Céleste Kleinjans (Mindzeit): KI ist die Zukunft der mentalen Gesundheit

Céleste Kleinjans (Mindzeit): KI ist die Zukunft der mentalen Gesundheit

27 Minuten

Beschreibung

vor 1 Monat

Die Deutschen sind immer häufiger krank. Das zeigen Daten
verschiedener Krankenkassen. In den ersten acht Monaten des
Jahres wurde der Höchstwert an Krankschreibungen aus dem 2023
bereits erreicht. Der AOK-Bundesverband zählte 225
krankheitsbedingte Arbeitsausfälle auf 100 Versicherte pro Jahr.
Dabei nehmen vor allem psychische Erkrankungen wie Depressionen
oder chronische Erschöpfung weiter zu. Um das zu ändern,
setzt Céleste Kleinjans auf Prävention - per App. Sie ist
Mitgründerin von Mindzeit und will mit ihren Angeboten
verhindern, dass es überhaupt zu psychischen Ausnahmesituationen
bei Menschen kommt.


Die Idee ist durch Erfahrungen aus ihrer Kindheit gewachsen. Als
Kleinjans neun Jahre alt ist, wird ihre Mutter plötzlich zum
Pflegefall und sie war mit für die Pflege verantwortlich. "Ich
war mit dieser Situation allein konfrontiert", berichtet die
Gründerin. Die Zeit habe sie als Kind "extrem belastet". Eine
Freundin der Familie kann ihr aber helfen und bringt ihr
kindgerechte Achtsamkeits- und Meditationstechniken bei. "Das ist
die Fähigkeit, die eigenen Emotionen zu erkennen und zu
regulieren", erklärt Kleinjans. Eine Fähigkeit, die viel zu
wenige Menschen beherrschen, sagt die Mindzeit-Gründerin.


Der Markt für Gesundheitsapps und Digital Health wächst rasant.
Branchenbeobachter gehen davon aus, dass der weltweite Umsatz von
knapp 136 Milliarden Euro im Jahr 2023 in diesem Jahr nun auf
mehr als 159 Milliarden Euro steigen dürfte. Für einzelne
Startups ist es aber dennoch ein steiniger Weg. Mindzeit hat
einerseits Unternehmen als Kunden, kämpfte aber auch lange Zeit
darum, von gesetzlichen Krankenkassen als Präventionsprodukt
erstattbar zu sein. "Wir sind, glaube ich, mittlerweile eine von
sieben oder acht Apps im Bereich Stressmanagement, die diese
Zertifizierung haben", erklärt die Gründerin.


Die Entwicklung gehe aber noch weiter. Vor allem Künstliche
Intelligenz spiele eine immer größere Rolle. "Wie müssen
Technologien entwickelt sein, um den Menschen wirklich positiv zu
fördern?" Eine Frage, die Mindzeit auch in Zusammenarbeit mit
verschiedenen Universitäten beantworten will. 


Sie haben Fragen für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann
schreiben Sie eine E-Mail an sotechtdeutschland@ntv.de


Episoden-Foto: Wendy Stephan


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