CD der Woche: Falcon

CD der Woche: Falcon

2 Minuten

Beschreibung

vor 3 Tagen

Interpreten: Aleksandra Kurzak, Morphing Chamber
Orchestra, Bassem Akiki


Label: Aparté
EAN: 5051083205504


Es gibt nicht so viele Sängerinnen und Sänger, die einem
bestimmten Stimmfach ihren Namen verliehen haben. Eine der
wenigen ist die, heute mehr oder weniger in Vergessenheit
geratene, Sopranistin Cornélie Falcon, die u.a. mit Werken von
Meyerbeer und Halévy größte Erfolge gefeuert hat. Auf ihre Spuren
hat sich nun mit dem neuen Album Aleksandra Kurzak gemacht, die
sich damit vor ihrer Vorgängerin verneigt.


Was muss das für ein Opernabend gewesen sein, als die erst
18-jährige Cornélie Falcon am 20. Juli 1832 ihr Debüt an der
Opéra National de Paris gefeiert hat. In der
Wiederaufnahmevorstellung von Meyerbeers Robert le Diable sind
laut Aufzeichnungen nicht nur George Sand oder Alexandre Dumas
gesessen, sondern die gesamte, zu dieser Zeit in Paris lebende,
hochgefeierte Komponistenriege - von Rossini über Aubert, Adam,
Berlioz, Cherubini bis hin zu Halévy und Meyerbeer selbst. Sie
alle wollten das Debüt der jungen Sängerin miterleben und sie
alle sollten nicht enttäuscht sein. Das Schicksal sollte ihr nur
eine vergleichsweise kurze Karriere gönnen, umso spannender und
schöner, dass nun Aleksandra Kurzak mit ihrem neuen Album an
diese Sängerinnenlegende erinnert.


Gemeinsam mit dem Morphing Chamber Orchestra unter der Leitung
von Bassem Akiki zündet Kurzak ein Arienfeuerwerk sondergleichen.
Mozarts Donna Anna, Beethovens Ah perfido, Ausschnitte aus Le
comte Ory von Rossini, La Juive von Halévy oder Les Huguenots von
Meyerbeer. Auch eine große Agathe Szene aus Webers Freischütz
inklusive Leise, leise fromme Weise findet sich auf diesem schön
konzipierten und noch schöner produzierten Album. Kurzaks Stimme
erweist sich als äußerst wandelbar und stellenweise zaubert sie
das wunderbarste Pianissimo, nur um gleich wieder mit voller
Energie und vollem Volumen loszulegen. Gekonnt spritzig das
begleitende Morphing Chamber Orchestra das hier vom
polnisch-libanesischen Dirigenten Bassem Akiki höchst aufmerksam
geleitet wird. (mg)

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