(202) Was ist mit unserer Zukunft? Gewalt ist eine Option!
2 Stunden 6 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 1 Monat
Charlotte Inden, Theresa Hannig und Paula Steingässer über
falsches Wording, fatales Warten und fiese Warnungen!
Ausgabe 202 bringt gleich den Beweis – es ändert sich, außer der
Musik und dem neuen, Cover nix: Der sprengerspricht autorinsights
bleibt abwechslungsreich, das heißt Mal gibt´s Spannung, Mal wird
es autobiografisch, Mal politisch, Mal historisch oder Mal alles
auf einmal wie in dieser Ausgabe. Dafür stehen gleich drei Frauen:
Charlotte Inden, die bis dato Kinder- und Jugendbücher geschrieben
hat, Stadträtin und Science-Fiction-Autorin Theresa Hannig und
Philosophie- und Gesschichts-Studentin Paula Steingässer. Die
Debütautorin ist 2000 geboren und mit Abstand die jüngste Gästin
ever. Wer jetzt schon über das schöne und tatsächlich aus dem
Mittelalter stammendene Wort "stolpert" oder sich über gar
vermeintlich gendergerechte Sprache aufregt, der bekommt gleich zu
Beginn der Ausgabe eine Trigger-Warnung. Nicht so, wie in Parts per
Million, wo es unter anderem heißt: Folter, Gewalt, Polizeigewalt
oder, wie in Steingässers Erstling, in dem es um ihr
Aufwachsen in der Klimakrise geht und wo es vorab heißt: dieser
Text beinhaltet Schilderungen von psychischen Problemen und
Erkrankungen wie Magersucht. Etwas andere. Was diese
Triggerwarnungen - samt Shownotes - bewirken? Nicht hören?
Warum es die Trigger-Warnungen in jüngster Zeit vermehrt in
Büchern, vor Filmen oder im TV gibt? Theresa Hannig liefert einen
Erklärungsansatz: „Du weißt ja vorab nicht, was manche
Schilderungen mit dir machen, wenn sie dich triggern ist es oft
schon zu spät, so wirst du immerhin nicht unvorbereitet getroffen.“
Ja, aber reicht da nicht ein normales Vorwort? „Und so, wie
ihr beide das geschrieben habt, ist es doch sympathisch zu lesen.“
Deshalb bevorzugt Charlotte Inden das Wort Empfehlungen, Vorowrt
oder einfach: Nachdenkliches. „Trigger-Warnung ist mir
einfach zu negativ besetzt!“ Es stellt sich natürlich die Frage:
sind wir jetzt zu vorsichtig, zu woke, zu zeitgeistig? Oder waren
wir früher zu unvorsichtig und haben vieles unbedacht hingenommen?
Hätten wir ES von Stephen King dann nicht oder erst Recht gelesen?
Hört ihr einen Podcast, in dem es um einen harten Klima-Thriller
geht nur dann, weil in dem Roman den Klimaklebern Gewalt angedroht
wird? Oder dann, wenn ihr wisst es geht den größten Umweltsündern
an den Kragen? However – die Diskussion ist alles andere als woke,
sie ist auch keineswegs feministisch. Da wundert sich auch Mann
bestimmt, denn Theresa Hannig hat tatsächlich erforscht, welcher
Bereich der Literatur reine Männersache ist, und - ganz unabhängig
von der Literatur, warum mehr Männer bei Wikipedia erfasst sind als
Frauen. Wer es nicht abwarten kann, auf ihrer Homepage gibt´s
Details, bei sprengerspricht sie auch darüber. Aber woke,
geschweige denn mit erhobenem Zeigefinger und/oder
Verbotsandrohungen? Nope. Niemand möchte irgendetwas verschweigen
oder gar verbieten. Weder inhaltlich noch sprachlich. Denn: „ein
Cowboy ist ein Cowboy!“. Einmal mehr eine spannende Diskussion im
ersten part, für alle, auch für die die nix lesen. Genauso spannend
wie die drei Bücher, die so unterschiedlich sind und – über die
nicht nur die Autorinnen sprechen, sondern die es auch in längeren
Hörbuch-Ausschnitten gibt. Das erste Kapitel von Parts per Million
(„der Schreibprozess war sehr unangenehm und schlimm, weil du beim
Recherchieren merkst, wie dramatisch das alles wirklich ist, ich
habe danach erstmal Abstand gebraucht…) gibt´s am Ende von Podcast
Part II. Im Warten sind wir wundervoll dann am Ende des ersten
Parts, der historische Roman startet exakt hier (37:25) . Wobei:
„Es ist kein historischer Roman.“ Darauf legt Charlotte Inden wert
– nicht, weil es vielleicht die triggert, die bei historischen
Romanen gleich Grafen, Kaiser und Könige oder gar an den
Geschichsunterricht denken, nein: Für Charlotte Inden ist es
schlicht und einfach das falsche Wording. Wie eben
Triggerwarnung.
part I (00:00) Triggerwarnung
part II (54:08) Etikettenschwindel
part III (01:30:11) Gewaltandrohung
guests
Charlotte Inden
Theresa Hannig
Paula Steingässer
books
Charlotte Inden - Im Warten sind wir wundervoll
Theresa Hannig - Parts Per Million: Gewalt ist eine Option
Paula Steingässer – Und was ist mit unserer Zukunft?
cover: jennie_laluna
voice: Miriam Sinno
music: sprengerspricht impro – by toby gad
kontakt@sprengerspricht.de
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falsches Wording, fatales Warten und fiese Warnungen!
Ausgabe 202 bringt gleich den Beweis – es ändert sich, außer der
Musik und dem neuen, Cover nix: Der sprengerspricht autorinsights
bleibt abwechslungsreich, das heißt Mal gibt´s Spannung, Mal wird
es autobiografisch, Mal politisch, Mal historisch oder Mal alles
auf einmal wie in dieser Ausgabe. Dafür stehen gleich drei Frauen:
Charlotte Inden, die bis dato Kinder- und Jugendbücher geschrieben
hat, Stadträtin und Science-Fiction-Autorin Theresa Hannig und
Philosophie- und Gesschichts-Studentin Paula Steingässer. Die
Debütautorin ist 2000 geboren und mit Abstand die jüngste Gästin
ever. Wer jetzt schon über das schöne und tatsächlich aus dem
Mittelalter stammendene Wort "stolpert" oder sich über gar
vermeintlich gendergerechte Sprache aufregt, der bekommt gleich zu
Beginn der Ausgabe eine Trigger-Warnung. Nicht so, wie in Parts per
Million, wo es unter anderem heißt: Folter, Gewalt, Polizeigewalt
oder, wie in Steingässers Erstling, in dem es um ihr
Aufwachsen in der Klimakrise geht und wo es vorab heißt: dieser
Text beinhaltet Schilderungen von psychischen Problemen und
Erkrankungen wie Magersucht. Etwas andere. Was diese
Triggerwarnungen - samt Shownotes - bewirken? Nicht hören?
Warum es die Trigger-Warnungen in jüngster Zeit vermehrt in
Büchern, vor Filmen oder im TV gibt? Theresa Hannig liefert einen
Erklärungsansatz: „Du weißt ja vorab nicht, was manche
Schilderungen mit dir machen, wenn sie dich triggern ist es oft
schon zu spät, so wirst du immerhin nicht unvorbereitet getroffen.“
Ja, aber reicht da nicht ein normales Vorwort? „Und so, wie
ihr beide das geschrieben habt, ist es doch sympathisch zu lesen.“
Deshalb bevorzugt Charlotte Inden das Wort Empfehlungen, Vorowrt
oder einfach: Nachdenkliches. „Trigger-Warnung ist mir
einfach zu negativ besetzt!“ Es stellt sich natürlich die Frage:
sind wir jetzt zu vorsichtig, zu woke, zu zeitgeistig? Oder waren
wir früher zu unvorsichtig und haben vieles unbedacht hingenommen?
Hätten wir ES von Stephen King dann nicht oder erst Recht gelesen?
Hört ihr einen Podcast, in dem es um einen harten Klima-Thriller
geht nur dann, weil in dem Roman den Klimaklebern Gewalt angedroht
wird? Oder dann, wenn ihr wisst es geht den größten Umweltsündern
an den Kragen? However – die Diskussion ist alles andere als woke,
sie ist auch keineswegs feministisch. Da wundert sich auch Mann
bestimmt, denn Theresa Hannig hat tatsächlich erforscht, welcher
Bereich der Literatur reine Männersache ist, und - ganz unabhängig
von der Literatur, warum mehr Männer bei Wikipedia erfasst sind als
Frauen. Wer es nicht abwarten kann, auf ihrer Homepage gibt´s
Details, bei sprengerspricht sie auch darüber. Aber woke,
geschweige denn mit erhobenem Zeigefinger und/oder
Verbotsandrohungen? Nope. Niemand möchte irgendetwas verschweigen
oder gar verbieten. Weder inhaltlich noch sprachlich. Denn: „ein
Cowboy ist ein Cowboy!“. Einmal mehr eine spannende Diskussion im
ersten part, für alle, auch für die die nix lesen. Genauso spannend
wie die drei Bücher, die so unterschiedlich sind und – über die
nicht nur die Autorinnen sprechen, sondern die es auch in längeren
Hörbuch-Ausschnitten gibt. Das erste Kapitel von Parts per Million
(„der Schreibprozess war sehr unangenehm und schlimm, weil du beim
Recherchieren merkst, wie dramatisch das alles wirklich ist, ich
habe danach erstmal Abstand gebraucht…) gibt´s am Ende von Podcast
Part II. Im Warten sind wir wundervoll dann am Ende des ersten
Parts, der historische Roman startet exakt hier (37:25) . Wobei:
„Es ist kein historischer Roman.“ Darauf legt Charlotte Inden wert
– nicht, weil es vielleicht die triggert, die bei historischen
Romanen gleich Grafen, Kaiser und Könige oder gar an den
Geschichsunterricht denken, nein: Für Charlotte Inden ist es
schlicht und einfach das falsche Wording. Wie eben
Triggerwarnung.
part I (00:00) Triggerwarnung
part II (54:08) Etikettenschwindel
part III (01:30:11) Gewaltandrohung
guests
Charlotte Inden
Theresa Hannig
Paula Steingässer
books
Charlotte Inden - Im Warten sind wir wundervoll
Theresa Hannig - Parts Per Million: Gewalt ist eine Option
Paula Steingässer – Und was ist mit unserer Zukunft?
cover: jennie_laluna
voice: Miriam Sinno
music: sprengerspricht impro – by toby gad
kontakt@sprengerspricht.de
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