Gespräch zum Thema 'Wozu Verzicht?'
Prof. Dr. Otfried Höffe und Dr. Werner Veith diskutierten zum Thema
'Wozu Verzicht?' in der Katholischen Akademie in Bayern am
10.11.2021.
55 Minuten
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Beschreibung
vor 4 Tagen
In der Tradition der philosophischen und theologischen Ethik sowie
der Praxis der Weltreligionen spielen verschiedene Formen des
Verzichts eine erhebliche Rolle. Diesen Befund mag man nun begrüßen
oder nicht - auf unsere Gegenwart lässt er sich jedenfalls nicht
eins zu eins übertragen. Denn obwohl auch säkulare Zeitgenossen
noch vor oder an christlichen oder jüdischen Feiertagen spenden
oder fasten - Muslime tun gar beides im Monat Ramadan -, so ist das
Stichwort des Verzichts (ebenso wie die Umfeldausdrücke der Askese
und des Fastens) aus der öffentlichen Diskussion so gut wie
verschwunden. Zusammen mit dem Philosophen Prof. Dr. Otfried Höffe
aus Tübingen und dem Moraltheologen Dr. Werner Veith aus München
möchten wir dieser Tatsache aktiv entgegenwirken und die Logik des
Verzichts neu ins Bewusstsein heben. Dabei werden wir jedoch keiner
lebensfernen Utopie das Wort reden, sondern die Sachgründe zu
erörtern suchen, die für eine Wiederentdeckung und Wiederbelebung
des Verzichts sowie der ihm zugeordneten Tugend der Besonnenheit
sprechen. Allein die zahlreichen Probleme der Gegenwart fordern uns
auf, den traditionellen Diskussionsrahmen einer personalen Ethik
auf eine soziale und politische Ethik hin zu erweitern. Denn: „Will
die moderne Zivilisation menschenwürdig überleben, benötigt sie ein
erhebliches Maß sowohl an persönlichen als auch an einer
wirtschaftlich- und gesellschaftspolitischen, nicht zuletzt an
einer global wirksamen Besonnenheit“ (Otfried Höffe). Wozu
Verzicht? Ein Gespräch zwischen Prof. Dr. Otfried Höffe,
emeritierter Professor für Ethik, Politische Philosophie und
Philosophie an den Universitäten Fribourg (Schweiz) und Tübingen,
und Dr. Werner Veith, Akademischer Oberrat am Lehrstuhl für
Christliche Sozialethik an der Katholisch-Theologischen Fakultät
der LMU München, in der Katholischen Akademie in Bayern am
10.11.2021.
der Praxis der Weltreligionen spielen verschiedene Formen des
Verzichts eine erhebliche Rolle. Diesen Befund mag man nun begrüßen
oder nicht - auf unsere Gegenwart lässt er sich jedenfalls nicht
eins zu eins übertragen. Denn obwohl auch säkulare Zeitgenossen
noch vor oder an christlichen oder jüdischen Feiertagen spenden
oder fasten - Muslime tun gar beides im Monat Ramadan -, so ist das
Stichwort des Verzichts (ebenso wie die Umfeldausdrücke der Askese
und des Fastens) aus der öffentlichen Diskussion so gut wie
verschwunden. Zusammen mit dem Philosophen Prof. Dr. Otfried Höffe
aus Tübingen und dem Moraltheologen Dr. Werner Veith aus München
möchten wir dieser Tatsache aktiv entgegenwirken und die Logik des
Verzichts neu ins Bewusstsein heben. Dabei werden wir jedoch keiner
lebensfernen Utopie das Wort reden, sondern die Sachgründe zu
erörtern suchen, die für eine Wiederentdeckung und Wiederbelebung
des Verzichts sowie der ihm zugeordneten Tugend der Besonnenheit
sprechen. Allein die zahlreichen Probleme der Gegenwart fordern uns
auf, den traditionellen Diskussionsrahmen einer personalen Ethik
auf eine soziale und politische Ethik hin zu erweitern. Denn: „Will
die moderne Zivilisation menschenwürdig überleben, benötigt sie ein
erhebliches Maß sowohl an persönlichen als auch an einer
wirtschaftlich- und gesellschaftspolitischen, nicht zuletzt an
einer global wirksamen Besonnenheit“ (Otfried Höffe). Wozu
Verzicht? Ein Gespräch zwischen Prof. Dr. Otfried Höffe,
emeritierter Professor für Ethik, Politische Philosophie und
Philosophie an den Universitäten Fribourg (Schweiz) und Tübingen,
und Dr. Werner Veith, Akademischer Oberrat am Lehrstuhl für
Christliche Sozialethik an der Katholisch-Theologischen Fakultät
der LMU München, in der Katholischen Akademie in Bayern am
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