Der Untergang des kulturellen Establishments
Donald Trumps Wahlsieg bedeutet auch das Ende des kulturellen
Establishments. Der Feuilletonpodcast beleuchtet, wie sich die Welt
durch die US-Wahlen verändert hat.
1 Stunde 17 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 2 Wochen
Donald Trump hat nicht nur die Mehrheit der Wahlmännerstimmen
geholt, sondern auch alle Swing-States erobert und sogar den
sogenannten Popular Vote gewonnen. Und das, obwohl Kamala Harris
weit mehr Geld für ihren Wahlkampf einsammeln und ausgeben konnte
als er. Obwohl die größten Hollywood-Celebritys und Popsternchen
sich öffentlich für die Kandidatin der Demokraten starkgemacht
haben. Obwohl Bestseller-Autorin und ehemalige First Lady Michelle
Obama sich noch einmal voll ins Zeug gelegt hat. Und – noch
ein letztes Obwohl – obwohl die Medien bis zuletzt von einem
knappen Kopf-an-Kopf-Rennen gesprochen haben und selbst beim
Gedanken frohlockten, Iowa, der traditionell rote Bundesstaat,
könnte blau werden. Kurz: Die alten Mächte des Geldes, der Kultur
und der Medien haben eine gewaltige Niederlage einstecken müssen.
Stattdessen hat sich der Medien-Rebell Joe Rogan, zu dessen Podcast
Kamala Harris aus Zeitgründen nicht anreisen wollte, als neuer
Königsmacher entpuppt. Stattdessen wird jetzt der reichste Mann der
Welt, der Exzentriker Elon Musk, zum neuen Einflüsterer im Weißen
Haus, dessen Plattform X gerade viele Europäer verlassen, weil sie
ihn für ein Sprachrohr autokratischer Demagogie halten. Und Peter
Thiel, der schwule, katholische Disrupter aus dem Silicon Valley,
der das Valley schon seit Längerem hasst und dem viele
unterstellen, er wolle einen Neofeudalismus promoten, ist nun der
intellektuelle Stichwortgeber der völlig verwandelten
Republikanischen Partei. Alle alten Orientierungsmarken geraten ins
Wanken – so viel Umbruch war selten. Höchste Zeit, dass sich die
"Sogenannte Gegenwart" bemüht, all diese neuen Phänomene
nachzubuchstabieren. Das Hauptthema beginnt bei 19:09. Links zu den
Themen dieser Folge: - Peter Thiel über den Triumph der
Gegeneliten - Anton Jäger: "Hyperpolitics in America" Das
Team erreichen Sie unter gegenwart@zeit.de. [ANZEIGE]
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geholt, sondern auch alle Swing-States erobert und sogar den
sogenannten Popular Vote gewonnen. Und das, obwohl Kamala Harris
weit mehr Geld für ihren Wahlkampf einsammeln und ausgeben konnte
als er. Obwohl die größten Hollywood-Celebritys und Popsternchen
sich öffentlich für die Kandidatin der Demokraten starkgemacht
haben. Obwohl Bestseller-Autorin und ehemalige First Lady Michelle
Obama sich noch einmal voll ins Zeug gelegt hat. Und – noch
ein letztes Obwohl – obwohl die Medien bis zuletzt von einem
knappen Kopf-an-Kopf-Rennen gesprochen haben und selbst beim
Gedanken frohlockten, Iowa, der traditionell rote Bundesstaat,
könnte blau werden. Kurz: Die alten Mächte des Geldes, der Kultur
und der Medien haben eine gewaltige Niederlage einstecken müssen.
Stattdessen hat sich der Medien-Rebell Joe Rogan, zu dessen Podcast
Kamala Harris aus Zeitgründen nicht anreisen wollte, als neuer
Königsmacher entpuppt. Stattdessen wird jetzt der reichste Mann der
Welt, der Exzentriker Elon Musk, zum neuen Einflüsterer im Weißen
Haus, dessen Plattform X gerade viele Europäer verlassen, weil sie
ihn für ein Sprachrohr autokratischer Demagogie halten. Und Peter
Thiel, der schwule, katholische Disrupter aus dem Silicon Valley,
der das Valley schon seit Längerem hasst und dem viele
unterstellen, er wolle einen Neofeudalismus promoten, ist nun der
intellektuelle Stichwortgeber der völlig verwandelten
Republikanischen Partei. Alle alten Orientierungsmarken geraten ins
Wanken – so viel Umbruch war selten. Höchste Zeit, dass sich die
"Sogenannte Gegenwart" bemüht, all diese neuen Phänomene
nachzubuchstabieren. Das Hauptthema beginnt bei 19:09. Links zu den
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