Kilian Jörg: Was ist deine Analyse für utopische Auswege aus der autodestruktiven Vernunft?
Kilian Jörg ist Philosoph und Künstler. Sein Buch "Das Auto und die
ökologische Katastrophe" streift in der Analyse Popkultur und
faschistische Männlichkeit ebenso wie aktivistische
Landbesetzungen, um zu Utopien einer autofreien Welt aufzurufen.
50 Minuten
Podcast
Podcaster
On the way to new mobility: Katja Diehl spricht alle 14 Tage mit Gästen über Mobilität statt Verkehr, Diversität, New Work, Inklusion, kindergerechte Stadt und das Mobilisieren auf dem Land.
Beschreibung
vor 3 Wochen
Im Gespräch diskutieren Katja und Kilian die ökologische Krise, die
durch die gesellschaftliche Abhängigkeit vom Auto verschärft wird.
Beide betonen, dass die Autonutzung nicht nur eine Gewohnheit ist,
sondern kulturell und sozial tief verankert. Katja beschreibt, wie
der Autokult Menschen in eine Art „Konsumfalle“ lockt, während
Kilian auf den philosophischen und historischen Ursprung dieser
Abhängigkeit eingeht und aufzeigt, wie sich dieser Kult in ein
Konsumprodukt verwandelt hat, das die Natur zunehmend
instrumentalisiert. Die beiden thematisieren die Notwendigkeit, das
Verkehrs- und Mobilitätssystem zu transformieren, und beleuchten
Ansätze für eine nachhaltigere, sozial gerechtere Mobilität.
Hauptthesen von Kilian Philosophische und historische Kritik an der
automobilen Kultur Kilian beschreibt das Auto als Symbol für eine
westliche Lebensweise, die von Isolation und Individualismus
geprägt ist. Diese Kultur des Autos habe das Verhältnis zur Umwelt
verändert, indem sie Menschen von der Natur entfremde und eine
„fremdgesteuerte Subjektivität“ fördere. Er kritisiert, dass das
Auto eine falsche Autonomie verspricht, indem es ein Gefühl der
Freiheit vermittelt, das jedoch mit Abhängigkeiten und ökologischen
Schäden verbunden ist. In dieser Entfremdung erkennt Kilian ein
historisches Erbe, das bis ins 20. Jahrhundert zurückreicht und mit
der Kolonialisierung und Industrialisierung verknüpft ist.
Transformation des öffentlichen Raums und der Konsumgesellschaft
Kilian betrachtet das Auto als eine künstlich erzeugte
Konsumbedürfnis, das Menschen auf der Suche nach Natur und Freiheit
in die Abhängigkeit von Technik und fossiler Energie drängt. Diese
Abhängigkeit wird durch Werbung, Medien und die Autoindustrie
ständig verstärkt. Um diese Konsumgewohnheit zu durchbrechen,
plädiert Kilian für eine Umgestaltung des öffentlichen Raums, die
die Dominanz des Autos in der Gesellschaft verringert und
Alternativen wie den öffentlichen Nahverkehr und sichere Radwege
stärkt. Vision einer gemeinschaftsorientierten, dezentralen
Lebensweise Kilian schlägt vor, die automobile Kultur durch eine
gemeinschaftsorientierte Lebensweise zu ersetzen, bei der Mobilität
nicht als Konsumgut, sondern als Gemeinschaftsrecht begriffen wird.
Er verweist auf Beispiele wie das besetzte Gelände „ZAD“ in
Frankreich, wo Menschen auf Gemeinschaftsbesitz angewiesen sind und
alternative Lebensstile erproben. Dies könne ein Modell für eine
nachhaltige, „post-automobile“ Gesellschaft sein, in der Ressourcen
geteilt und neue Mobilitätsformen etabliert werden, die weniger auf
individuelle Besitzansprüche als auf kollektive Verantwortung
setzen. Schlussfolgerung Katja und Kilian beleuchten im Podcast den
notwendigen kulturellen Wandel, der erforderlich ist, um die
ökologische Krise zu bewältigen und die gesellschaftliche
Abhängigkeit vom Auto zu beenden. Während Katja einen Fokus auf
Bildung, Sensibilisierung und lokale Mobilitätsinitiativen legt,
fordert Kilian eine tiefergehende, philosophische und systematische
Veränderung des öffentlichen Raums und der Gesellschaft hin zu
einer gemeinschaftsorientierten Mobilität. Beide Ansätze ergänzen
sich, indem sie sowohl die individuellen als auch die strukturellen
Veränderungen ansprechen, die für eine gerechte und
umweltfreundliche Mobilität notwendig sind.
durch die gesellschaftliche Abhängigkeit vom Auto verschärft wird.
Beide betonen, dass die Autonutzung nicht nur eine Gewohnheit ist,
sondern kulturell und sozial tief verankert. Katja beschreibt, wie
der Autokult Menschen in eine Art „Konsumfalle“ lockt, während
Kilian auf den philosophischen und historischen Ursprung dieser
Abhängigkeit eingeht und aufzeigt, wie sich dieser Kult in ein
Konsumprodukt verwandelt hat, das die Natur zunehmend
instrumentalisiert. Die beiden thematisieren die Notwendigkeit, das
Verkehrs- und Mobilitätssystem zu transformieren, und beleuchten
Ansätze für eine nachhaltigere, sozial gerechtere Mobilität.
Hauptthesen von Kilian Philosophische und historische Kritik an der
automobilen Kultur Kilian beschreibt das Auto als Symbol für eine
westliche Lebensweise, die von Isolation und Individualismus
geprägt ist. Diese Kultur des Autos habe das Verhältnis zur Umwelt
verändert, indem sie Menschen von der Natur entfremde und eine
„fremdgesteuerte Subjektivität“ fördere. Er kritisiert, dass das
Auto eine falsche Autonomie verspricht, indem es ein Gefühl der
Freiheit vermittelt, das jedoch mit Abhängigkeiten und ökologischen
Schäden verbunden ist. In dieser Entfremdung erkennt Kilian ein
historisches Erbe, das bis ins 20. Jahrhundert zurückreicht und mit
der Kolonialisierung und Industrialisierung verknüpft ist.
Transformation des öffentlichen Raums und der Konsumgesellschaft
Kilian betrachtet das Auto als eine künstlich erzeugte
Konsumbedürfnis, das Menschen auf der Suche nach Natur und Freiheit
in die Abhängigkeit von Technik und fossiler Energie drängt. Diese
Abhängigkeit wird durch Werbung, Medien und die Autoindustrie
ständig verstärkt. Um diese Konsumgewohnheit zu durchbrechen,
plädiert Kilian für eine Umgestaltung des öffentlichen Raums, die
die Dominanz des Autos in der Gesellschaft verringert und
Alternativen wie den öffentlichen Nahverkehr und sichere Radwege
stärkt. Vision einer gemeinschaftsorientierten, dezentralen
Lebensweise Kilian schlägt vor, die automobile Kultur durch eine
gemeinschaftsorientierte Lebensweise zu ersetzen, bei der Mobilität
nicht als Konsumgut, sondern als Gemeinschaftsrecht begriffen wird.
Er verweist auf Beispiele wie das besetzte Gelände „ZAD“ in
Frankreich, wo Menschen auf Gemeinschaftsbesitz angewiesen sind und
alternative Lebensstile erproben. Dies könne ein Modell für eine
nachhaltige, „post-automobile“ Gesellschaft sein, in der Ressourcen
geteilt und neue Mobilitätsformen etabliert werden, die weniger auf
individuelle Besitzansprüche als auf kollektive Verantwortung
setzen. Schlussfolgerung Katja und Kilian beleuchten im Podcast den
notwendigen kulturellen Wandel, der erforderlich ist, um die
ökologische Krise zu bewältigen und die gesellschaftliche
Abhängigkeit vom Auto zu beenden. Während Katja einen Fokus auf
Bildung, Sensibilisierung und lokale Mobilitätsinitiativen legt,
fordert Kilian eine tiefergehende, philosophische und systematische
Veränderung des öffentlichen Raums und der Gesellschaft hin zu
einer gemeinschaftsorientierten Mobilität. Beide Ansätze ergänzen
sich, indem sie sowohl die individuellen als auch die strukturellen
Veränderungen ansprechen, die für eine gerechte und
umweltfreundliche Mobilität notwendig sind.
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