Narzisstische Mütter

Narzisstische Mütter

7 Minuten

Beschreibung

vor 1 Woche

Sprechen Menschen darüber, dass sie eine narzisstische Mutter
hatten, ist damit meist ein weiteres Feld gemeint, als der rein
pathologische Begriff der narzisstischen
Persönlichkeitsstörungen.


Für ein Kind bedeutet dies, dass es meist ausgebeutet wird und
nicht als eigenständiger Mensch gesehen und behandelt wird. Für
die narzisstische Mutter ist das Kind ein Teil ihrer Selbst und
darf demnach auch keine abweichenden Handlungen oder Ansichten
haben.


Die Rollen drehen sich durch diese Persönlichkeitsstruktur der
Mutter meist um: Das Kind hat die Aufgabe, die Mutter möglichst
positiv zu spiegeln und für das Wohlergehen der Mutter zu sorgen.
Das Kind nährt die Mutter und nicht umgekehrt.


So bleibt eine reale Spiegelung und das Genährt-werden bleibt für
das Kind aus.


Leider lernen wir alle durch die Art und Weise wie wir "geliebt"
und behandelt wurden, was Liebe und Beziehung ist. Und Mangel
bindet uns oft mehr an die Bezugsperson als Erfüllung. Das sind
schwierige und oft tragische Prägungen mit denen Menschen dann in
ihr Erwachsenen-Dasein gehen.


Narzisstische Mütter lassen ihre Kinder natürlich auch niemals
ziehen. Sie wollen diese symbiotische Beziehung, die sie nährt,
nicht aufgeben.


Oftmals bedeutet das für die Kinder narzisstischer Mütter einen
lebenslangen Kampf, um sich aus dieser Verstrickung zu lösen. Und
ein langer Kampf 'des Kindes' bis es die eigenen Gefühle,
Gedanken und Bedürfnisse selbst überhaupt sehen und ernst nehmen
kann.


Eine Klientin von mir, die selbst eine eine narzisstische Mutter
hatte, verteidigte diese noch in hohem Alter. Es war ihr kaum
möglich wirklich zu sagen, dass ihre Mutter grausam war. Diese
hatte ihr jede eigene Gefühlsregung abgesprochen und ihr immer
und immer wieder erklärt, dass es Quatsch sei, was sie fühle.
Dies ging so weit, dass die Tochter einen Fuß gebrochen hatte und
ihre Mutter ihr erklärte, dass sie sich das nur einbilde.


Zusätzlich zu diesen Extremen gibt es natürlich auch viele
"mildere" Formen, die für die Kinder dennoch ebenso furchtbar in
seinen Auswirkungen sein können.


Das Umlernen, was Beziehung ist und was Liebe ist, dauert oft
sehr lange. Das Lösen aus dem Muster "Liebe ist bedienen zu
müssen", kann schmerzhaft und langwierig sein. Auch die
Überzeugung, dass man gar nicht anders als der/die Partnerin sein
darf und im Grunde kein eigenes Ich besitzen darf, kann in
späteren Beziehungen eine große Herausforderung sein.


Wichtig ist auch hier, die Verantwortung für die Verletzungen
dahin zu geben, wo sie hingehören: Zum Elternteil. Und sich
gegebenenfalls von der Vorstellung verabschieden dort noch etwas
zu bekommen.


Bei all dem ist es wichtig mit sich immer wieder gnädig zu sein
und dennoch Verantwortung für den eigenen Prozess und das eigene
Sein zu übernehmen. Es kann hilfreich sein sich Unterstützung zu
holen für diesen nicht leichten Weg.<


Diese Podcastfolge ist Teil der Serie "Damis Zeitreise". Das
Originalvideo aus 2018 findest du unter:
https://youtu.be/l-1kc0ukPyw


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