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Beschreibung
vor 1 Monat
GEDANKENSPRÜNGE - Folge 43: Erinnern – Wie war das nochmal? Wie
kommt es, dass wir uns an manche Ereignisse noch nach Jahrzehnten
genau erinnern können, aber manchmal vergessen, was wir letzte
Woche zu Mittag gegessen haben? In der 43. Folge unseres Podcasts
nähern wir uns einem geheimnisvollen Vorgang in unseren Köpfen: dem
Erinnern. Warum trügt uns unser Gedächtnis manchmal, warum erinnern
sich zwei Menschen völlig unterschiedlich an das gleiche Ereignis,
und gibt es vielleicht auch ein Recht auf Vergessen? Darüber
sprechen ein Informatiker, ein Psychologe und eine Staatsanwältin
miteinander. Prof. Dr. Nico Bunzeck (UzL) ist ein
Wiederholungstäter: Er war bereits in Folge 24, »Vorbilder: Chance
oder Risiko?« unser Gast. Auch diese Folge wurde von Theresia
Lichtlein moderiert, und so konnten die beiden ihre gemeinsamen
Erinnerungen an die damalige Aufnahme direkt abgleichen. Da
Emotionen einen verstärkenden Einfluss auf unser Gedächtnis haben,
konnten sie sich zwar noch gut an die angenehme Gesprächssituation
erinnern, aber nicht mehr an die Farbe von Nicos Pullover. Diese
Information hatte es nicht in ihr Langzeitgedächtnis geschafft, das
sich vor zu vielen Informationen schützen muss, um bis ins hohe
Alter funktionsfähig zu bleiben – im Gegensatz übrigens zu unserem
Kurzzeitgedächtnis, das bereits ab Mitte 25 nachlässt. Im
Unterschied zu uns Menschen sind digitale Speichermedien nicht
besonders gut im Vergessen. Was einmal auf einem Flash-Speicher
gespeichert wurde, lässt sich nie mehr vollständig löschen – Fluch
und Segen zugleich. Wie das genau funktioniert und ob es eigentlich
eine gute Idee ist, Fotos in sozialen Netzwerken zu posten, erklärt
uns Prof. Oliver Stecklina (TH). Dabei erfahren wir von spannenden
Parallelen zwischen Mensch und Technik. So funktionieren digitale
Langzeitspeicher tatsächlich ähnlich wie unser Langzeitgedächtnis,
mit einem wichtigen Unterschied: Zusätzlicher Speicherplatz steht
uns Menschen leider nicht zur Verfügung. Auch Nathalia Behringer
muss täglich mit Erinnerungen umgehen: Als Staatsanwältin hat sie
viel mit der Vernehmung von Zeugen und Zeuginnen zu tun. Dabei
nutzt sie verschiedene Befragungstechniken, um möglichst korrekte
Erinnerungsberichte herausarbeiten zu können. Denn es gibt viele
Details, die den Befragten vielleicht unwichtig erscheinen, die
aber für den Tatbestand relevant sein können. Bei Sexualstrafsachen
begegnet sie darüber hinaus emotional stark belasteten Menschen,
für die die Bewahrung der eigenen Würde eine große Rolle spielt.
Nicht jede*r von ihnen möchte sich überhaupt erinnern, und manche
müssen vergessen, um weiterleben zu können. Unter der Moderation
von Theresia Lichtlein, Kommunikationsleiterin der Technischen
Hochschule Lübeck, beleuchtet der Podcast von Lübeck hoch 3 einmal
monatlich Themen der Forschung, Kultur und Gesellschaft. Geladen
sind jeweils Vertreter*innen der drei am Projekt beteiligten
Hochschulen (Musikhochschule Lübeck, Technische Hochschule Lübeck
und Universität zu Lübeck) und je nach Thema ein*e Expert*in als
Gast. Der Podcast steht über die Website
www.gedankenspruenge-podcast.de und alle gängigen Plattformen zum
Abruf bereit. Die Folgen gehen jeweils mittwochs zur Monatsmitte
online. Wissenstransfer, wechselseitiger Dialog und neue Ideen –
dafür steht Lübeck hoch 3. Den eigenen Podcast sehen die
Initiatorinnen und Vertreter der drei Hochschulen als wichtigen
Baustein, um den Diskurs mit der Gesellschaft über Wissenschaft und
Kultur anzuregen.
kommt es, dass wir uns an manche Ereignisse noch nach Jahrzehnten
genau erinnern können, aber manchmal vergessen, was wir letzte
Woche zu Mittag gegessen haben? In der 43. Folge unseres Podcasts
nähern wir uns einem geheimnisvollen Vorgang in unseren Köpfen: dem
Erinnern. Warum trügt uns unser Gedächtnis manchmal, warum erinnern
sich zwei Menschen völlig unterschiedlich an das gleiche Ereignis,
und gibt es vielleicht auch ein Recht auf Vergessen? Darüber
sprechen ein Informatiker, ein Psychologe und eine Staatsanwältin
miteinander. Prof. Dr. Nico Bunzeck (UzL) ist ein
Wiederholungstäter: Er war bereits in Folge 24, »Vorbilder: Chance
oder Risiko?« unser Gast. Auch diese Folge wurde von Theresia
Lichtlein moderiert, und so konnten die beiden ihre gemeinsamen
Erinnerungen an die damalige Aufnahme direkt abgleichen. Da
Emotionen einen verstärkenden Einfluss auf unser Gedächtnis haben,
konnten sie sich zwar noch gut an die angenehme Gesprächssituation
erinnern, aber nicht mehr an die Farbe von Nicos Pullover. Diese
Information hatte es nicht in ihr Langzeitgedächtnis geschafft, das
sich vor zu vielen Informationen schützen muss, um bis ins hohe
Alter funktionsfähig zu bleiben – im Gegensatz übrigens zu unserem
Kurzzeitgedächtnis, das bereits ab Mitte 25 nachlässt. Im
Unterschied zu uns Menschen sind digitale Speichermedien nicht
besonders gut im Vergessen. Was einmal auf einem Flash-Speicher
gespeichert wurde, lässt sich nie mehr vollständig löschen – Fluch
und Segen zugleich. Wie das genau funktioniert und ob es eigentlich
eine gute Idee ist, Fotos in sozialen Netzwerken zu posten, erklärt
uns Prof. Oliver Stecklina (TH). Dabei erfahren wir von spannenden
Parallelen zwischen Mensch und Technik. So funktionieren digitale
Langzeitspeicher tatsächlich ähnlich wie unser Langzeitgedächtnis,
mit einem wichtigen Unterschied: Zusätzlicher Speicherplatz steht
uns Menschen leider nicht zur Verfügung. Auch Nathalia Behringer
muss täglich mit Erinnerungen umgehen: Als Staatsanwältin hat sie
viel mit der Vernehmung von Zeugen und Zeuginnen zu tun. Dabei
nutzt sie verschiedene Befragungstechniken, um möglichst korrekte
Erinnerungsberichte herausarbeiten zu können. Denn es gibt viele
Details, die den Befragten vielleicht unwichtig erscheinen, die
aber für den Tatbestand relevant sein können. Bei Sexualstrafsachen
begegnet sie darüber hinaus emotional stark belasteten Menschen,
für die die Bewahrung der eigenen Würde eine große Rolle spielt.
Nicht jede*r von ihnen möchte sich überhaupt erinnern, und manche
müssen vergessen, um weiterleben zu können. Unter der Moderation
von Theresia Lichtlein, Kommunikationsleiterin der Technischen
Hochschule Lübeck, beleuchtet der Podcast von Lübeck hoch 3 einmal
monatlich Themen der Forschung, Kultur und Gesellschaft. Geladen
sind jeweils Vertreter*innen der drei am Projekt beteiligten
Hochschulen (Musikhochschule Lübeck, Technische Hochschule Lübeck
und Universität zu Lübeck) und je nach Thema ein*e Expert*in als
Gast. Der Podcast steht über die Website
www.gedankenspruenge-podcast.de und alle gängigen Plattformen zum
Abruf bereit. Die Folgen gehen jeweils mittwochs zur Monatsmitte
online. Wissenstransfer, wechselseitiger Dialog und neue Ideen –
dafür steht Lübeck hoch 3. Den eigenen Podcast sehen die
Initiatorinnen und Vertreter der drei Hochschulen als wichtigen
Baustein, um den Diskurs mit der Gesellschaft über Wissenschaft und
Kultur anzuregen.
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