Mit Wolf Biermann im Tränenpalast (Teil 2)
41 Minuten
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vor 3 Wochen
Wolf Biermann ist einer einer der bekanntesten Dichter und
Liedermacher aus Deutschland. Und das ist eigentlich noch viel zu
wenig gesagt: Wolf Biermann ist ein Stück lebendiger deutscher
Geschichte. 1936 wird er in Hamburg geboren, als Kind einer
jüdischen Arbeiterfamilie. Sein Vater wird 1943 im KZ Auschwitz
ermordet. Biermann selbst ist, wie seine Eltern auch, als junger
Mann Kommunist. Und deshalb geht er 1953, mit sechzehn Jahren,
freiwillig aus dem Westen in die DDR. Da fängt er dann bald an,
Lieder zu schreiben, die werden immer kritischer, also kriegt er
Mitte der 60er Jahre Berufsverbot. 1976, während er gerade in
Westdeutschland eine Reihe von Konzerten gibt, wird er von der
Staatsführung ausgebürgert. Dagegen protestieren damals viele
Kulturschaffende, und deshalb gilt die Ausbürgerung Biermanns
heute als ein Ereignis am Anfang vom Ende der DDR.
Mit diesem Mann hab ich mich also getroffen, in Berlin Mitte, für
einen Spaziergang durch seine alte Nachbarschaft - vom
Tränenpalast, dem ehemaligen Grenzübergang an der Friedrichstraße
über die Weidendamer Brücke zum Berliner Ensemble, wo er
angefangen hat, Lieder zu schreiben bis zu seiner früheren
Wohnung in der Chausseestraße 131, wo er sein gleichnamiges Album
aufgenommen hat.
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