Vorgehört: »Wer hat meinen Vater umgebracht« nach Édouard Louis / Regie: Lisa Nielebock
VORGEHÖRT – Das Gespräch zum Stück Regisseurin L…
22 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Wochen
VORGEHÖRT – Das Gespräch zum Stück Regisseurin Lisa Nielebock
spricht mit dem Dramaturgen Alexander Leiffheidt über »Wer hat
meinen Vater umgebracht«. Die autofiktionalen Romane und
Erzählungen von Édouard Louis schildern mit großer Intensität, wie
Armut, Enge, Ausgrenzung, Homophobie und patriarchale
Geschlechterrollen in bestimmten sozialen Schichten zu immer neuen
Spiralen der Ausweglosigkeit und Gewalt führen. Dabei gelingt Louis
das Kunststück, die Verstricktheit der Opfer und Täter und ihr
Ausgeliefertsein an gesellschaftliche Machtstrukturen zu
beleuchten, ohne dabei jemals in eine Unschärfe der Unterscheidung
verschiedener Formen des Erleidens zu geraten. Auch der Täter ist
Opfer – Handelt er aus Hilflosigkeit, Wut oder gesellschaftlich
produzierter Autoaggression? – nichtsdestoweniger bleibt er Täter.
Und das Opfer bleibt Opfer – selbst dann, wenn es die Täter
versteht, wenn es gar in erzwungener Komplizenschaft mit ihnen
kooperiert. In seinem Roman »Wer hat meinen Vater umgebracht«
schildert Louis das hochgradig ambivalente Verhältnis zu seinem
Vater, der den homosexuellen Sohn ablehnt, sich für ihn schämt, ihn
ausliefert und misshandelt und der sein Kind dennoch liebt. Er
schildert sein eigenes Erwachsenwerden als Geschichte eines Sohnes,
der den Vater abstreifen muss, um leben zu können, und sich doch
nichts mehr wünscht, als von ihm gesehen zu werden. Eine Geschichte
der Zärtlichkeit und Gewalt, des Selbsthasses und der Anklage, die
Lisa Nielebock als intensives und sensibles Kammerspiel zeigt. TEAM
Regie: Lisa Nielebock Bühne: Oliver Helf Kostüme: Sofia Dorazio
Brockhausen Musik: Thomas Osterhoff Dramaturgie: Alexander
Leiffheidt Licht: Frank Kraus Choreografie: Esther Murdock MIT
Torsten Flassig, Manja Kuhl, Uwe Zerwer PREMIERE 15. November 2024,
Kammerspiele In unserer Stückeinführung »Vorgehört« stellen wir
Ihnen unsere neusten Produktionen vor und schauen ein bisschen
hinter die Kulissen. Wir geben Ihnen einen inhaltlichen Überblick,
gewähren Einblicke in den Entstehungsprozess und sprechen darüber,
was Sie bei der jeweiligen Inszenierung erwartet.
spricht mit dem Dramaturgen Alexander Leiffheidt über »Wer hat
meinen Vater umgebracht«. Die autofiktionalen Romane und
Erzählungen von Édouard Louis schildern mit großer Intensität, wie
Armut, Enge, Ausgrenzung, Homophobie und patriarchale
Geschlechterrollen in bestimmten sozialen Schichten zu immer neuen
Spiralen der Ausweglosigkeit und Gewalt führen. Dabei gelingt Louis
das Kunststück, die Verstricktheit der Opfer und Täter und ihr
Ausgeliefertsein an gesellschaftliche Machtstrukturen zu
beleuchten, ohne dabei jemals in eine Unschärfe der Unterscheidung
verschiedener Formen des Erleidens zu geraten. Auch der Täter ist
Opfer – Handelt er aus Hilflosigkeit, Wut oder gesellschaftlich
produzierter Autoaggression? – nichtsdestoweniger bleibt er Täter.
Und das Opfer bleibt Opfer – selbst dann, wenn es die Täter
versteht, wenn es gar in erzwungener Komplizenschaft mit ihnen
kooperiert. In seinem Roman »Wer hat meinen Vater umgebracht«
schildert Louis das hochgradig ambivalente Verhältnis zu seinem
Vater, der den homosexuellen Sohn ablehnt, sich für ihn schämt, ihn
ausliefert und misshandelt und der sein Kind dennoch liebt. Er
schildert sein eigenes Erwachsenwerden als Geschichte eines Sohnes,
der den Vater abstreifen muss, um leben zu können, und sich doch
nichts mehr wünscht, als von ihm gesehen zu werden. Eine Geschichte
der Zärtlichkeit und Gewalt, des Selbsthasses und der Anklage, die
Lisa Nielebock als intensives und sensibles Kammerspiel zeigt. TEAM
Regie: Lisa Nielebock Bühne: Oliver Helf Kostüme: Sofia Dorazio
Brockhausen Musik: Thomas Osterhoff Dramaturgie: Alexander
Leiffheidt Licht: Frank Kraus Choreografie: Esther Murdock MIT
Torsten Flassig, Manja Kuhl, Uwe Zerwer PREMIERE 15. November 2024,
Kammerspiele In unserer Stückeinführung »Vorgehört« stellen wir
Ihnen unsere neusten Produktionen vor und schauen ein bisschen
hinter die Kulissen. Wir geben Ihnen einen inhaltlichen Überblick,
gewähren Einblicke in den Entstehungsprozess und sprechen darüber,
was Sie bei der jeweiligen Inszenierung erwartet.
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