Der lange Kampf gegen die Vergewaltigungskultur in Indien

Der lange Kampf gegen die Vergewaltigungskultur in Indien

Vergewaltigt und ermordet – der Fall einer jungen Ärztin in Kolkata erschütterte diesen Sommer die indische Öffentlichkeit. Trotz monatelanger Demonstrationen ist der Fall noch immer nicht aufgeklärt. Es ist kein Einzelfall: Im patriarchalen Indien gr ...
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vor 3 Wochen
Vergewaltigt und ermordet – der Fall einer jungen Ärztin in Kolkata
erschütterte diesen Sommer die indische Öffentlichkeit. Trotz
monatelanger Demonstrationen ist der Fall noch immer nicht
aufgeklärt. Es ist kein Einzelfall: Im patriarchalen Indien
grassiert eine wahre Vergewaltigungs-Epidemie. Fast 90 Frauen
werden in Indien jeden Tag vergewaltigt, oft von Gruppen, oft
besonders brutal. Und das sei nur die Spitze des Eisbergs, sagen
Expertinnen. Viele Fälle würden in Indien gar nicht erst angezeigt:
Aus Scham, aus Angst vor den Tätern oder mangelndem Vertrauern in
die polizeilichen Ermittlungen. Den Grund für die hohe Zahl von
Vergewaltigungen sehen viele im indischen Gesellschaftssystem, das
Männer traditionell höher wertet als Frauen. Schuld sei das
patriarchalische System, sagt eine Demonstrantin in Kolkata.
Schärfere Gesetze bis hin zur Todesstrafe für die Täter haben den
Anstieg der Vergewaltigungen nicht verhindern können. «Um die
Vergewaltigungskultur zu bekämpfen, muss man auch die
Mikro-Aggressionen bekämpfen, den Frauenhass, den Alltagssexismus»,
sagt der Sozialaktivist Harish Sadani. Er und sein Team setzen auf
Sensibilisierung in Schulen. Während die frühere
Regierungsangestellte und Aktivistin Yogita Bhayana sich für
politische Reformen einsetzt, etwa für höhere Frauenquoten in der
Politik und bei der Polizei. Doch allen ist klar: Der Kampf gegen
die Vergewaltigungskultur wird noch länger dauern.

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