FINANCE TV – Restrukturierer Lutz Jäde: „Oft fehlt das strategische Zielbild“

FINANCE TV – Restrukturierer Lutz Jäde: „Oft fehlt das strategische Zielbild“

9 Minuten

Beschreibung

vor 2 Wochen

Viele Restrukturierungen werden zu kurzfristig und
finanzgetrieben angegangen, glaubt Lutz Jäde von Oliver Wyman.
Wie es besser geht, berichtet der Partner bei FINANCE-TV.


Viele Unternehmensrestrukturierungen werden nicht langfristig
genug angegangen, meint der Restrukturierungsberater Lutz Jäde,
Partner bei Oliver Wyman. „Es ist wichtig, zu Beginn einer
Restrukturierung ein strategisches Zielbild zu entwerfen, wie das
Unternehmen in seinem Marktumfeld in einigen Jahren wieder
nachhaltig erfolgreich sein will – mit welchen Produkten, welchen
Kostenstrukturen und in welchen Teilmärkten“, sagte der
Sanierungsexperte gegenüber FINANCE-TV.


Stattdessen würden aktuell viele Restrukturierungen mit einem –
so Jäde – „zu kurzfristigen Horizont“ eingeleitet. „Man denkt die
Restrukturierung von der Finanzierung her. Was gibt die her?
Welche Mittel stehen zur Verfügung? Welche Annahmen müssen
getroffen werden, damit wir diese Mittel bekommen? Dabei wird
aber in vielen Fällen zu optimistisch geplant, und das führt
schon nach wenigen Monaten häufig dazu, dass die Restrukturierung
nachgeschärft werden muss.“


Aber ist ein langfristiges Zielbild nicht ein zu starres
Managementkorsett, gerade angesichts der hohen
Veränderungsdynamik in vielen Märkten? Jäde widerspricht: „Man
muss den Plan wie eine Landkarte betrachten. Wenn man vom Kurs
abkommt, zeigt er einem, wie man den Weg zum Ziel wiederfindet.“


Wie genau ein Management mit einem strategischen Zielbild in
einer Restrukturierung arbeiten sollte, wie man die
Finanzierungspartner auf eine so lange Reise mitnimmt und in wie
viel Prozent der großen Restrukturierungen dieses Konzept aktuell
schon zum Einsatz kommt – Lutz Jädes Antworten gibt es im
heutigen Interview von FINANCE-TV.

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