Jörg Baberowski: DER STERBLICHE GOTT - Macht und Herrschaft im Zarenreich

Jörg Baberowski: DER STERBLICHE GOTT - Macht und Herrschaft im Zarenreich

56 Minuten

Beschreibung

vor 1 Woche

In Kooperation mit ⁠BUCH WIEN 2024⁠ von 20.-24. November 2024





Cathrin Kahlweit im Gespräch mit Jörg Baberowski





DER STERBLICHE GOTT
Macht und Herrschaft im Zarenreich





DIE ILLUSION DER STÄRKE – JÖRG BABEROWSKI ENTSCHLÜSSELT
DAS ZARENREICH





Seit jeher inszenierten sich Russlands Herrscher als allmächtige
Autokraten, die ihr Land mit eiserner Faust regierten. In
Wahrheit aber war diese Inszenierung nur eine Fassade, hinter der
sich die Schwäche des Staates verbergen konnte. Das zaristische
Vielvölkerimperium war ein fragiles Gebilde, das im Modus der
Improvisation beherrscht wurde, seit Peter I. es nach Westen
geöffnet hatte. Wie aber gelang es den Zaren und ihrer
Bürokratie, ein multiethnisches, schwach integriertes Imperium
über zwei Jahrhunderte erfolgreich zusammenzuhalten? Jörg
Baberowski erzählt Russlands Geschichte aus der Perspektive der
Herrschaft und ihrer Zwänge.


Ansprüche und Möglichkeiten fanden in Russland nur selten
zueinander. Der autokratische Staat operierte im Modus der
Improvisation, weil es ihm an Instrumenten der Integration
fehlte. Davon aber wussten auch diejenigen, die ihn
herausforderten. Es war die Kritik, die sich mit den liberalen
Reformen Alexanders II. (1855–1881) ausbreiten konnte, die die
Staatskrise überhaupt erst auslöste. Der sterbliche Gott, wie
Thomas Hobbes den Leviathan genannt hat, lebt von der Illusion
der Stabilität und Unerschütterlichkeit. Doch der sterbliche Gott
ist verwundbar. Er ruht auf Voraussetzungen, die er selbst
garantieren muss. Davon ist in diesem Buch die Rede: Von Krisen
und ihrer Bewältigung. Und insofern weist die Geschichte, die
Jörg Baberowski in diesem Buch erzählt, auch über Russland
hinaus: Weil sie nach den Grundlagen staatlicher und
gesellschaftlicher Ordnungen fragt und zeigt, wie schnell sie
sich auflösen können. Wer verstehen will, was Macht und
Herrschaft sind und warum sie in Russland andere Formen annahmen
als im Westen Europas, der findet Antworten in diesem Buch.





Jörg Baberowski ist Professor für die Geschichte
Osteuropas an der Humboldt-Universität zu Berlin und Autor
zahlreicher Bücher und Aufsätze zur russischen und sowjetischen
Geschichte. 2012 erhielt er für sein Werk „Verbrannte Erde.
Stalins Herrschaft der Gewalt“ den Preis der Leipziger Buchmesse.





Cathrin Kahlweit, Journalistin und Publizistin

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