Spezial: "Ich träume immer noch von Folter"

Spezial: "Ich träume immer noch von Folter"

Etwa 34.000 Nordkoreanerinnen und Nordkoreaner sind seit der Teilung Koreas 1953 nach Südkorea geflohen. Sie konnten sich dort ein neues Leben aufbauen. Doch die Vergangenheit holt sie immer wieder ein.
39 Minuten

Beschreibung

vor 4 Wochen
Die Grenze zwischen Nord- und Südkorea gilt als eine der am besten
bewachtesten der Welt. Die vier Kilometer breite so genannte
„demilitarisierte Zone” zwischen den beiden Ländern ist das
Ergebnis des Waffenstillstandsabkommens nach dem Koreakrieg 1953,
der die Teilung Koreas in Nord und Süd endgültig besiegelte.
Offiziell befinden sich beide Ländern immer noch im Krieg. Nur
wenige Menschen können aus der Diktatur Nordkorea fliehen. 196
waren es laut dem südkoreanischen Ministerium für Wiedervereinigung
im Jahr 2023. Die meisten von ihnen bezahlen Schleuser, die sie an
den Wachen vorbei über die Nordgrenze des Landes nach China
bringen. Von dort aus geht es auf geheimen Fluchtrouten über
Myanmar oder Laos in die südkoreanische Botschaft in Bangkok, dort
bekommen die Geflüchteten dann legal ihr Ticket nach Südkorea.
  Ahn Myeong-Chul hat die Grenze zu China Mitte der Neunziger
Jahre allein überwunden. Er hat als Wärter in mehreren Lagern für
politische Gefangene in Nordkorea gearbeitet, acht Jahre lang. Als
seine Familie und er selbst in so ein Lager kommen sollten,
beschloss er, zu fliehen. Kim Ji-Eun hat Nordkorea 2002 ebenfalls
über China verlassen, sie hat die Hungersnot in ihrer
nordkoreanischen Heimat miterlebt. Sie hat dort als Ärztin in einem
Kinderkrankenhaus gearbeitet, es gab dort keine Lebensmittel und
Medikamente mehr.  Ihr kleiner Sohn, den sie nach Südkorea
nachholen wollte, blieb damals zurück. Beide haben Was Jetzt?-Host
Elise Landschek für diese Spezialfolge von Was Jetzt? ihre
Geschichte erzählt. Von den Erlebnissen in ihrer Heimat, der
Flucht, ihren Schwierigkeiten, in der südkoreanischen Gesellschaft
und in einem leistungsorientierten, turbokapitalistischen System
anzukommen. Und von der Schuld, die sie beide bis heute empfinden,
wenn auch auf völlig unterschiedliche Weise. Moderation, Recherche
und Produktion: Elise Landschek Redaktion: Ole Pflüger Mitarbeit:
Jiae Han und Benjamin Probst Diese Podcastfolge ist Teil der Serie
“Durchbruch”. Hier porträtieren wir Menschen, die es in einer Welt
voll neuer Grenzen auf die andere Seite geschafft haben. Alle
X-Schwerpunkte finden Sie hier. Alle Folgen unseres Podcasts finden
Sie hier. Fragen, Kritik, Anregungen? Sie erreichen uns unter
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