Datenkraken sollen mit ePA-Daten trainieren dürfen | Von Norbert Häring

Datenkraken sollen mit ePA-Daten trainieren dürfen | Von Norbert Häring

6 Minuten

Beschreibung

vor 2 Wochen

Datenkraken sollen ihre KI-Modelle mit ePA-Daten
trainieren dürfen – bei abgespecktem Datenschutz


Auf einer Konferenz des Digitalverbands Bitkom hat
Gesundheitsminister Karl Lauterbach offengelegt, warum die
Regierung sich so für Digital Health und die elektronische
Patientenakte engagiert: Weil unsere Krankheitsdaten ungemein
wertvoll sind und die großen US-Datenkraken wie Google, Meta und
Open AI scharf darauf sind wie läufige Hündinnen auf den
Rüden.


Ein Kommentar von Norbert Häring.


Laut einem Bericht von der Digital Health
Conference des Bitkom auf heise online, sagte
Lauterbach:
„Wenn Sie sich jetzt […] einmal vor Augen führen, wie groß
dieser Datenschatz ist. Wir haben pro Jahr eine Milliarde
Arzt-Patient-Kontakte in den Praxen.“

Ohne die Opt-Out-(Wiederspruchs-)Lösung bei der
elektronischen Patientenakte (ePA) seien diese umfassenden
Datenspenden nicht möglich. Tag für Tag wachse dieser Datenschatz
beim Forschungsdatenzentrum Gesundheit (FDZ
Gesundheit), der auch um weitere Daten aus mehr als 400
medizinischen Registern und Genomdaten ergänzt werden solle.


Die Daten aus der ePA über all unsere Krankheiten und
Behandlungen werden also beim FDZ Gesundheit um Daten
über unsere Gene und Weiteres ergänzt und dann gemeinsam „der
Forschung“ zur Verfügung gestellt. Wer „die Forschung“ ist, sagte
Lauterbach auch. Es sind die größten Datenkraken, die sich
gewohnheitsmäßig einen Dreck um europäische Datenschutzregeln
scheren, weil sie die Protektion der US-Regierung genießen. Und
dieser können die Bundesregierung und erst recht die
EU-Kommission keinen nachdrücklich vorgetragenen Wunsch
abschlagen. Gelegentliche Griffe in die Portokassen der Konzerne
für Strafen wegen Verstößen gegen das Wettbewerbsrecht oder –
seltener – das Datenschutzrecht, stehen dem nicht entgegen.


Mit dem Datensatz sollen, Lauterbach zufolge, KI-Systeme
trainiert werden, um eine eigene generative KI aufzubauen. Von
Anfang an sei die Struktur bereits so aufgebaut, dass sie
„KI-ready“ ist. Der Minister sei dabei von Israel beraten worden.
Datenschutz und Datennutzung wurden dafür „austariert“, erfahren
wir. Das bedeutet im Klartext: Vom Datenschutz wurden
beträchtliche Abstriche gemacht, damit die Daten besser genutzt
werden können, und zwar von:
„Wir sind im Gespräch mit Meta, mit OpenAI, mit Google, alle
sind daran interessiert, ihre Sprachmodelle für diesen Datensatz zu
nutzen, beziehungsweise an diesem Datensatz zu arbeiten.“

Denn es solle der „größte, repräsentativste und
interessanteste“ Gesundheitsdatensatz weltweit werden, so
Lauterbach. Damit die großen Datenkraken diesen zum Zwecke der
„Forschung“ bekommen können, wurde nicht nur der Datenschutz
abgespeckt, sondern es soll auch gelten, dass der Forschungszweck
entscheidend ist und nicht, wer den Forschungsantrag stellt.
Gerade im Hinblick auf den „austarierten“ Datenschutz ist das
eine Unverschämtheit den Patienten gegenüber, die mit dem
Versprechen getäuscht werden, ihre Daten würden nur zu
Forschungszwecken verwendet und seien durch so etwas wie
Anonymisierung gegen Missbrauch gesichert.


...hier weiterlesen:
https://apolut.net/datenkraken-sollen-mit-epa-daten-trainieren-durfen-von-norbert-haring/





Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.

Kommentare (0)

Lade Inhalte...
15
15
:
: