Das Engländer-Unglück am Schauinsland von 1936 gibt bis heute Rätsel auf

Das Engländer-Unglück am Schauinsland von 1936 gibt bis heute Rätsel auf

Im April 1936 starben englischer Schüler in einem Schneesturm am Schauinsland. Der Historiker Bernd Hainmüller erklärt, wie die Nazis eine bis heute währende Propagandalüge aus dem Unglück strickten
48 Minuten

Beschreibung

vor 1 Tag
Die Geschichte zählt zu den spektakulärsten des Schwarzwalds. Sie
beginnt am Morgen des 17. April in einer Freiburger Jugendherberge
mit einem Lehrer und einem absurden Plan: 21 Kilometer Strecke,
über 1000 Höhenmeter. Dass es geschneit hat in den vergangenen
Tagen und weiter schneien soll? Ignoriert der Lehrer und wandert
los, mit kurzer Hose und einer ungenauen Karte. Der Tag wird zur
Tragödie: Am Ende sind fünf Schüler tot, erfroren in einem
Schneesturm am Schauinsland – und hätte nicht die Kirchenglocke
einigen völlig entkräfteten Schülern den Weg hinab nach Hofsgrund
gewiesen, wo sie die Bewohner verständigen konnten, das Ganze wäre
noch viel schlimmer ausgegangen. Wie aber kann es sein, dass die
Geschichte dieser Rettungsaktion bald verdrängt wurde von einer
Propagandalüge der Nazis? Der Freiburger Historiker Bernd
Hainmüller hat einen beträchtlichen Teil seines Lebens in die
Aufklärung des Engländer-Unglücks gesteckt, hat Archive
durchforstet und mit zahlreichen Nachfahren der überlebenden
Schüler gesprochen. Noch immer sind Fragen offen, einen großen Teil
des historischen Rätsels aber konnte er lösen. In der aktuellen
Folge von „BZ am Ohr“ spricht er ausführlich darüber und rückt den
verhängnisvollen Tag in seinen historischen Kontext kurz vor dem
Beginn des Zweiten Weltkriegs.

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