von unterschiedlichen
Perspektiven diskutieren Denise M’Baye und Sebastian Friedrich das
Verhältnis von Ironie und Wahrheit. Sie nehmen dabei Bezug auf den
US-amerikanischen Philosophen Richard Rorty, der mit seiner Figur
der "liberalen Ironikerin" und der radikalen Ablehnung eines fixen
Wahrheitsbegriffs provoziert. Im Gespräch mit dem Sinologen Helwig
Schmidt-Glintzer hinterfragen sie, ob der Abschied von der Wahrheit
- wie ihn Rorty und andere Poststrukturalisten propagierten -
verfrüht war und inwiefern Ironie helfen kann, kulturelle Distanzen
zu einem Land wie China zu überwinden. Der Kabarettist Florian
Hacke reflektiert, wie Ironie auf der Bühne sowohl zentrales
Stilmittel als auch ein mutiges Spiel mit Erwartungen ist.
Redaktion: Juliane Bergmann und Claudia Christophersen Wer
Feedback, Anregungen und Ideen mitteilen möchte, erreicht die
beiden Hosts per E-Mail unter teemitwarum@ndr.de. Literatur:
Richard Rorty: Kontingenz, Ironie und Solidarität. Suhrkamp,
Frankfurt am Main 1989. Helwig Schmidt-Glintzer: Ironie und
Wahrheit. Theorie einer weltoffenen Verständigung. Matthes und
Seitz, Berlin 2024. Homepage von Florian Hacke:
https://www.florianhacke.de Podcast-Tipp "Zufälle gibt‘s"
https://www.ardaudiothek.de/sendung/zufaelle-gibt-s/13707983/
allgegenwärtig und prägt unsere heutige Kommunikation. Sie kann ein
scharfes Mittel sein, um gesellschaftliche Verhältnisse zu
kritisieren und bietet eine Möglichkeit zur Distanz - eine Distanz,
die erlaubt, eigenes und fremdes Verhalten infrage zu stellen, ohne
es direkt anzuklagen. Doch ihr inflationärer Gebrauch birgt
Risiken: Ironie kann Klarheit und verbindliche Positionen umgehen
und damit eine Kultur der Verantwortungslosigkeit fördern. Das
Nachdenken über Ironie führt uns außerdem zu einem philosophischen
Kernbegriff: der Wahrheit. Ausgehend von unterschiedlichen
Perspektiven diskutieren Denise M’Baye und Sebastian Friedrich das
Verhältnis von Ironie und Wahrheit. Sie nehmen dabei Bezug auf den
US-amerikanischen Philosophen Richard Rorty, der mit seiner Figur
der "liberalen Ironikerin" und der radikalen Ablehnung eines fixen
Wahrheitsbegriffs provoziert. Im Gespräch mit dem Sinologen Helwig
Schmidt-Glintzer hinterfragen sie, ob der Abschied von der Wahrheit
- wie ihn Rorty und andere Poststrukturalisten propagierten -
verfrüht war und inwiefern Ironie helfen kann, kulturelle Distanzen
zu einem Land wie China zu überwinden. Der Kabarettist Florian
Hacke reflektiert, wie Ironie auf der Bühne sowohl zentrales
Stilmittel als auch ein mutiges Spiel mit Erwartungen ist.
Redaktion: Juliane Bergmann und Claudia Christophersen Wer
Feedback, Anregungen und Ideen mitteilen möchte, erreicht die
beiden Hosts per E-Mail unter teemitwarum@ndr.de. Literatur:
Richard Rorty: Kontingenz, Ironie und Solidarität. Suhrkamp,
Frankfurt am Main 1989. Helwig Schmidt-Glintzer: Ironie und
Wahrheit. Theorie einer weltoffenen Verständigung. Matthes und
Seitz, Berlin 2024. Homepage von Florian Hacke:
https://www.florianhacke.de Podcast-Tipp "Zufälle gibt‘s"
https://www.ardaudiothek.de/sendung/zufaelle-gibt-s/13707983/
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