Episode 157: Mr. Vampire (Geung see sin sang), 1985
Ricky Lau inszeniert eine rasante Horror-Komödie, die im Subtext
durchaus den modernen Hongkong-Bürger in seinem Leben zwischen
Tradition, westlichem Einfluss und Unsicherheiten der moderne
abzuholen weiß.
57 Minuten
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Beschreibung
vor 4 Jahren
Obwohl ganz handzahm als komödiantischer Horrorfilm daherkommend,
ist MR. VAMPIRE so etwas wie Paukenschlag im Bereich des
Hongkong-Genrekinos, sogar im fernöstlichen Kino allgemein. Ricky
Lau inszeniert den Kampf eines erstaunlich menschelnden Daoisten
gegen hüpfende Kadaver sorgfältig und sehr zugänglich. Trotzdem
bleiben viele Anknüpfungspunkte in das Alltagsleben und die
zeitgenössische Politik: die dargestellten Chinesen der frühen
Republik wirken hilflos zwischen ihrer Tradition, dem
westlich-kolonialen Einfluss und eben den neuen
Herrschaftsstrukturen (die irgendwie auch fast schon wie die
kommunistischen Nachfolger aussehen) – und dann kommt noch die alte
Qing-Dynastie mit ihren Geistern und hüpfenden Leichen zurück,
Wiederkehrer einer alten Zeit, die auch nicht mehr passen, wie in
der alten Horror-Tradition. Was im Text wie ein komplexes
politisches Werk daherkommen mag, ist eigentlich schwer
unterhaltsames Action-Kino zwischen albernem, aber pointierten
Humor und durchaus funktionierenden Schreck-Sequenzen. Ricky Laus
Film dreht dabei auch die Genre-Erwartungen um, spielt fast
postmodern mit Zuschauererwartungen und bastelt ein Werk, das
effektiv unterhält und dabei wirklich albern, aber eben nicht dumm
ist. Eines bleibt dabei aber klar: auf die tradierten Geschichten
können wir uns nicht verlassen, auf den mit menschlichen Fehlern
behafteten Daoisten dafür umso mehr. Eine echte Empfehlung zum
#Horrorctober!
ist MR. VAMPIRE so etwas wie Paukenschlag im Bereich des
Hongkong-Genrekinos, sogar im fernöstlichen Kino allgemein. Ricky
Lau inszeniert den Kampf eines erstaunlich menschelnden Daoisten
gegen hüpfende Kadaver sorgfältig und sehr zugänglich. Trotzdem
bleiben viele Anknüpfungspunkte in das Alltagsleben und die
zeitgenössische Politik: die dargestellten Chinesen der frühen
Republik wirken hilflos zwischen ihrer Tradition, dem
westlich-kolonialen Einfluss und eben den neuen
Herrschaftsstrukturen (die irgendwie auch fast schon wie die
kommunistischen Nachfolger aussehen) – und dann kommt noch die alte
Qing-Dynastie mit ihren Geistern und hüpfenden Leichen zurück,
Wiederkehrer einer alten Zeit, die auch nicht mehr passen, wie in
der alten Horror-Tradition. Was im Text wie ein komplexes
politisches Werk daherkommen mag, ist eigentlich schwer
unterhaltsames Action-Kino zwischen albernem, aber pointierten
Humor und durchaus funktionierenden Schreck-Sequenzen. Ricky Laus
Film dreht dabei auch die Genre-Erwartungen um, spielt fast
postmodern mit Zuschauererwartungen und bastelt ein Werk, das
effektiv unterhält und dabei wirklich albern, aber eben nicht dumm
ist. Eines bleibt dabei aber klar: auf die tradierten Geschichten
können wir uns nicht verlassen, auf den mit menschlichen Fehlern
behafteten Daoisten dafür umso mehr. Eine echte Empfehlung zum
#Horrorctober!
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