Zerstückelte Leiche von Rickenbach: Warum wurde Mahdi B. getötet?

Zerstückelte Leiche von Rickenbach: Warum wurde Mahdi B. getötet?

Ende 2023 wird der Geflüchtete Mahdi B. in Rickenbach erschossen. Der Täter stellt sich und wird wegen Totschlags verurteilt. Zwei BZ-Reporter geben Einblick in den Fall, der viele Fragen aufwirft.
1 Stunde 14 Minuten

Beschreibung

vor 3 Wochen
Es ist der Abend des 23. Dezember 2023, ein Tag vor Heiligabend.
Der 38-jährige Mahdi B. lebt allein in einer abgelegenen
Geflüchtetenunterkunft in Rickenbach, einem kleinen Dorf im
Südschwarzwald. Nicht weit entfernt will Patrick E. aus Maulburg
mit Freunden und Familie die Feiertage in einem Ferienhaus
verbringen. Obwohl sich Mahdi B. und Patrick E. nie zuvor begegnet
sind, kommt es an diesem Abend zu einem Streit auf der Straße.
Danach folgt der 58-jährige E. mit einer scharfen Pistole Mahdi B.
in dessen Wohnung und tötet ihn mit einem Kopfschuss. Später
schafft er die Leiche weg, nach ein paar Tagen zerstückelt er Mahdi
B. mit einer Machete in seinem Schrebergarten und wirft die
Leichenteile anschließend bei Breisach in den Rhein. Mitte November
wird Patrick E. wegen Totschlags zu einer Freiheitsstrafe von sechs
Jahren und zehn Monaten verurteilt. Nach dem Prozess bleiben viele
Fragen offen. Wie konnte eine Begegnung so eskalieren? Warum folgte
Patrick E. Mahdi B. nach Hause? Warum hatte E. eine illegale Waffe
dabei? Wieso hat er Mahdi B. getötet? Auf all diese Fragen wurden
im Prozess vor dem Landgericht Waldshut-Tiengen keine Antworten
gefunden. Vieles am Fall Mahdi B. ist ungewöhnlich: der Deal, eine
offenbar ziemlich misslungene Kommunikation mit der Opferfamilie,
die Hinweise auf eine möglicherweise rechtsradikale Gesinnung des
Täters. Wie kam es zu dem Urteil? Wer war Mahdi B.? Und welche
Rolle spielte bei all dem seine Identität? Darüber sprechen in
dieser Folge von „BZ am Ohr“ die beiden BZ-Redakteure Frank
Zimmermann und Jonas Günther. Beide sind erfahrene Gerichtsreporter
und haben den Fall in den vergangenen Monaten für die Badische
Zeitung begleitet. Im Podcast versuchen sie, die Tat zu
rekonstruieren, zeichnen den Verlauf des Prozesses nach und ordnen
ihn juristisch ein.

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