Nachhaltigkeit bei SQM: Mehr Lithium mit weniger Ressourcen

Nachhaltigkeit bei SQM: Mehr Lithium mit weniger Ressourcen

Im Gespräch mit Denise Kirschner, Koordinatorin für auswärtige Angelegenheiten bei SQM
28 Minuten
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Beschreibung

vor 1 Monat
In der aktuellen Podcastfolge hatte ich das Vergnügen, erneut mit
Denise Kirschner zu sprechen, die bei SQM in Chile als
Koordinatorin für auswärtige Angelegenheiten tätig ist. SQM gehört
zu den weltweit führenden Lithiumproduzenten und spielt eine
Schlüsselrolle für die Elektromobilität und die Energiewende. Das
Unternehmen engagiert sich stark im Bereich der Nachhaltigkeit und
verfolgt eine langfristige Strategie, die Produktionskapazitäten zu
steigern und gleichzeitig die Umweltauswirkungen zu minimieren –
ein Thema, das wir in dieser Folge genauer beleuchtet haben. Zu
Beginn des Gesprächs erklärte Denise die Bedeutung der kürzlich
verabschiedeten nationalen Lithiumstrategie Chiles, die die Rolle
des Staates in der Lithiumproduktion stärken soll. Entgegen mancher
Annahmen handle es sich jedoch nicht um eine Nationalisierung.
„Schon heute betreiben die beiden derzeit in Chile produzierenden
Unternehmen, SQM und Albemarle, ihre Anlagen im Rahmen einer
öffentlich-privaten Partnerschaft“, stellte Denise klar. Die neue
Strategie sieht vor, diese Kooperationen weiter auszubauen. Als
Folge daraus ist SQM eine Partnerschaft mit Codelco eingegangen,
dem staatlichen Kupferunternehmen, das ab 2025 mit einer Mehrheit
von 50 Prozent plus einer Aktie ins Lithiumgeschäft einsteigt.
Diese Zusammenarbeit verschafft SQM Planungssicherheit bis ins Jahr
2060 und ermöglicht dem Unternehmen, weiter in innovative und
nachhaltige Produktionsmethoden zu investieren. Ressourceneffizienz
als Kern der Nachhaltigkeitsstrategie Ein wesentlicher Pfeiler der
Nachhaltigkeitsstrategie von SQM ist die kontinuierliche
Verbesserung der Ressourceneffizienz. Denise erklärte, dass das
Unternehmen heute bereits rund 30 Prozent weniger Sole und 50
Prozent weniger Wasser als behördlich vorgeschrieben verwendet,
obwohl die Produktionskapazität in den letzten fünf Jahren
vervierfacht wurde. „Unser Ziel ist es, die Soleextraktion bis 2028
auf 50 Prozent zu senken“, betonte sie. Möglich macht das der
Einsatz modernster Technologien und eine immer effizientere Nutzung
der Ressourcen. Ein Beispiel ist die Direkte Lithiumextraktion
(DLE), eine Methode, die SQM seit mehreren Jahren studiert. DLE
soll es ermöglichen, das Lithium selektiv aus der Sole zu
extrahieren. „Wir haben über 70 verschiedene DLE-Technologien
evaluiert und verschiedene Ansätze in einem Pilotzentrum direkt im
Salar de Atacama getestet“, erzählte Denise stolz. Direkt
investiert hat das Unternehmen bisher in die Technologie des
französischen Unternehmens Adionics. Auch in ihrem
Risikokapitalfonds und Accelerator-Programm zeigt sich die
Innovationskraft von SQM, das Start-ups in den Bereichen Lithium-
und Batterie-Recycling, Wasser und Elektromobilität unterstützt.
„Unsere durchschnittliche Investitionssumme liegt bei etwa drei
Millionen US-Dollar pro Start-up“, erklärte Denise. So ist auch
Deutschland im Accelerator-Programm mit zwei Startups zu den Themen
Batterie-Recycling und Ladeinfrastruktur vertreten. Recyceltes
Lithium sieht SQM nicht als Konkurrenz, sondern als wichtigen
Bestandteil einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. „Eine
Lithium-Ionen-Batterie kann wiederverwendet und anschließend
recycelt werden“, erklärte sie und betonte, dass dabei nicht nur
Lithium, sondern auch weitere wertvolle Materialien wie Nickel und
Kobalt zurückgewonnen werden könnten. Ein weiterer zentraler
Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie von SQM ist die
Zusammenarbeit mit den lokalen Gemeinden. Denise betonte, dass die
Interessen der verschiedenen Gemeinden oft unterschiedlich seien
und daher ein kontinuierlicher Dialog notwendig ist. „Unser Team,
das direkt im Norden Chiles lebt und arbeitet, pflegt den Kontakt
zu den Gemeinden und schafft Vertrauen“, sagte sie. Die
Unterstützung reicht von Projekten in den Bereichen Gesundheit und
Bildung bis hin zu Infrastrukturmaßnahmen und kulturellen
Initiativen.

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