Markus Roth (Focused Energy): Dieses Startup will Kernfusion nutzbar machen
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vor 2 Wochen
Markus Roth träumt von einer Revolution. Der Physiker will mit
der Hilfe von Lasertechnologie Kernfusion nutzbar und Deutschland
zum globalen Energieversorger machen. Bei der Kernfusion
verschmelzen leichte Atomkerne zu schwereren, wobei enorme Mengen
Energie freigesetzt werden. Es ist der gleiche Prozess, der im
Inneren der Sonne abläuft. "Wir verbrennen Wasserstoff zu Helium.
Die Mengen, die wir dabei einsetzen, sind ungefähr ein Kilogramm
Wasserstoff am Tag, den wir zu einem Kilogramm Helium umsetzen
müssen. Daraus entsteht ungefähr die Leistung von einem Gigawatt,
den ganzen Tag lang", erläutert Roth, der mit seinem
deutsch-amerikanischen Startup Focused Energy diese Vision
Realität werden lassen will.
Dabei sieht der 58-Jährige enorme Chancen für den
Technologiestandort Deutschland: "Die Marktführer im Bereich von
Hochleistungsoptik und Laser kommen fast alle aus Deutschland."
Laut der Fusion Industry Association arbeiten etwa 33 Firmen
weltweit an der Kernfusion und haben mehr als vier Milliarden
Dollar Investorengeld eingesammelt.
Roth, der Teil der Geschäftsführung von Focused Energy ist,
vergleicht den aktuellen Stand der Technologie mit den Anfängen
der Luftfahrt. "Wir sind gerade im Bereich der Laserfusion das
erste Mal so weit, dass wir nicht nur gezeigt haben, dass die
Laserfusion funktioniert, sondern dass man damit auch Energie
gewinnen kann."
Doch der Weg zum kommerziellen Fusionskraftwerk ist weit. Roth
erwartet, dass der erste Testreaktor Ende der 2030er Jahre ans
Netz gehen könnte. "Wir arbeiten mit Nachdruck an der Kernfusion
und versuchen, diese so schnell wie möglich in ein
leistungsfähiges Kraftwerk zu verwandeln. Trotzdem sollten
insbesondere auch die Aktivitäten von Focused Energy nicht als
Ausrede dienen, um jetzt nicht in die Erneuerbaren zu
investieren."
Roth sieht die Kernfusion als notwendige Ergänzung zu
erneuerbaren Energien, besonders angesichts des steigenden
globalen Energiebedarfs. "Wir werden einen massiven Energiebedarf
in Deutschland haben. Wenn ich mir nur angucke, was die KI an
Strom frisst."
Ein entscheidender Vorteil von Kernfusion im Vergleich zu
Kernspaltung sei die Sicherheit, betont Roth. "Es kann keine
unkontrollierte Kettenreaktion geben. Wenn alles perfekt läuft,
verbrennen wir genau die Menge an Brennstoff, die wir in den
Reaktor gefüllt haben." Zudem produziert die Fusion deutlich
weniger langlebigen radioaktiven Abfall.
Die Laserfusion, auf die Roth und sein Team setzen, unterscheidet
sich von anderen Fusionsansätzen. "Bei der Laserfusion wird
versucht, den Brennstoff so stark zu komprimieren, dass er
ähnliche Bedingungen hat wie im Zentrum der Sonne", erläutert der
Physiker.
Roth mahnt zur Geduld, aber auch zum entschlossenen Handeln: "Das
Rennen um die Kernfusion hat längst begonnen. Es sind fast alle
Länder dabei. Die Frage ist: Sind wir auch dabei oder nicht?"
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