Anders wahrnehmen: Autismus und Arbeitswelt

Anders wahrnehmen: Autismus und Arbeitswelt

In dieser Folge geht es, um die berufliche Inklusion von Menschen aus dem Autismusspektrum. Wir erfahren, wie Arbeitsplatzgestaltung und Jobcoaching helfen, autistischen Menschen einen passenden Arbeitsplatz zu bieten.
19 Minuten

Beschreibung

vor 3 Wochen

In Österreich leben schätzungsweise rund 80.000 Menschen im
Autismusspektrum. In dieser Episode stelle ich Ihnen zwei
Menschen vor, die sich dafür einsetzen, dass möglichst viele
Autistinnen und Autisten einen Arbeitsplatz finden. 
Eva Maria Karesch ist klinische
Psychologin und Gesundheitspsychologin. Sie arbeitet im
Jobcoaching der Österreichische Autistenhilfe.
Der Dachverband ist Mitglied bei dabei-austria. Sie betont,
wie wichtig ein Dialog ist und, dass Vorstellungen gegenüber
Menschen im Autismusspektrum überdacht werden müssen: Menschen
sind einfach sehr unterschiedlich. Kennt man einen Autisten, dann
kennt man einen Autisten und nicht alle. Sie sagt: "Ich glaube
wirklich, das Wichtigste ist die Offenheit. Also jetzt nicht an
dieser Vorstellung festhängen. Ich habe da mal vor Jahren einen
Kollegen gehabt, der hat Autismus gehabt und jetzt bin ich
bereit, dass wir jemand neuen anstellen und dann die Erwartung
sozusagen überzustülpen. Einfach offen zu sein auch wenn es darum
geht,  Dinge umzustrukturieren und sich nicht scheuen den
Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin direkt zu fragen: Was würde
denn Dir oder Ihnen helfen?"


Werner Holmes Ulrich hat das Projekt
WORK_aut in Oberösterreich mitaufgebaut: Ziel ist es
Menschen im Autismusspektrum den Einstieg ins Berufsleben oder in
eine Ausbildung zu ermöglichen sowie Unternehmen zu unterstützen.
Er ist überzeugt: "Kein Jugendlicher sollte einen Beruf erlernen,
wo er nur 30 % überzeugt, davon ist. Aber im Autismus
Bereich geht das noch viel weniger. Wenn das Leben schon so viel
Energie saugt und raubt und das vor die Tür gehen für dich schon
fast eine Überanstrengung darstellen kann, dann brauche ich einen
guten Grund. Und der gute Grund sollte sein, dass ich etwas
machen darf, was ich machen möchte." 


 


Autismus bei Erwachsenen│Barmherzige Brüder Linz


Autistenhilfe – Beratung, Begleitung und Unterstützung für
Menschen mit tiefgreifenden Entwicklungsstörungen


Buchtipps: 


Marlies Hübner, Verstörungstheorien: Die Memoiren einer Autistin,
gefunden in der Badewanne, 2016 Schwarzkopf & Schwarzkopf


Daniela Schreitner, Schattenspringer. Wie es ist anders zu sein,
Comic, 2014 Panini 


 


Bild: 


Links: Sandra Knopp; Rechts: Werner Holmes-Ulrich 


Bildbeschreibung: Eine Frau mit Kopfhörern und Mikrofon
interviewt einen Mann, der in einem grünen Hemd sitzt. Beide
lächeln sich an, während sie in einem Büro oder Konferenzraum
sitzen. Im Hintergrund sind ein Laptop und Büromaterialien zu
sehen.


Copyright: Michael T. Landschau 


 

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