Soll BlackRock in Zukunft unsere Rente erwirtschaften? Vorsicht vor März Mogelpackung!
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vor 2 Tagen
Post aus Sachsen! Die Sonntagskolumne von Jörg
Urban
wer sein Leben lang gearbeitet hat, der sollte sich im Alter
keine Sorgen um die Bezahlung der Miete machen müssen. Mehr noch:
Er sollte sich auch noch regelmäßig einen Urlaub leisten können.
Ein gutes Rentensystem würde darüber hinaus den Vermögensaufbau
fördern. Denn im Idealfall wohnt man nicht zur Miete, sondern
konnte ein Haus kaufen und bis zur Rente abbezahlen. Für junge
Normalverdiener ist das aktuell leider utopisch.
Charmant wäre es zudem, wenn diejenigen, die unser Land aufgebaut
haben, jene Teile, die sie aufgebaut haben, direkt besitzen
würden. Sie müssten dazu Eigentumsanteile an Autobahnen,
Stromnetzen und kommunalen Versorgungs-Unternehmen
erhalten.
Die Realität sieht jedoch düster aus: Altersarmut wird mehr und
mehr zu einem Massenphänomen. Knapp jeder fünfte Rentner gilt
inzwischen als armutsgefährdet.
Der Kipppunkt wurde vor fünf Jahren erreicht: Bis 2019 waren
Senioren seltener von Armut betroffen als der Durchschnitt der
Bürger. Seit 2019 sind sie häufiger betroffen als der
Durchschnitt.
Diese Entwicklung dürfte sich verschärfen. Das ist nicht nur
meine Einschätzung. Das Bundes-Arbeitsministerium sieht es
genauso. Das „Armutsrisiko“ werde „zunehmen“, heißt es von dort,
und das Rentenniveau könnte „unter 48 Prozent sinken“.
Zum Vergleich: In Italien, Bulgarien, Ungarn und Österreich
erhalten Senioren rund 90 Prozent ihres vorherigen
Einkommens.
Statt sich funktionierende Rentensysteme zum Vorbild zu nehmen
und zugleich die Frage zu diskutieren, ob es gerecht ist, dass
deutsche Steuerzahler die Renten in Südeuropa mitfinanzieren, hat
der CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz jedoch andere Pläne. Sie
werden beschönigend unter den Schlagworten „Aktiv-Rente“ und
„Aktien-Rente“ beworben.
Zunächst zur „Aktiv-Rente“: Auch der sächsische
CDU-Ministerpräsident Michael Kretschmer spricht regelmäßig
davon, dass die Menschen länger arbeiten müssten. Während
Kretschmer und Merz mit Bedacht nebulös bleiben (man will ja
keine Wähler erschrecken), rutscht anderen CDU-Politikern dann
doch die ganze Wahrheit heraus. Die Bundestagsabgeordnete Gitta
Connemann kämpft offen für die „Rente mit 70“.
Die Aktiv-Rente ist eine Vorbereitung der Rente mit 70. Sie setzt
auf eine finanzielle Bestrafung aller, die aus Sicht der CDU zu
„früh“ in Rente gehen möchten. Anders ausgedrückt: Es handelt
sich um eine versteckte Rentenkürzung.
Nun zur „Aktienrente“: Grob überschlagen könne man acht Prozent
Rendite pro Jahr mit Aktien verdienen, heißt es immer wieder. Wer
folglich 30 Jahre lang jeden Monat 200 Euro investiert, bekäme am
Ende gigantische 281.848,63 Euro. Insgesamt eingezahlt wurden
aber nur 72.000 Euro. Das heißt man hätte dann 400% der
eingezahlten Rentenbeiträge.
Die CDU sagt nun allen Ernstes: Bei unserer Aktienrente erhaltet
ihr am Ende 80 Prozent der eingezahlten Beiträge sicher zurück.
Statt annähernd 300.000 Euro soll sich also der deutsche Rentner
erst einmal mit knapp 60.000 Euro begnügen.
Klingt das nach einem guten Geschäft? Ich jedenfalls würde unter
keinen Umständen auf ein solches Modell einlassen!
Womöglich geht es Friedrich Merz mit seiner Aktien-Rente auch um
etwas ganz Anderes: Der ehemalige BlackRock-Lobbyist scheint
weiterhin schwerpunktmäßig die Interessen der Finanzindustrie im
Auge zu haben. Diese Finanzindustrie wünscht sich natürlich, dass
die aktienscheuen Deutschen endlich ihr Geld hergeben und ja
nicht zu viel dafür erwarten.
Was mit diesem Geld dann geschieht, ist ebenfalls mehr als
fragwürdig. Wie die letzten Jahre gezeigt haben, setzt die
Finanzindustrie vor allem auf Rüstung und auf gefährliche
Impfexperimente.
Sofern es dafür die Zustimmung der Regierungen gibt, lassen sich
damit sehr leicht enorme Gewinne erzielen, die man nach dem
CDU-Modell noch nicht mal mit den Kleinanlegern teilen müsste.
Das ist sich im Interesse der Finanzindustrie, aber nicht im
Interesse unserer Bürger.........
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