Dr. Alexander Rothenberg: „Profi-Fußballer sind die Elitesklaven von heute“
30 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Woche
Was haben Elitesklaven mit Profi-Fußballern gemein? Diese
Frage hat Geschichtswissenschaftler Dr. Alexander Rothenberg in
seiner Doktorarbeit am Exzellenzcluster Bonn Center for
Dependency and Slavery Studies (BCDSS) der Universität Bonn
untersucht. In der neuen Folge des Hypothese-Podcasts diskutiert
er mit Moderator Denis Nasser die These „Profi-Fußballer sind die
Elitesklaven von heute“.
Wer an Sklaverei denkt, hat meist ein klares Bild vor Augen: Ein
Mensch ohne Rechte, seiner Familie geraubt, missbraucht. Wohl die
extremste Form von asymmetrischer Abhängigkeit, mit denen sich
der Exzellenzcluster Bonn Center for Dependency and Slavery
Studies an der Universität Bonn beschäftigt. Asymmetrische
Abhängigkeiten, also Verhältnisse, in denen eine Person oder
Partei mehr Macht als die andere hat, gibt es aber in
verschiedenen Stufen und Ausprägungen. Mit einer solcher Formen –
der Elite-Sklaverei – hat sich Dr. Alexander Rothenberg,
der inzwischen am Zentrum für Entwicklungsforschung der
Universität Bonn arbeitet, in seiner Doktorarbeit am BCDSS
beschäftigt.
In der Geschichte wird der Begriff Elitesklaverei verwendet, um
einen bestimmten Prozess zu beschreiben: „Immer dann, wenn kleine
Kinder geraubt, verschleppt, verkauft und lange ausgebildet
wurden und dann später irgendwann in hohe Positionen gelangt
sind, spricht man von Elitesklaverei“, erklärt Dr. Alexander
Rothenberg. Dies konnte zum Beispiel ein Palast-Eunuch sein, der
irgendwann hohe Verwaltungsaufgaben übernahm oder eine Konkubine,
die Mutter des Sultans wurde – und dadurch Reichtum und Macht
anhäufte.
In seiner Doktorarbeit hat Rothenberg untersucht, welche
Strukturen in unserer heutigen Zeit ähnliche
Abhängigkeitsverhältnisse aufweisen wie in der Vergangenheit:
„Ich habe geschaut, wo finde ich etwas Vergleichbares wie diesen
Harem? Also eine Art Akademie oder ein Ausbildungszentrum, und da
ist man relativ schnell beim Sport.“ Insbesondere beim
Profifußball: „Wir haben sowohl diesen langen Prozess der
Ausbildung, der Isolation als Kind in diesen Akademien bis hin
zum Handel mit Körpern, wo Dritte ganz massiv finanziell
profitieren.“
In der neuen Folge des Hypothese-Podcast diskutiert Dr. Alexander
Rothenberg mit Moderator Denis Nasser die These „Profi-Fußballer
sind die Elitesklaven von heute“.
Allgemeine Infos
Zugespitzt und wissenschaftsnah – das ist der „Hypothese“-Podcast
der Uni Bonn. Jeden zweiten Donnerstag stellen sich renommierte
Gäste einer zugespitzten Hypothese zu einem gesellschaftlich
relevanten Thema. Moderiert von dem Journalisten Denis Nasser
wägt jeweils eine Expertin oder ein Experte den Wahrheitsgehalt
der Titelaussage ab und gibt abschließend ein Votum ab, ob die
finale Einschätzung eher in Richtung „verifiziert“ (also als
„wahr bestätigt“) oder falsifiziert (als „unwahr“ bestätigt)
gehen würde.
Ihr habt Fragen, Anmerkungen oder einen Themenvorschlag? Wir
freuen uns, von Euch zu hören unter
wissenschaftskommunikation@uni-bonn.de
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