Wird Wrestling jetzt Schulfach im Trump-Land?
Donald Trump hat die frühere Wrestling-Königin zur
Bildungsministerin ernannt. Linda McMahon hat konkrete
Vorstellungen, wie sie die amerikanischen Schulen verändern will.
Und sie hat ein Vorbild: die Schweiz.
27 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Monat
Der gewählte US-Präsident verschwendet keine Zeit und besetzt
weiterhin zügig wichtige Posten in seiner Regierung. Die frühere
Wrestling-Chefin Linda McMahon soll an der Spitze des
Bildungsministeriums stehen – und dessen Abwicklung koordinieren.
Donald Trump erklärte am Dienstagabend (Ortszeit), das
Bildungswesen werde «zurück» in die Hände der einzelnen
US-Bundesstaaten gelegt. «Und Linda wird diese Bemühungen
anführen.» Sofern sie vom Senat bestätigt wird.Gleichzeitig ist
McMahon begeistert vom Bildungssystem derer, wo die Möglichkeit
besteht, eine Berufslehre zu absolvieren.
Die frühere Chefin von World Wrestling Entertainment (WWE) war im
Wahlkampf eine wichtige Spenderin und Unterstützerin Trumps. Sie
habe das Privileg, den gewählten Präsidenten «einen Freund»
nennen zu können, sagte McMahon. Unterdessen ist sie
Ko-Vorsitzende des von Trump eingesetzten Teams, das die
Regierungsübernahme vorbereiten und die Besetzung von rund 4000
Posten koordinieren soll.
Rassistische SMS an Studenten
McMahon sei eine «leidenschaftliche Verfechterin der Rechte der
Eltern», erklärte Trump weiter. Tina Kempin Reuter, diese Woche
zu Gast beim USA-Podcast «Alles klar, Amerika?», hat zwei
schulpflichtige Kinder. Sie befürchtet vielmehr, dass künftig
nicht mehr unterschiedliche Meinungen zugelassen werden in
amerikanischen Schulen. Etwa in Fragen zur Schöpfungsgeschichte
oder zum Thema Sklaverei.
Kempin Reuter ist Professorin für Politikwissenschaft an der
University of Alabama at Birmingham. Sie berichtet davon, dass
ihre Studentinnen und Studenten vermehrt rassistischen Angriffen
ausgesetzt seien. So erhielten offenbar gezielt afroamerikanische
Studierende einen Tag nach der Trump-Wahl eine SMS, in der sie
aufgefordert wurden, sich «bei der nächsten Plantage» zu melden.
«Sie sind ausgewählt worden, um Baumwolle zu pflücken. Sie sind
in der Plantagen-Gruppe C», heisst es in der Textnachricht, die
dieser Redaktion vorliegt, deren Absender aber nicht evaluiert
werden konnte. «Wir erleben in Alabama, was in vier Jahren in den
gesamten USA üblich sein könnte», sagt Kempin Reuter.
Wie wird sich Trumps Bildungspolitik auf die Arbeit der Schweizer
Professorin auswirken? Wie ist die Stimmung generell in Alabama,
einem Bundesstaat, in dem Donald Trump 65 Prozent der Stimmen
geholt hat? Und wird Wrestling ein Schulfach, jetzt, wo die
ehemalige Königin der Wrestler und Wrestlerinnen das
Bildungsministerium übernimmt? Darüber unterhält sich Christof
Münger, Leiter des Ressorts International des «Tages-Anzeigers»,
in einer neuen Folge von «Alles klar, Amerika?» mit Tina Kempin
Reuter. Sie ist zugeschaltet aus Birmingham, Alabama.
Host: Christof Münger
Produzent: Tobias Holzer
Artikel zum Thema:
Trump macht ehemalige Wrestling-Unternehmerin zur
Bildungsministerin
Das ist Trumps Kabinett – die Übersicht
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