Ort der Aufklärung?! Ein Gespräch mit Caro und Sebastian von NSU-Watch
Ein Gespräch mit Caro und Sebastian von NSU-Watch
28 Minuten
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Die Audio-Serie zum Neukölln-Komplex
Beschreibung
vor 4 Tagen
„Es zeigt sich im Untersuchungsausschuss „Neukölln II“, dass die
initial beobachtenden Initiativen diesen Ausschuss zu einem Ort
der Aufklärung machen. Das wäre sicherlich nicht so, wenn die
Initiativen nicht da wären. Durch Kundgebungen, Beobachtungen vor
Ort und durch das Zeichen ‚Wir gucken euch auf die Finger, wir
gucken, was ihr hier macht und wir kritisieren das auch‘, wird
der Ausschuss zum Ort der Aufklärung.“ Caro, NSU-Watch
Für diese Folge von „Kritik, Protest, Veränderung. Die Audioserie
zum Neukölln-Komplex“ haben wir mit Caro und Sebastian von
NSU-Watch gesprochen. Wir haben sie in Marzahn auf einem
Parkplatz getroffen. Dort gibt es einen unscheinbaren Gedenkort
für Nguyễn Văn Tú, der 1992 auf diesem Parkplatz von einem
Neonazi lebensgefährlich verletzt wurde und im Krankenhaus an
diesen Verletzungen starb. Der Mord reiht sich ein in eine lange
Geschichte rechter Gewalt in Deutschland und den schweren Kampf
um Anerkennung und angemessenem Gedenken dieser.
Caro und Sebastian beschäftigen sich viel mit rechter Gewalt. Sie
haben unter anderem viele parlamentarische
Untersuchungsausschüsse (PUAs) zum NSU-Komplex beobachtet und
dokumentiert. Zur Zeit verfolgen sie auch die Arbeit des PUAs zum
Neukölln-Komplex in Berlin. Was sie von der Arbeit dieses
Ausschusses halten, inwiefern PUAs Orte der Aufklärung sein
können und was es dafür braucht, erklären uns die beiden in
dieser Folge. Ein Punkt, den Caro hervorhebt, ist, dass es auch
an der Zivilgesellschaft liegt, ob so ein Ausschuss funktioniert.
Um so mehr Druck aufgebaut wird, um so mehr müssen die
Abgeordneten machen. Leider übernehmen viele diese wichtige
Verantwortung nicht von alleine.
In den vorherigen Folgen haben wir euch schon viele Menschen
vorgestellt, die nicht locker lassen und immer wieder in die
Öffentlichkeit gehen, um Aufklärung zu fordern. Sie haben mit
ihren Kämpfen erreicht, dass es überhaupt einen PUA gibt. Da ist
z.B. Claudia von Gélieu. Ihr kennt sie aus der Folge „Das ist
Polizeistaatsdenken“. Sie haben wir in dieser Folge auch
wiedergesehen, auf dem Vorplatz des Abgeordnetenhauses in Berlin.
Dort machen Betroffene und Unterstützer*innen vor jeder Sitzung
des PUA eine Kundgebung, um die Forderungen der Betroffenen des
Neukölln-Komplexes immer wieder in den Fokus des Ausschusses zu
rücken. Besonders ärgert es sie, wenn die Abgeordneten den
Zeug*innen der Sicherheitsbehörden alles durchgehen lassen, nicht
nachfragen und sich scheinbar gar nicht wundern, wenn diese sich
an überhaupt nichts mehr erinnern können. Aber wie wir das von
den Engagierten aus Neukölln kennen: die lassen nicht locker. Und
so fordern sie „Zeugen mal richtig grillen!“.
Mehr über NSU-Watch erfahrt ihr auf www.nsu-watch.info.
Die Termine des Untersuchungsausschuss findet
ihr auf der Seite des Abgeordnetenhaus Berlin oder hier beim
VVN-VdA https://vvn-vda.de/.
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