Martin, der ganz andere Bischof

Martin, der ganz andere Bischof

Martin, der ganz andere Bischof
3 Minuten

Beschreibung

vor 2 Wochen
Ein neuer Montag, eine neue Woche haben angefangen. Und die
ziemlich verrückte vorige Woche ist ein bisschen nach hinten
gerückt: der Wahlsieg von Trump – nun gut, wenn es die Amerikaner
so wollen, der Rauswurf der FDP – nicht zum ersten Mal in den
letzten Jahrzehnten, der Druck auf den Kanzler, schneller zu
agieren, die Angst in der Ukraine vor dem nächsten Kriegswinter und
der nachlassenden Hilfe aus den anderen Ländern und so
weiter. Und wir? Wir Christen denken heute an einen Mann,
der als junger Soldat gemacht hat, was er auf keinen Fall machen
durfte. Er hat keinem Befehl gehorcht, sondern seinem Herzen! Wo
gibt es denn sowas? Wo kämen wir hin, wenn selbst Befehlen
gehorchen nicht mehr funktioniert. Das hätte bei Martin ziemlich
ins Auge gehen können. Er hat den einzelnen frierenden Bettler von
seinem hohen Ross aus, nicht übersehen, obwohl es viele frierende
Bettler in jener Zeit gab, um die sich die Regierung gefälligst
hätte kümmern können. Er hat sein Schwert gezückt und den Mantel
geteilt, der ihn selbst und das Pferd bedeckt und warmgehalten
hat. Der Haken an der Sache: der Mantel und das Schwert und
das Pferd gehörte nicht ihm, sondern dem Kaiser und es war bei
Strafe verboten, etwas, was dem Kaiser gehörte, einfach wegzugeben
oder sogar zu zerstören. Und die Legende, die sich im Volk bis
heute gehalten hat sagt, dass in der Nacht darauf, Christus dem
Nichtchristen Martin erschienen ist, bekleidet mit dem halben
Mantel und dem Dank für das offene Herz und den geteilten Mantel.
Sehr viel später kann Martin den Dienst im Gefolge des Kaisers
endlich quittieren und Nachfolger dieses Jesus Christus werden, der
frierend und bettelnd an den Straßen der Welt sitzt und auf Hilfe
wartet. Und er wird ein sehr anderer Christ und Bischof, als
viele andere vor und nach ihm. Er lebt in einer einfachen Holzhütte
am Rand der Stadt und müht sich, durch die Gründung von Kirchen und
Klöstern die Christianisierung des Landes zu festigen. Von
Sulpitius Severus stammt die Aussage "Durch Martins Tugenden und
sein Glaubensbeispiel ist der Glaube in einem solchen Maß
gewachsen, dass es heute keinen Ort gibt, der nicht voll ist von
Kirchen und Klöstern." Die Glaubenskraft eines einzelnen
Menschen kann so groß sein, dass sie ganze Länder und Generationen
begeistert und zum Glauben bewegt.

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